Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Der Feminismus in Farbe

Roslin, Tuesday, 07.07.2009, 14:36 (vor 6017 Tagen) @ Narrowitsch
bearbeitet von Roslin, Tuesday, 07.07.2009, 14:49

@Narrowitsch

Die Klarsfeld geht mir da nicht aus dem Kopf. Dieser lustigen Frau Fried oder der tollen Autoren aus dem Filmausschnitt, oder, oder, oder ... öffentlich eine zu schwalben- ich gestehe, zunehmend gefällt mir der Gedanke.<

Ja, der Drang, einer dreist-dummen Femitusse eine zu schwalben, der überkommt mich auch zuweilen.
ABER, ich kann mich zurückhalten.
Der Coup der Klarsfeld konnte nur aufgrund der Tatsache funktionieren, dass hier eine Frau einen mächtigen Mann ohrfeigt.
Ohrfeigen von Frauen gegenüber Männern sind nach wie vor akzeptiert, bei vielen Frauen und Männern, leider.
Zusammen mit der Tatsache, dass hier eine HÜBSCHE, relativ zarte Frau agierte, sorgte das für den prpagandistisch notwendigen "Robin-Hood-Faktor" oder nenn es David-gegen-Goliath-Faktor, ohne den moderate Gewaltanwendung wie eine Ohrfeige nicht funktionieren bzw. nur nach hinten los gehen kann.
Wenn also Ohrfeige, dann könnte sich die nur eine Frau gegenüber einer Frau leisten.
Täte dies ein Mann, die Reaktion der Öffentlichkeit wäre eindeutig: FRAU = OPFER, MANN = BÖSER, GANZ, GANZ BÖSER TÄTER.

Für Männer kommen also, wollen sie effektiv Widerstand leisten gegen Femanzenmacht, nur "gewaltlose" Gewaltaktionen in Frage, Sitzblockaden etwa, das Stören von Fernsehsendung, Bundestagsdebatten etc., auf KEINEN FALL körperliche Attacken gegen Frauen und seien es "nur" Ohrfeigen.
Von härteren Gangarten gar nicht zu reden, aber darüber sind wir uns doch hoffentlich einig.

Ich glaube auch nicht, dass die RAF mit ihren Gewaltaktionen irgendwelche Ziele erreicht hat, die sie, bei ähnlich entschlossenem Aktivismus in andere Bahnen des Protestes gelenkt, nicht noch viel effektiver hätte erreichen können.
Sie hat mit ihrem Terror das innenpolitische Klima sicher in Richtung Intoleranz und Repression verschoben, für mehr Überwachungsstaat gesorgt.
Vielleicht, aber das ist rein spekulativ, hat die von ihr ausgelöste Revolutionsangst zu einer etwas sozialeren Politik geführt, weil die Furcht der Eliten vor einer Solidarisierung breiter Kreise mit dieser Terrorgruppe sich so ausgewirkt haben mag.

Andererseits hat dieser linke Terror auch die Kampfmittel der Gewerkschaften (Streik) in die "revolutionäre" Ecke gerückt, die Gegenmittel der Arbeitgeber wurden verbessert (Aussperrung), die Gewerkschaften so geschwächt.
Summa summarum: Vielleicht kleinste prosoziale Nuancenverschiebungen, die aber mit ähnlich aggressivem, jedoch gewaltlosem Aktivismus möglicherweise noch deutlicher ausgefallen wären, wurden erreicht.
Demgegenüber stehen massive Aufrüstungen des Sicherheitsapparates, die die Eliten heute, bei dem Stand der Überwachungstechnik, fast unangreifbar machen.
Auch diese Forum wird doch sicher längst überwacht.
Vielleicht haben wir sogar einen BVS-Residenten hier, einen IM, der möglicherweise besonders provokant postet und die "Verdächtigen", die darauf anspringen, weitermeldet, damit sie auf einer Beobachtungsliste landen.
Deshalb lehne ich Gewalt nicht nur aus ethischen Überzeugungen heraus strikt ab, die ich hier gar nicht diskutieren will, weil sie allein meinen persönlichen Grundvorstellungen entwachsen, die ein anderer nicht unbedingt teilen muss.
Ich bin Christ, Katholik, versuche es zumindest zu sein, mit vielen Wenn und Aber.
Sondern auch aus ganz nüchternen, "machiavellistischen" Überlegungen heraus.

Männer können keine positive Propagandawirkung erzielen, wenden sie auch nur moderateste Gewalt gegen Frauen an, selbst wenn diese Gewalt nur ein Bruchteil der Gewalt darstellt, die dieser Staat gegenüber Wehrdienstleistenden/Totalverweigerern/gepfändeten Scheidungsvätern usw. anwendet.

Niemand hört einem Mann zu, der eine Frau geohrfeigt hat.
Die mag das perfideste Rabenaas der Gegenwart sein, sie wird bemitleidet und wenn sie den Mann 100 mal schlimmer seelisch vergewaltigt hat, vorher.
Das wird niemand sehen wollen.
So tickt der Mensch nun mal, ich denke instinktiv.
Männer dürfen Frauen schützen, sollen Frauen schützen, aber niemals körperlich angreifen oder auch nur bedrohen.
Wer das tut, fickt sich in's Knie.


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