Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Quoten sind immer ein Zeichen, dass etwas schiefläuft

Zottel, Monday, 06.07.2009, 00:25 (vor 6018 Tagen) @ YogaMann

Ich bin mir nicht mehr ganz sicher ob die Zahlen 100% korrekt sind, aber das Verhältnis stimmt in etwa: Im europäischen Ausland sind vielerorts bis zu 60% der behinderten Kinder in Regelschulen untergebracht. In Deutschland dagegen nur etwa 12%. Die UNO hat Deutschland deshalb vorgeworfen, beh. Kinder unnötig in Sonderschulen zu entsorgen.

Wäre ein Unternehmer in seiner Schulzeit ganz selbstverständlich mit behinderten Mitschülern großgeworden, hätte er bestimmt auch kein Problem damit, einen Behinderten einzustellen und ihn auch nur nach seiner fachlichen Eignung zu bewerten. Dann wären Quoten und Behindertenbeauftragte auch überflüssig.

Quoten gibt es nur dort, wo es keine natürliche Gleichberechtigung gibt, und wo dementsprechend kaschiert werden muss. Bei Behinderten ist das Kaschierte der Umstand, dass man sie zwar gerne bemitleidet und formal fördert, sie aber nicht unter uns leben lassen will. Was die Geschlechtergerechtigkeit angeht, ist es schlicht die fehlende Gleichverpflichtung.

Behinderte haben keinen Spass daran, als Opfer gesehen zu werden. Unter den modernen Powerwomen scheint das anders zu sein - dort wird der Opferstatus ja fast schon orgiastisch zelebriert. Während ein Behinderter seine Einschränkungen wohl als das empfindet was sie wirklich darstellen - eben eine BEHINDERUNG - ist für Frauen die Vorstellung, Opfer zu sein, schon zu einem festen, sinnstiftenden Teil ihrer Identität geworden.


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