Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Was, wenn sie recht haben?

Sven ⌂, Wolfsburg, Thursday, 18.06.2009, 13:39 (vor 6036 Tagen) @ Nihilator

Immer häufiger lese ich in jüngster Zeit von Feministinnen Stellungnahmen
der Art "Ja, die Schwarzer ist wirklich ganz übel, aber die habe ich ja
auch nie gemocht. Aber IHR Maskus seid doch genau gleich, nur umgekehrt!".
Da tut sich was.

Mal abgesehen davon, wer sich als Masku bezeichnen mag und ob diese
Unterstellung so stimmt - aber wenn es so wäre - wäre eine Gegenbewegung,
die genauso schlimm und sexistisch und menschenverachtend wie der
Feminismus ist, nicht eigentlich absolut gerechtfertigt? Nach drei, vier
Jahrzehnten lesbo-femischistischer Misandrie? Wenn sie zudem darauf
verzichten würde, sich umgekehrt am In-die-Fresse-Treten und Ausrotten von
Frauen aufzugeilen?

Hallo Nihi,

das sehe ich eigentlich nicht so.

Zuerst einmal ist das obige Zitat natürlich insofern Quatsch, als dass eine einzelne feministische Agitatorin mit einer ganzen Masse an nicht homogenen Menschen verglichen wird. Wenn überhaupt, wäre also "der Feminismus" mit "dem Maskulismus" zu vergleichen. Das wäre aber freilich Unsinn und diente nur der Polarisierung.

Des weiteren ist Feminismus nicht gleich Feminismus. Wir sollten dabei nicht vergessen, dass es für die Menschenrechtsbewegung (!) Feminismus dereinst sehr wohl vertretbare Gründe gegeben hat. Und die werden auch nicht damit obsolet, dass daraus im Laufe der Jahrzehnte eine totalitäre Staatsideologie gemacht worden ist.

Würde man nun ebenso wertelos dem heutigen Feminismus entgegentreten, wie er dies heutzutage mit uns tut, setzte man voraus dass in ausnahmslos jedem Menschen nur noch eben jene radikale Ideologie steckt. Das halte ich jedoch für einen Trugschluss. Kaum jemand hat Kenntnis von Solanas oder Dworkin; selbst die Schwarzer ist für heutige Frauen nicht zwingend ein Vorbild. Sie sind in erster Linie deshalb Feministin, weil sie vom Staat dazu erzogen wurden - durch verlogene Statistiken und layenhafte Propaganda.

Insofern würde man einen solchen massiven Maskulismus zwar sehr wohl als normale Gegenbewegung gemäß des Prinzips Kraft=Gegenkraft verstehen, aber im Ausbalancieren zwischen Feminismus und Maskulismus ginge es dann nur noch um Macht. Ich für meinen Teil bevorzuge eine Auseinandersetzung mit Inhalten im Rahmen einer Aufklärung, wie dies z.B. Manndat tut.

Es wird hierzu natürlich im gewissen Rahmen notwendig sein, mit Entschlossenheit und auch durchaus harten Diskussionen und Standpunkten den zementierten Feminismus anzugreifen. Aber ich denke halt, dass dies keinesfalls der Kern dieser Bewegung sein sollte.

Just my 2 cents,

Sven


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