Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Bei Geburtenquote auf Platz 196 von 200!

Garfield, Friday, 27.03.2009, 19:28 (vor 6117 Tagen) @ Michi

Hallo Michi!

Na, wenn wir unsere Russlanddeutschen und Einwanderer nicht hätten ... Dann würde es noch düsterer aussehen.

Ganz im Gegenteil: Dann würde man wirklich nicht mehr umhin kommen, sich Gedanken über die wahren Ursachen der zunehmenden Kinderlosigkeit zu machen. Darauf würden allein schon die Interessengruppen drängen, die momentan an Kindern noch gut verdienen.

Da die Einwanderer die Geburtenquote aber noch etwas hoch ziehen, fällt es noch nicht ganz so sehr auf. So läßt man weiter zu, daß irgendwelche Spinner sich an Kindern und Eltern austoben.

Ich selbst bin ja auch kinderlos. Deshalb kann ich wohl ganz gut beurteilen, wo es hängt. Okay, bei meiner Frau gibt es auch noch einen medizinischen Grund, aber wir hätten wohl auch keine Kinder, wenn es diesen Grund nicht gäbe. Und zwar aus folgenden Gründen:

1. Finanzielle Probleme, die wir durch ein Kind bekommen würden. Diese Probleme lassen sich nicht durch Steuererleichterungen oder zusätzliche Alimentierung lösen, denn davon gibt es ja bereits reichlich. Der reine Lebensunterhalt für ein Kind wäre auch nicht das Problem. Die Probleme lägen woanders: Kinder in der Mittelschicht erwarten heute jede Menge Luxus. Das wird ihnen in den Medien so suggeriert, denn sie sollen ja ordentlich konsumieren. Und natürlich gibt es dann auch einen großen Druck in der Schule. Da muß es immer das neueste Handy sein, und das neueste Computerspiel, das dann natürlich nur auf dem neuesten PC oder der neuesten Konsole läuft. Da muß natürlich immer teures Markenspielzeug her, und teure Markenkleidung sowieso. Dann muß der Führerschein finanziert werden, zuerst für den Roller, dann für das Auto. Selbstverständlich muß auch ein Roller und später ein Auto gekauft und dann unterhalten werden. Und dann kommt noch etwas dazu: Das Niveau der öffentlichen Schulen wird weiter sinken. Wenn man möchte, daß das eigene Kind nach dem Schulabschluß z.B. flüssig lesen kann und nicht nur die Grundrechenarten (fast) beherrscht, sondern auch mal etwas anspruchsvollere mathematische Aufgaben lösen kann, dann wird man in immer mehr Gegenden sein Kind auf eine Privatschule schicken müssen. Und danach muß es natürlich studieren. Das alles kostet ordentlich, und wenn man 5 Kinder in die Welt setzt, muß man schon steinreich sein, um denen allen eine gute Ausbildung zu ermöglichen. Deshalb haben in der Mittelschicht die meisten Menschen nur 0-2 Kinder. In der Unterschicht sieht das teilweise anders aus - da kümmert sich kaum jemand um Schule und Ausbildung, und dann kann man von vielen Kindern sogar gut leben. In der Mittelschicht klappt das so aber nicht.

2. Die Tendenz, daß Eltern und Kinder immer mehr Zwangsmaßnahmen unterworfen werden. Jetzt sollen diverse Unersuchungen schon Pflicht werden, eine Kindergartenpflicht wird auch immer wieder gefordert... Das alles hat zum einen den Sinn, Eltern über ihre Kinder ordentlich finanziell abzuziehen, zum anderen aber auch den Zweck, Kontrolle über die Kinder zu bekommen. Man kalkuliert eiskalt, daß die Masse der heutigen Kinder in 20 Jahren zur Unterschicht gehören wird. Da ist es umso wichtiger, sie schon frühzeitig günstig hinzuformen. Gebildete und aufmüpfige Menschen in der Unterschicht sind immer gefährlich. Wenn ich mir vorstelle, daß irgendwelche unterbelichteten Tussen meinem Kind im Kindergarten erzählen, wie es zu denken und zu fühlen und mit welchem Spielzeug es zu spielen hat, dann ist das für meinen Kinderwunsch nicht besonders förderlich. Auch möchte ich meinem Sohn nicht ständig erklären müssen, daß er aufgrund seines Geschlechts kein schlechterer Mensch ist, noch möchte ich meine Tochter ständig wieder auf den Boden der Tatsachen herunter ziehen müssen. Und erst recht habe ich keine Lust darauf, mir dann womöglich noch von weltfremden Spinnern anhören zu müssen, daß ich mein Kind falsch erziehen würde. Das alles muß ich nicht haben, und die beste Möglichkeit, das zu vermeiden, besteht eben darin, keine Kinder in die Welt zu setzen.

3. Handelt man sich als Vater grundsätzlich die potenzielle Arschkarte ein. Das muß ich ja nun hier nicht lang und breit ausführen - die Probleme mit dem deutschen Familien-"Recht" sind den meisten hier ja hinlänglich bekannt. Auch das kann mann am besten vermeiden, wenn mann kinderlos bleibt.

Um diese Probleme zu lösen, müßte es Politiker geben, die genügend Rückgrat haben, um diversen Spinnern hierzulande gehörig auf die Finger zu klopfen. Nicht nur unseren eifrigen Gendermainstreamern und den Feminstinnen, sondern auch denen, die Kinder vor allem als Konsumenten betrachten. Solche Politiker sehe ich aber in hohen Positionen weit und breit nicht.

Mehr finanzielle Leistungen für Familien sind übrigens kontraproduktiv für die Geburtenrate. Sie nützen nur der Unterschicht, wo man aber ohnehin bereits relativ viele Kinder in die Welt setzt. In der Mittelschicht sind diese Leistungen nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Andererseits müssen sie von den Kinderlosen finanziert werden, ganz besonders von denen aus der Mittelschicht. Nun ist es aber so, daß jeder Mensch anfangs erst einmal kinderlos ist, und in der Mittelschicht ist das besonders lange der Fall, da man dort üblicherweise eine gute und damit lange Ausbildung absolviert. Viele Menschen neigen nun aber gerade in der Mittelschicht dazu, vor der Gründung einer Familie erst einmal eine gewisse finanzielle Grundlage zu schaffen. Wenn man ihnen nun über Steuern und Abgaben immer mehr Geld entzieht, dann fällt ihnen das immer schwerer, und dann werden sie sich entweder gegen Kinder entscheiden oder auswandern.

Freundliche Grüße
von Garfield


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