Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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WELTFRAUENTAG - Den Stillstand feiern

Flint ⌂, Sunday, 08.03.2009, 21:47 (vor 6135 Tagen)

WELTFRAUENTAG

Den Stillstand feiern


Wie jedes Jahr zog ihre Prozession durch die Gassen des Mediendorfes und wie jedes Jahr verflog vor der Karnevalistik des Aktionismus jeder Anspruch auf Relevanz.

Da zog auf dem alljährlichen Frauenfaschingszug des 8. März die Frauenbedachte vorbei, die gerade pünktlich zum dämlichen Spektakel das Ampelmädchen in Köln einweihte, das Frauen Selbstwert verschaffen soll, weil es nun als Piktogramm mit Zöpfen blinkt und leuchtet und den Verkehr weiblicher Macht unterwirft. Ohne den Selbstwertverlust abzuwägen, der unter diesen Kriterien einer Gruppe zukäme, deren einzige Teilhabe an der Ausführung eines so umfangreichen Netzes dieser Anflug von Präsenz sein soll.

Und da zog die Frauenbeauftragte daher, die sich nicht entblödete, den längst verjährten Sieg heimischer Fußballfrauen über die Frauen anderer Länder als Niederlage der Männer zu deuten, obwohl dieselben Siegerinnen keine Chance vor männlichen Jugendmannschaften hatten. Nichtsdestotrotz: Solcher Welfrauenfußballsieg, so sah es diese Dame, sei zwingender Beleg dafür, daß Frauen auch anderswo auf Spitzenpositionen gehievt werden sollten, sollte die Welt nicht auf das verlockende Potential verzichten müssen.

Aber auch die leibhaftige Institutionalisierung solcher Demenz war allzeit voll im Gange. Sie verkündete wieder mal Gleichberechtigung, aber in Sachen Gewaltbekämpfung nur für Frauen und Mädchen (Wieczorek-Zeul), oder tischte dieselben Unwahrheiten über eine angebliche Lohndiskriminierung der Frauen auf (von der Leyen), die sie kurz zuvor aus den Seiten ihres Ministeriums hatte verschwinden lassen müssen, um nicht öffentlich als Lügnerin ertappt zu werden. Auch zählte sie (Schavan) die Gelder und die Projekte für Frauen, die bis heute nichts brachten, aber gern ausgegeben wurden und auch in Zukunft ausgegeben werden sollen.

Wie immer gesellte sich auch diesmal dem Lug, dem Trug und der Verheißung der Jammer hinzu: Das Paradoxe des heraufschießenden Geschlechts, das sich in die Zukunft jammernd katapultiert, diese Karikierung der "modernen Frau", mit der der Feminismus die Gruppe der Lächerlichkeit anheimgibt, die er ermächtigen will; die Männerschelte dafür, daß Männer ihre Sache weitermachen, obwohl sie gefälligst sich in lähmender Krise befinden sollten; die dringenden Ermahnungen, in dieser Krise aber dennoch die Emanzipation der Frau endlich unter Dach und Fach zu bringen, das alles, den üblichen Wahn, hatten wir konzentriert wieder mal zum Weltfrauentag.

Auch der "Fifi" war da, der schon im Vorfeld der Feierlichkeit "die Krise des Mannes" proklamierte, die sogar in Dokumentarfilmen zu sehen ist, wenn man solche gedreht hat.

Ähm… was vergessen? Ist ja egal!

Was mich währenddessen etwas intensiv beschäftigte, war hingegen ein bizarrer Gedanke, der mit der Aufdringlichkeit eines Ohrwurms mein Bewußtsein beanspruchte, und dem es scheinen wollte, als läge Valerie Solanas am Ende in ihren dumpfen Intuitionen gewissermaßen richtig, und ahnte in der Tiefe ihres Herzens (oder wie sie das nannte) schon zu Recht, daß da eines der Geschlechter irgendwie enorme Probleme mit der Menschwerdung (oder sagen wir mal mit der erwachsenen Menschwerdung) hat; doch in der Vernebelung, in die sie der dumpfe Selbsthaß versetzte, dem falschen Geschlecht den kollektiven Freitod anempfahl. Das könnte doch sein? – dachte ich dieser Tage.

08. 03. 2009

Der Maskulist

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