Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Diktatur des Proletariats - Diktatur des Feminats.

Student(t), Monday, 12.01.2009, 12:48 (vor 6190 Tagen) @ Roslin

Tut mir leid, aber deine Kritik geht völlig an der Sache vorbei.

Es geht hier gar nicht um Raubtierkapitalismus und Marktwirtschaft. Es geht um die Diktatur des Proletariats, wie Marx sie mehrfach in seinem Werk als eine notwendige Durchgangsphase dargestellt hat, und wie sie in marxistisch orientierten Gesellschaften auch tatsächlich - allerdings leider nicht als Durchgangsphase - eingetreten ist.

Und deine marxistische Theorie der Rollenzuweisung - es gab und gibt keine Rollenzuweisungen in diesem Sinne - taugt gerade nicht, um eine

vorausweisende Synthese einer Gesellschaft
wirklich gleichberechtigter und gleichverpflichteter Individuen, die die
Rollen, die sie miteinander leben wollen, frei aushandeln, je nach
individueller Neigung, individuellem Bedürfnis und Vermögen

zu ermöglichen. Nicht daß das nicht kommen könnte und daß es nicht wünschenswert sei. Nur taugt die zugrundegelegte Ideologie hierfür nicht. Es ist ja, auf geschlechtlicher Ebene jedenfalls, das GM-Programm.

Dazu braucht es nicht den Rückgriff auf imaginäre, transzendent verankerte
Seinshierarchien, die individuelle Freiheit genauso beschränken wie die
heutige Bessermenschinnenideologie des Staatsfeminismus mit ihrer
Männerabwertung und einseitigen Frauenprivilegierung.

Was du hier betreibst, ist reine Polemik. Du willst dich auf einen Diskurs einfach nicht einlassen, wie schon deine Formulierung "imaginär" (eingebildet) zum Ausdruck bringt. Ich nehme mal an, daß dir ganz einfach der Bildungshorizont fehlt, auf dessen Hintergrund du "Seinshierarchien" einordnen könntest. Eine höfliche Frage: Bist du in der DDR aufgewachsen ? "Seinshierarchien, die individuelle Freiheit beschränken" - das klingt danach. Derartige Denk-Figuren, die reflexhaft ablaufen, entstehen im Gefolge einer entsprechenden Sozialisierung. Marx und Engels hatten übrigens einen sehr weiten Horizont; sie hatten u.a. Hegel gelesen. Und nur aufgrund dieses weiten Bildungshorizontes haben sie Wirkung entfalten können. Es waren ja nicht nur Fabrikarbeiter, die angesprochen wurden, sondern vornehmlich Intellektuelle. Und von ihnen ganze Generationen.

Deine Privatreligion

Eben. Hier begegnet dir humanistisches Bildungsgut offenbar zum ersten Mal, und darum hälst du es für "privat". Nein, es ist nicht privat! Das, was du als ideale Gesellschaft benennst, ist Ergebnis abendländischen Denkens - das christliche Ideal nämlich -, von Marx aufgegriffen und materialistisch verbrämt. Und leider wurde es auf manchen Schulen schlecht erklärt.

Gruß
Student


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