Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Josef der neue Mann

Borat Sagdijev, Monday, 29.12.2008, 01:31 (vor 6205 Tagen) @ DschinDschin

Wir berühren mit Josef den Kern des Feminismus, seine versteckte Wurzel:
das Christentum.

Wahrscheinlicher sind die Wurzeln des Feminismus sowie des Christentums kollektive (Gefolgschaft) sowie individuelle (Führer) menschliche Eigenschaften.
Der Feminismus hatte halt schon Vorarbeiter und musste das Rad nicht neu erfinden.

Und es zeigt sich, dass wie die Gottheit auch die ihn verehrenden
Religionen zwei Seiten haben: die Helle und die Dunkle.

Wer spricht bei Hiob aus dem Gewittersturm? - Ist der gerechte Gott
gerecht? - Wohl nicht in dem Sinne, dass auch er dem Gesetz unterworfen
ist!

Die Verachtung oder sagen wir Verteufelung des Wahrnehmbaren, der Welt,
der beobachtbaren Wirklichkeit und die Verkündigung, die Ankündigung, die
Verheißung einer neuen, heilen Welt, einer Erlösung vom Bösen, "wo der Löwe
beim Lamm liegt", das ist die Wurzel des Übels.

Klingt wie Todessehnsucht.

Wenn auch der letzte Jude (und die Heiden sowieso) bekehrt, der
Klassenfeind ausgerottet, der letzte Unterschied zwischen Mann und Frau
eingeebnet ist, dann kommt das Paradies.

Dazu fällt mir das recht interessante Buch - trotz meiner Leseschwäche - von Scott Adams "GOD'S DEBRIS" a thought experiment ein.
Was sollte ein Gott der alles weiss hat und kann und somit nichts mehr neues Erleben wird für Motivationen - die aus Mangel entstehen - haben?

Der Mensch erhofft sich ein Ende der Geschichte, eine Happy End. Er
erträgt es nicht, dass sich Jahr um Jahr, Jahrhundert auf Jahrhundert,
Jahrtausend auf Jahrtausend, Äon auf Äon sich hinschleppen im ewiggleichen
Kreis um die Sonne, ohne Ziel, ohne Ende, ohne Happy End.

Der Mensch will einen Sinn haben.
Er will eine Rolle in der Gesellschaft zugewiesen bekommen.

Aber das ist es, was uns bleibt: das Durchwursteln.

Aus diesem Grund ist das ewige Leben auch keine Verheißung, sondern eine
ernsthafte Drohung, der Pickel am Arsch, der ewig schmerzt.

Die Show ist nur erträglich, weil sie zeitlich begrenzt ist, aber für die
große Nummer ist sie meist zu kurz. Da liegt das Problem.

Und so suchen sich Individuen und Völker ihren Berg, auf den sie wie
Sisyphus eine selbstgewählt Kugel hinaufrollen, in der Hoffnung beim
Ankommen auf dem Gipfel erlöst zu sein. Aber die Kugel rollt einfach
weiter, den Berg hinunter und an den Fuß eines anderen Berges. Das ist der
Grund der Depression.
Aber solange man am Kugelschieben ist, hat man das Gefühl einer sinnvollen
Aufgabe nachzugehen, etwas zu bewegen: so entstehen Bewegungen, so entsteht
Feminismus.

Und Führer bieten der potentiellen Gefolgschaft Rollen an.

Feminismus ist die Ideologie gelangweilter Bürgersfrauen, die mit ihrem
Leben nichts rechtes anzufangen wussten und wissen und aus diesem Grund den
Kampf gegen einen Popanz begannen, das Patriarchat, das einzig dafür
geschaffen war, Frauen und Kinder zu beschützen und für diese Versorgungs-
und Rechtssicherheit zu schaffen. So sägen sie den Ast ab, auf dem sie
sitzen und wundern sich, warum die vielen alleinzerziehenden Mütter in das
soziale Netz oder wo dieses fehlt ins Elend abrutschen.

Aber man hat etwas bewegt, man hat Worte gemacht.

So funktioniert Macht.
Wir sollten aber wissen dass Macht einzelner nicht immer zum Gewinn der Gefolgschaft führt.

Und Josef! Josef ist der Weihnachtsmann der Bibel:

Zitat:
"Diese alberne Gestalt wurde von Coca-Cola vor siebzig Jahren als Werbegag
unter die Leute gebracht und dirigiert den oft ebenso albernen
Weihnachtsrummel. Eigentlich ist er ein Denkmal amerikanischer 'political
correctness': Der Nikolaus war zu katholisch, das Christkind war nicht
verwertbar. Also mixte man eine Prise Nikolaus, ein wenig Knecht Ruprecht
und viel Altersalkoholismus, und heraus kam der rot-weiße
Weinachtstrottel."

Hab ich deswegen von kinderschändenden Weihnachtsmännern mit Tourette Syndrom geträumt?


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