Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Josef der neue Mann

Roslin, Monday, 29.12.2008, 00:47 (vor 6204 Tagen) @ DschinDschin
bearbeitet von Roslin, Monday, 29.12.2008, 00:57

@Dschindschin

Wir berühren mit Josef den Kern des Feminismus, seine versteckte Wurzel: das Christentum.<

Nur indirekt ist das Christentum als Wurzel des Feminismus zu verstehen.
Denn dem Christen, zumindest dem katholischen, ist sehr bewußt, daß die Sehnsucht nach einem neuen Menschen, einer neuen Erde, erlöst von allen Übeln, innerweltlich unerfüllbar ist, ja, daß der Versuch, das irdische Paradies zu schaffen, mit hoher Wahrscheinlichkeit in der Hölle endet.
Sich durchzuwursteln ist Christenpflicht, darum gibt es Sakramente, weil der Mensch nicht ohne Sünde leben kann und sündigen wird, solange er lebt.
Christen wissen, dass sie eine ideale Welt nicht schaffen können, WEIL sie Menschen sind und sich der alte Adam und die alte Eva nicht ändern lassen, nicht in historischen Zeiträumen.
Es ist also ein säkularisiertes, entgöttertes, rein diesseitiges "Christentum", das mit dem eigentlichen Christentum nichts mehr zu schaffen hat, ihm antagonistisch, feindselig gegenübersteht,das die Weltverbesserungsideologien der Neuzeit nährt.
Wenn die auf ein Eingreifen Gottes in die Geschichte gerichtete Erlösungshoffnung mit dem Glauben an Gott stirbt, dann wird sie auf den Menschen übertragen, wird dem Menschen die Pflicht, zu vollbringen, was man Gott nicht mehr zutraut.
So entstehen dann Säkularreligionen wie der Marxismus-Leninismus, der Nationalsozialismus oder der Feminismus, die alle mit ihren je eigenen Methoden versprachen und versprechen, den neuen Menschen, die neue ideale Erde zu schaffen.
Im Gegenteil, ich behaupte, dass christlicher Glaube vor jedem ideologischen Wahn bewahren kann, allerdings selbst die Gefahr in sich birgt, genau dazu zu verkommen.
Auch davor ist die katholische Kirche gerade durch ihre hierarchische Struktur besser geschützt als jede andere Bewegung.
Dem widersprechen auch nicht die zahllosen Verbrechen, die sie sich vorwerfen lassen muss.
Welche andere Organisation, in der Menschen wirken, könnte denn von sich behaupten, in fast 2000 Jahren weniger Verbrechen aufgehäuft zu haben, gäbe es denn überhaupt eine, die so lange existierte?
Viele wesentlich kurzlebigere menschliche Organisationen haben dagegen bewiesen, daß sie in erheblich kürzerer Zeit ein ähnliches Maß an Verbrechen füllten, ohne auch nur einen Bruchteil des Ausmaßes an Schönheit zu hinterlassen, das die katholische Kirche bis heute angeregt und in Auftrag gegeben hat.
Die einzige Großorganisation, die sich konsequent dem feministischen Zeitgeist weithin verweigert, ist nicht zufällig gerade diese Kirche.


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