Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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gimme hope

Klausi, Monday, 10.11.2008, 22:17 (vor 6252 Tagen) @ Diana

Das mit dem Sitzpinkler scheint in diese Richtung zu gehen.
Was ihm gefällt könnte auch durch gesellschaftliche Konventionenen
konditioniert sein.


Als ich ihn kennenlernte, war er das, was man einen
"Schwiegermutter-Traum" nennt [image]
- allerdings stelle ich seit Jahren fest, dass diese "Geschmeidigkeit" sich
zumindest teilweise zu verlieren scheint *g* Das heißt, eine eventuelle
ursprüngliche "Überangepasstheit" scheint nun mit zunehmendem Alter quasi
"abgeschliffen" zu werden.

jenseits der vierzig? Da hat sich Dein Alter aber ordentlich Zeit gelassen. Ich vermute, dass da schon eine gewisse Prädisposition vorlag. Anders ist es nicht erklärbar, jahrelang feministische Berieselung vorbehaltlos hinzunehmen bzw. sogar zu unterstützen.

Aber davon abgesehen bist Du hierhergekommen und hast die
antifeministische Kritik weitgehend mitgetragen. Er reagiert mit
Unverständnis über das, was hier abgeht, scheint also mit den

Zuständen,

wie sie eben sind, so zufrieden zu sein. Logisch betrachtet müsst ihr
beiden dann eine andere Meinung über die Materie haben. Von daher ist

die

Vermutung, dass er feministischer eingestellt ist als Du, nicht völlig

aus

der Luft gegriffen.


Ja, es gab - besonders in letzter Zeit, wo werd' ich das bloß her haben
[image] - mehrfach die durchaus
kuriose Situation, dass irgendwas im Fernsehen war, wo ICH IHN fragte "Sag
mal, fällt dir eigentlich auf, dass das da männerfeindlich ist?" Meistens
guckte er dann erst mal dumm und reagierte anfänglich eher mit einem
Schulterzucken. In ganz letzter Zeit allerdings bekomme ich schon ab und zu
mal ein "Ja... eigentlich schon" zu hören.

Gerade im Fernsehen ist es so offensichtlich geworden, dass nur Pudel es nicht mehr erkennen, dass da mit zweierlei Mass gemessen wird. Der Fall, so wie Du ihn schilderst, ist gar nicht mal untypisch. Mann will weiter nichts hören und sehen, bis er schliesslich total entrechtet ist. "Ein Mann hält das doch aus..." Nur um viele Jahre später dann zu jammern, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist.

Ich weiß nicht, ob er wirklich prinzipiell feministischer eingestellt ist
als ich - ich vermute eher, dass es eine oben schon erwähnte
"Überangepasstheit" war, die sich jetzt zunehmend verliert - was manchmal
durchaus zu trotzigen Erscheinungen führen kann, aber nicht mal unbedingt
MIR gegenüber [image] - und auf
Nachfrage (nach dem Wieder-Einkriegen) bestätigt sich das oft sogar, dass
das nicht mir persönlich galt. Sagen wir mal so - sieht mir irgendwie nach
"Selbstfindungstripp" aus, wo halt hin und wieder ein paar Ecken und Kanten
zum Vorschein kommen [image]

Sicherlich. Diese "Überangepasstheit" widerspricht meinen Ausführungen ja nicht, sie ist nicht Ursache, sondern Wirkung. Mit anderen Worten, diese "Überangepasstheit" ist lediglich Symptom für einen schweren inneren Konflikt. Er möchte es Frauen recht machen, obwohl er sie eigentlich gar nicht als besser ansieht. Aber es ist ihm beigebracht worden, auf Frauen besondere Rücksicht zu nehmen. Schuldgefühle wurden ihm eingeimpft. Konflikten geht er lieber aus dem Weg. Konfliktvermeidung heisst das Schlüsselwort. Nur ja nicht aus der Reihe tanzen, nicht auffallen. Sein Leben stimmt er darauf ab. Wenn er das erreicht, ist er im grossen und ganzen zufrieden. Selbst, wenn er sich dabei nicht hunderprozentig wohlfühlt. Dass jetzt auch Ecken und Kanten zum Vorschein kommen, deutet auf den Willen hin, das wahre Ich hervorzukehren und sich nicht ewig verstellen zu wollen. Es wurde ein bisschen reflektiert, vielleicht wurde dieser Prozess auch angekurbelt. Ein Quentchen an Konflikten wird im Austausch für ein Mehr an Einswerden mit dem Ich in Kauf genommen.

Klausi


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