Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Bananenrepublik Deutschland

Garfield, Tuesday, 29.07.2008, 11:09 (vor 6355 Tagen) @ Andi

Hallo Andi!

Weshalb sollten die großen Testlabore davon ausgehen, dass ihnen ein Vaterschaftstestverbot nützen könnte?

Ganz einfach: Zwecks Profitoptimierung. Vergleichen wir doch mal den Ist-Zustand mit dem offensichtlich geplanten Soll-Zustand:

Ist-Zustand:

Ein Mann, der Zweifel an seiner Vaterschaft hat, kann erst einmal irgendwo einen privaten Test machen lassen. Das kann er überall tun, und dementsprechend reguliert der Markt dabei den Preis. Da es viele Testlabore gibt, auch im Ausland, ist der Preis also nicht übermäßig hoch.

In nicht wenigen Fällen stellt sich dabei schon heraus, daß der Verdacht unbegründet war. Dann wird der Mann auch nicht noch mehr Mühe und Geld in die Sache hinein investieren.

Stellt sich nun heraus, daß er nicht der Vater ist, dann wird er wohl versuchen, die Vaterschaft anzufechten. Erst dann hat man die Möglichkeit, ihn noch gründlicher abzuziehen, denn dann ist er gezwungen, ein Gebiet zu betreten, das weitaus weniger vom Markt reguliert wird.

Soll-Zustand:

Ein Mann, der Zweifel an seiner Vaterschaft hat, soll von Anfang an als Kunde vom freien Markt ferngehalten werden. Er soll sich sofort in die Mühlen der Justiz begeben, wo es für die etablierten großen Test-Labore eben keinen freien Markt gibt, sondern wo Klüngel und Korruption bestimmen, wohin die Tests vergeben werden. Das ermöglicht dann auch entsprechend unrealistische Preise, die selbstverständlich zusammen mit allen anderen Kosten dem zweifelnden Mann in Rechnung gestellt werden.

So hebeln die großen Testlabore, die für die Justiz tätig sind, den freien Markt für Abstammungs-Tests aus und können die Preise fröhlich in die Höhe drücken. Die gehen einfach davon aus, daß es genügend Männer gibt, bei denen die Zweifel stark genug sind, um für die Gewißheit sehr viel in Kauf zu nehmen. Außerdem ist ja auch ganz klar, daß es in vielen Fällen auch eine Gewinn/Verlust-Rechnung ist. Im Allgemeinen entsteht einem Mann durch unberechtigte Unterhaltszahlungen mehr finanzieller Schaden als durch eine Vaterschaftsklage.

Sicher sind da noch andere Motivationen im Spiel. Auch Anwälte rechnen sich da mit Sicherheit bessere Profitmöglichkeiten aus, wenn Männer in Zukunft Zweifel an ihrer Vaterschaft nicht einfach mit einem privaten DNA-Test ausräumen können, sondern immer einen offiziellen Test erwirken müssen.

Freundliche Grüße
von Garfield


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