Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Neutralität ist ein "patriarchales Konstrukt".

Student(t), Tuesday, 13.05.2008, 14:59 (vor 6432 Tagen) @ Forenbeobachter

Hallo,

aber das war doch bestimmt nicht das erste Seminar, in dem Du solche
Erfahrungen gemacht hast? Ich glaube mich erinnern zu können, dass man Dich
vor Jahren schon fast von der Bühne geholt hätte. Du scheinst nicht gerade
mainstreammässig im Sinne des Zeitgeistes unterwegs zu sein. Erzähl bitte
mehr davon. Gab es ab und an auch mal Zustimmung oder eine generelle
Abwehrhaltung? Waren die männlichen Studenten eher desinteressiert? Hat man
Dich auch mal bedroht?

Last but not least: wie sieht es im Streitfall um Deine Ex-Frau aus?

Gruss vom FB

Das Ereignis, auf das du ansprichst, fand in dem oben erwähnten Seminar statt, nämlich als ich mein Referat hielt. Da ist mir auch Frau Lucke entgegengetreten, nicht ganz ohne ihren Charme, aber doch so, daß es den Gegnerinnen Auftreib gab.

Ich habe voriges Jahr noch an einem anderen Gender-Seminar, und zwar im Fachbereich Philosophie, teilgenommen. Da habe ich mein Weiniger-Referat vorgetragen, konnte es aber ebenfalls nicht zuendeführen. Ähnlich wie voriges Mal war die (diesmal junge koreanische) Dozentin "ganz nett" zu mir, aber die Stimmung wurde im Teilnehmerkreis gemacht. Es ist klar, daß der sich bei einem solchen Thema vorwiegend aus engagierten Sexistinnen zusammensetzt. Die fanden mich "unmöglich". Es gab auch einige wenige Männer darunter, mit denen ich aber gut kommunizieren konnte, und die auch ihrerseits qualifizierte, wenn auch ideologisch festgelegte Referate hielten.

Im Wintersemester habe ich nochmal an einem derartigen (Ober-)Seminar teilgenommen, jedoch vorzeitig abgebrochen. Es wurde von zwei mittelalten Professoren gehalten, samt einer jungen Frau in rotem Hemd als Vorzeige-Mitgestalterin. Die saß in der Mitte zwischen beiden Herren, sagte jedoch fast überhaupt nichts. (Das rote Hemd trug sie auch nicht mehr, nachdem ich geäußert hatte, daß sie der lebende Gegenbeweis sei gegen die vorgetragene Behauptung, Lock- und Imponiergehabe seien männlich.)

Meinen Erfahrungen nach reagieren männliche Dozenten - anders als weibliche - auf querköpfige Teilnehmer eher mit gezielter Ausgrenzung, also bewußtes Nicht-zu-Wort-kommen-lassen. Ich habe mich davon zwar nicht abhalten lassen, u.U. etwas lautstark meine Stimme zu erheben und somit meine Wortmeldung zu erzwingen. Aber das ist auf die Dauer stressig und führt zu verstärktem Ausgrenzungsdruck.

Was den Streitfall mit meiner Exe betrifft - du fragst danach -, so ist in der ersten Verhandlung meine Klage abgewiesen worden. Ich werde in die Berufung gehen. Wahrscheinlich ist es aber nicht klug, wenn ich an dieser Stelle darüber mich auslasse. Könnten wir darüber nicht mal per E-mail in Austausch treten ? Ich bin sehr daran interessiert, zur weiteren Vorgehensweise andere Meinungen zu vernehmen.

Gruß
Student


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