Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Die wahre Gestalt der "Frauenfrage" - im Lichte des Geistes betrachtet

DschinDschin, Tuesday, 13.05.2008, 13:14 (vor 6432 Tagen) @ Franziska Kleiser
bearbeitet von DschinDschin, Tuesday, 13.05.2008, 13:20

Die Quintessenz aus dem Text ist doch eigentlich gerade, daß das was die
Femis an Gleichstellung, mehr Geld usw. fordern - am eigentlichen
vorbeigeht. Der Ursprung des Feminismus ist eben NICHT die "Ausbeutung" der
Frau, sondern letztenendes "der Sinnverlust" ihres Lebens mit
Kindererziehung, Haushalt usw.

Wer die Richtung des Güterstroms (Waren und Dienstleistungen) verfolgt, der erkennt, dass er von den Männern hin zu den Frauen führt. D.h. Frauen konsumieren regelmäßig mehr Waren und Dienstleistungen, als sie produzieren. Frauen produzieren Kinder, wenn sie ihrer Bestimmung nachkommen. Sie bezahlen die Männer mit Sex und Betütelung für den Überschuss an Waren und Diensten, die sie erhalten. Nun haben die modernen Produktionsmethoden den klassisch weiblichen Bereich marginalisiert. Der Mann ist, um sein Leben führen zu können, auf die Unterstützung durch die Frau nicht mehr angwiesen. Die Frau am Herd ist überflüssig geworden, die Hausarbeit außerhalb der Landwirtschaft weniger als ein Halbtagsjob. Der Feminismus wurzelt in den Töchtern gelangweilten Frauen der Mittelschicht amerikanischer Vorstädte, die eines sicher wußten, nämlich das Leben ihrer durch Sinnentleerung neurotisierten Mütter nicht mehr führen zu wollen.

"Offenbart sich nicht aus der Katastrophe der aktuellen Kindsmorde heraus
die moderne Frauenbewegung durch Tatsachen, die beweisen, wie unzulänglich
Gedanken waren, durch die man jahrzehntelang das weibliche Wollen zu
verstehen glaubte?

Die Kindsmorde sind (im Vergleich zu den toten Kindern durch Abtreibung) ein im Einzelfall tragisches insgesamt aber vernachlässigbares und im Übrigen unvermeidbares Ausnahmeereignis. Aus solchen Einzelfällen lassen sich keine Rückschlüsse ziehen, außer vielleicht, dass das Murphy-Gesetz stimmt: Alles was schiefgehen kann, wird irgendwann schiefgehen.


Ja, die gegenwärtige Kinder- und Erziehungs-Katastrophe erweist sich als
dasjenige geschichtliche Ereignis, durch das diese Triebe ihre volle
Schlagkraft erhalten. Die führenden Persönlichkeiten und Politiker mußten
ihr Verhalten in den letzten Jahren stets von dem abhängig machen, was in
den feministisch gestimmten Kreisen der Menschheit lebte. Sie hätten
oftmals gerne anders gehandelt, wenn sie die Stimmung dieser Kreise hätten
unbeachtet lassen können. In der Gestalt, die gegenwärtig die Ereignisse
angenommen haben, leben die Wirkungen dieser Stimmung fort.

Wir haben weder eine Kinder- noch eine Erziehungskatastrophe. So gut wie heute ging es den Kindern noch nie. Noch nie hatten Kinder und Eltern ein so gutes und entspanntes Verhältnis zueinander. Wir haben ohne Zweifel Wohlstandsverwahrlosung aber mit dem Elend der Vergangenheit, der Prekarität der Unterschicht der Vergangenheit hat das nichts zu tun.

Ich bezweifle, dass Politiker mehr wollen, als ihren Posten zu behalten, ihr Ego zu befriedigen, sich wichtig zu tun. Auch ohne Feminismus wäre Politik nicht besser, weil Politik ein Abbild der Gesellschaft ist und die Gesellschaft ist immer Mittelmaß.

Man kann absehen von der Meinung derer, die auch jetzt noch wähnen, das
Alte müsse sich gegen die neueren Forderungen eines großen Teiles der
Frauen halten lassen. Man kann seinen Blick einstellen auf das Wollen der
Frauen, die von der Notwendigkeit einer neuen Lebensgestaltung überzeugt
sind.

Denn es könnte wohl sein, daß die Tragik, die in den Lösungsversuchen der
Frauenfrage zutage tritt, gerade in einem Mißverstehen der wahren
weiblichen Bestrebungen wurzelt. In einem Mißverstehen selbst von seiten
derjenigen Feministinnen, welche mit ihren Anschauungen aus diesen
Bestrebungen herausgewachsen sind. Denn der Mensch bildet sich keineswegs
immer über sein eigenes Wollen das rechte Urteil.

Gerechtfertigt kann es deshalb erscheinen, einmal die Fragen zu
stellen, was will die moderne Frauenbewegung in Wirklichkeit? Entspricht
dieses Wollen demjenigen, was gewöhnlich von feministischer oder
nicht-feministischer Seite über dieses Wollen gedacht wird? Offenbart sich
in dem, was über die Frauen-Frage von vielen gedacht wird, die wahre
Gestalt dieser Frage? Oder ist ein ganz anders gerichtetes Denken nötig?
An diese Frage wird man nicht unbefangen herantreten können, wenn man
nicht durch die Lebensschicksale in die Lage versetzt war, in das
Seelenleben des modernen Feminismus sich einzuleben. Und zwar desjenigen
Teiles dieses Feminismus, der am meisten Anteil hat an der Gestaltung,
welche die Frauenbewegung der Gegenwart angenommen hat.

Was will die Frau und was muss sie wollen. Das Muss ergibt sich aus ihrer biologischen Funktion. Sie kann Anderes wollen, geht dann aber samt ihres Gensatzes, also ihrer Mentalität, ihres Charakters, ihrer seelischen Disposition endgültig vom Markt.
Der Mann muss nur Eines wollen: möglichst viele schöne (=gesunde, gebärfähige) Frauen befruchten.
So wie es Albino-Löwen gibt, als Laune der Natur, es aber nicht zu erwarten ist, dass jemals in Afrika Albino-Löwen die Art stellen werden, so wenig haben Frauen mit feministischer Neigung die Chance, die Zukunft des Phänotyps Frau zu bestimmen. Feministische Frauen sind wie Albino-Löwen eine Abnormität. Eine Frau muss, will sie im Sinne ihrer Gene, erfolgreich sein, einen gesunden und lebenstüchtigen Befruchter finden und in der Lage sein, sich dessen Resourcen so lange zu sichern, bis die Kinder einigermaßen flügge sind. Das um so mehr, als ein Kind kein Kind ist und zwei Kinder grade mal das Erhaltungsniveau. Wenn wir wissen wollen, wie die Frau der Zukunft gestaltet ist, müssen wir uns die Frauen ansehen, die drei und mehr Kinder gebären samt deren Enkel und Urenkel.
Ich bezweifle, dass die Frau weiß, was sie will. Ihr Betriebssystem sagt ihr das Notwendige, wenn die Zeit gekommen ist.

Daß damit aber ein Entscheidendes doch nicht berührt wird, kann sich dem
aufdrängen, der sich nicht hypnotisieren läßt von dem Urteil: "Die
äußern (patriarchalen) Verhältnisse geben dem Menschen das Gepräge seines
Lebens."

Das größte Problem einer Gesellschaft ist, wie bringe ich den Mann dazu, sich für fremde Interessen zu knechten. In dem Buch "Die Camerons" verlässt an ihrem 16. Geburtstag Maggie Drum (Morag Hood) ihren Heimatort Pitmungo, ein westschottisches Bergarbeiterdorf. Sie will unbedingt einen Highlander heiraten, einen, der anders ist, als die Männer ihrer Gegend. Mit iren Ersparnissen kommt sie an die Küste und lernt Gillon Cameron (Malcolm Ingram) kennen, einen armen Fischer des Hochlandes. Sie findet diesen Highlander und bringt ihn dazu, sie zu heiraten und als Bergmann zu arbeiten. Er ist ihr Werkzeug um ihre Vorstellung von Glück und sozialem Aufstieg zu verwirklichen. Das ist das Spiel, ein Spiel, das in vielen Varianten gespielt wird. Wo dieses Spiel nicht gelingt, finden wir gescheiterte Gesellschaften: Afrika, die Slums in Amerika, Jamaika. Bei diesen gescheiterten Gesellschaften besteht die Familie aus Mutter und Kindern und die Väter wechseln und sind abwesend.

Es offenbart sich dem, der sich einen unbefangenen Einblick bewahrt in die
aus inneren Tiefen heraus wirkenden seelischen Impulse. Gewiß ist, daß die
feministischen Forderungen sich entwickelt haben während des Lebens der
modernen Gesellschaft und des modernen Familienlebens; aber die Einsicht in
diese Tatsache gibt noch durchaus keinen Aufschluß darüber, was in
diesen Forderungen eigentlich als rein menschliche Impulse lebt. Und
solange man in das Leben dieser Impulse nicht eindringt, kann man wohl auch
der wahren Gestalt der "Frauenfrage" nicht beikommen.

Ein Wort, das oftmals in der "feministischen Welt" ausgesprochen wird,
kann einen bedeutungsvollen Eindruck machen auf den, der in die tiefer
liegenden Triebkräfte des weiblichen Wollens zu dringen vermag. Es ist das:
Die moderne Frau ist selbstbewußt, sich ihres "Frauseins" bewußt geworden.
Sie folgt den Impulsen der außer ihr bestehenden Männerwelt nicht mehr
gewissermaßen instinktiv, unbewußt; sie weiß sich als Angehörige eines
anderen Geschlechtes und ist gewillt, das Verhältnis dieses ihres
Geschlechtes zu dem andern im öffentlichen Leben in einer ihren Interessen
entsprechenden Weise zur Geltung zu bringen.

Die moderne Frau ist nicht selbstbewußter als ihre Schwestern der Vergangenheit. Die moderne Frau ist sich ihres "Frauseins" wesentlich unsicherer als ihre Vorgängerinnen, da sie ihren weiblichen Lebensraum und Daseinszweck verloren hat und sich in einer Welt zurecht finden soll, in der sich zu tummeln schon seit Äonen gezwungen ist, die ihn geprägt hat. Weil sie sich ihrer Weiblichkeit mehr und mehr entfremdet sieht, versucht sich sich derer durch viel Gerede und oberflächliches Gehabe immer und immer zu versichern. Niemand wird durch Gleichheit mehr verunsichert, als die Frau. Und wie sie sich auch spreizt, die Welt ist wie sie ist, nicht weil Männer die Welt gestaltet haben, sondern weil die Welt den Mann gestaltet hat. Und so stößt die Frau in dieser Welt auf ein gewaltiges Desinteresse an ihren spezifisch weiblichen Eigenschaften, und sammelt sich darum in Tätigkeitsfeldern, welche den klassisch weiblichen am Nächsten kommen. Denn was ist eine Frau ohne ihre Weiblichkeit: ein Weichei mit Titten.

Wer ein Auffassungsvermögen
hat für seelische Unterströmungen, der wird durch das Wort "Frausein" in
dem Zusammenhang, in dem es die moderne Feministin gebraucht, hingewiesen
auf wichtigste Tatsachen in der sozialen Lebensauffassung derjenigen
Frauen, die im Leben der modernen Familie und des modernen Arbeitslebens
stehen. Ein solcher muß vor allem aufmerksam darauf werden, wie
soziologische Lehren über das Frauenleben und dessen Verhältnis zu den
Frauenschicksalen zündend in die Seele der Frau eingeschlagen haben.
Hiermit wird eine Tatsache berührt, über welche viele, die nur
über die Frauen denken können, nicht mit denselben, nur ganz
verschwommene, ja in Anbetracht der ernsten Ereignisse der Gegenwart
schädliche Urteile haben. Mit der Meinung, den Frauen sei durch den
Feminismus und seine Fortsetzung durch das gendermainstreaming der Kopf
verdreht worden, und mit dem, was man sonst in dieser Richtung oft hören
kann, kommt man nicht zu einem auf diesem Gebiete in der Gegenwart
notwendigen Verständnis der geschichtlichen Weltlage. Denn man zeigt, wenn
man eine solche Meinung äußert, nur, daß man nicht den Willen hat, den
Blick auf ein Wesentliches in der gegenwärtigen Frauenbewegung zu lenken.
Und ein solches Wesentliches ist die Erfüllung des feministischen
Bewußtseins mit Begriffen, die ihren Charakter aus der neueren
wissenschaftlichen Entwickelung heraus genommen haben.

Der obige Absatz ist mir unverständliches Gefasel. Es stört der Begriff "wissenschaftlich". Was wird im Verhältnis der Geschlechter nicht alles als "wissenschaftlich" verkauft. Aber sein wir doch ehrlich. Wenig von dem, was wir zu wissen glauben ist wirklich wissenschaftlich zu nennen. Denken wir doch nur an die Debatte um den Mann als Mängelwesen, wegen des kleinen Y-Chromosoms. Das erinnert an "wissenschaftliche" Veröffentlichungen voriger Zeiten, als die Frauen wegen der kleineren Köpfe als debil galten.

In diesem Bewußtsein wirkt als Stimmung fort, was in Simone de Beauvoirs -
und anderen - Glaube an die Wissenschaft (über die Geschlechter) gelebt
hat. Solche Dinge mögen manchem unwesentlich erscheinen, der sich für einen
"praktischen Menschen" hält. Wer aber eine wirklich fruchtbare Einsicht in
die moderne Frauenbewegung gewinnen will, der muß seine Aufmerksamkeit auf
diese Dinge richten. In dem, was gemäßigte und radikale Feministinnen - bis
hin zur Familienministerin - heute fordern, lebt nicht etwa das in
Menschen-Impulse umgewandelte soziale Leben so, wie es sich manche Menschen
vorstellen, sondern es lebt die Sozialwissenschaft, von welcher das
feministische Bewußtsein ergriffen worden ist
.

Die Sozialwissenschaft ist eine Geisteswissenschaft und es stellt sich die Frage, ob wir eine Geisteswissenschaft als Wissenschaft bezeichnen wollen. Ist Theologie eine Wissenschaft? Biblogie mag eine Wissenschaft sein. Was den Geisteswissenschaften immer fehlt ist die Verifizierung an der Realität. Mögen die Methoden und die Art des Schlussfolgerns auch wissenschaftlich sein, da alles sich im luftigen Raum des Geistes abspielt, ist die Übertragbarkeit auf die Wirklichkeit immer fragwürdig. Und Mann-sein und Frau-sein ist nun einmal real, wie auch die Reproduktion.

In der wissenschaftlich gehaltenen und in der journalistisch
popularisierten Literatur der Frauenbewegung tritt dieses so klar zutage.
Es zu leugnen, bedeutet ein Augenverschließen vor den wirklichen Tatsachen.
Und eine fundamentale, die soziale Lage der Gegenwart bedingende Tatsache
ist die, daß die moderne Feministin in wissenschaftlich gearteten Begriffen
sich den Inhalt ihres Frauenbewußtseins bestimmen läßt.

"Wirkliche Tatsachen", da geht es schon los, mit Pleonasmen! Gibt es unwirkliche Tatsachen. Tatsachen sind immer wirklich. Was nun die wissenschaftlichen Begriffe angeht, so ist es damit wie mit dem Cargo-Kult bestimmter Stämme im heutigen Indonesien. Wikipedia
Es werden wissenschaftliche Begriffe in mythischer Bedeutung verwendet. So wie der Laie heute nicht mehr traurig sondern deprimiert, eine Meinung nicht mehr widersprüchlich, sondern schizophren ist.

Mag die in der Familie arbeitende Mutter von "Wissenschaft" noch so weit
entfernt sein; sie hört den Aufklärungen über ihre Lage von seiten
derjenigen zu, welche die Mittel zu dieser "Aufklärung" von
dieser(Pseudo-?)"Wissenschaft" empfangen haben.

Alle die Auseinandersetzungen über das neuere Familienleben, das Zeitalter
der Geschlechtergerechtigkeit, den Feminismus mögen noch so einleuchtend
auf die Tatsachengrundlage der modernen Frauenbewegung hinweisen; was die
gegenwärtige soziale Lage entscheidend aufklärt, erfließt nicht
unmittelbar aus der Tatsache, daß die Frau in die Familie gestellt worden,
daß sie in die "patriarchale" Lebensordnung eingespannt worden ist.

Die patriarchale Lebensordnung wurde um die Frau herum gestaltet. Da die Frauen in der Vergangenheit dauerschwanger , dadurch in ihrer Fähigkeit zur eigenbestimmten Lebensführung also erheblich eingeschränkt waren, hat sie die Gesellschaft jeder Verantwortung enthoben und diese dem Mann aufs Auge gedrückt. Die sogenannte patriarchale Lebensordnung ist der Frau willen geschaffen und nicht um des Mannes willen. Verantwortung und Last sind Geschwister, was jeder erfährt, der ein Führungspositionen aufsteigt.

Es fließt aus der andern Tatsache, daß ganz bestimmte Gedanken sich
innerhalb ihres weiblichen Bewußtseins
in der Familie und in der
Abhängigkeit von der "patriarchalen" Ordnung ausgebildet haben. Es könnte
sein, daß die Denkgewohnheiten der Gegenwart manchen verhindern, die
Tragweite dieses Tatbestandes ganz zu erkennen und ihn veranlassen, in
seiner Betonung nur ein dialektisches Spiel mit Begriffen zu sehen.

Den größten Fehler begeht, wer hinter weiblichem Handeln Tiefgründiges vermutet. Die Frau ist ein seicht denkender Opportunist. Persönlicher (kurzfristiger) Vorteil wiegt mehr als große Überzeugungen. Und wie die Säufer lügen sich auch Frauen gerne in die eigene Tasche, wenn es um ihre Motive geht. Im Zweifel und vor allem vor den Freundinnen ist es immer Liebe.

Demgegenüber muß gesagt werden: Um so schlimmer für die Aussichten auf
eine gedeihliche Einstellung in das soziale Leben der Gegenwart bei denen,
die nicht imstande sind, das Wesentliche ins Auge zu fassen. Wer die
Frauenbewegung verstehen will, der muß vor allem wissen, wie eine
feministische Frau denkt.
Denn die feministische Bewegung - von
ihren gemäßigten Reformbestrebungen an bis in ihre verheerendsten Auswüchse
hinein - wird nicht von "außermenschlichen Kräften", von
"Gerechigkeitsimpulsen" gemacht, sondern von Menschen; von deren
Vorstellungen und Willensimpulsen.

Wie schon gesagt, um der seelischen Gesundheit willen sollte man es sich schenken, hinter dem Denken von sich feministisch nennenden Frauen tiefe Motive zu suchen. In der Regel ist es: Nicht den richtigen Mann gefunden. Zu wenig befriedigenden Sex. Lesbische Neidungen und Neid auf die richtigen Männer.

Nicht in dem, was die Familie und die Gesellschaft in das weibliche
Bewußtsein hineinverpflanzt haben, liegen die bestimmenden Ideen und
Willenskräfte der gegenwärtigen Frauenbewegung. Diese Bewegung hat ihre
Gedanken-Quelle in der neueren Wissenschaftsrichtung gesucht, weil der Frau
das modernen Familienleben und die moderne Gesellschaft nichts geben
konnte, was ihre Seele mit einem menschenwürdigen Inhalt erfüllen
konnte.

Gib' der Frau Religion. Nur Religion kann eine Frau erfüllen. Am Besten die Katholische mit der Marie und dem ganzen Gedöhns. Mag sich der Mann als getriebener seiner Sexualität fühlen, die Frau ist dagegen die Besessene. Ihr ganzer Körper ist auf Reproduktion ausgerichtet, schreit nach Befruchtung, schreit nach Gebären, die Berg- und Talfahrt der Hormone erzeugt gewaltige Bewegungen auf der Seele, es ist kein Spaß. Nur Religion kann einem so instabilen Wesen Ruhe und Sicherheit geben.

Ein solcher Inhalt ergab sich der mittelalterlichen Frau aus ihrem Leben
mit Arbeit, Haushalt, Kindern. In der Art, wie diese Frauen sich menschlich
mit ihrer Tätigkeit verbunden fühlten, lag etwas, das ihnen das Leben
innerhalb der ganzen menschlichen Gesellschaft vor dem eigenen Bewußtsein
in einem lebenswerten Lichte erscheinen ließ. Sie vermochte, was sie
tat, so anzusehen, daß sie dadurch verwirklicht glauben konnte, was sie
als "Mensch" sein wollte.

Das klingt nun sehr idyllisch. Tatsache ist, dass die Menschen früherer Zeiten einen erbarmungslosen Existenskampf führen mussten. Da stellte sich die Frage nach Sinn überhaupt nicht.

Innerhalb der materialistischen modernen Lebensordnung war sie dann auf
sich selbst, auf ihr Inneres angewiesen, wenn sie nach einer Grundlage
suchte, auf der sich eine das Bewußtsein tragende Ansicht von dem errichten
läßt, was man als "Mensch" ist. Von der modernen Gesellschaft, von dem
Materialismus strömte für eine solche Ansicht nichts aus
. So ist es
gekommen, daß das Bewußtsein von Frauen die Richtung nach dem
wissenschaftlich gearteten Gedanken einschlug. Sie hatte den menschlichen
Zusammenhang mit dem unmittelbaren Leben verloren. Das aber geschah in der
Zeit, in der "die führenden Männer" der Menschheit einer wissenschaftlichen
Denkungsart zustrebten, die selbst nicht mehr die geistige Stoßkraft hatte,
um das menschliche Bewußtsein nach dessen Bedürfnissen allseitig zu einem
befriedigenden Inhalte zu führen. Die alten Weltanschauungen stellten den
Menschen als Seele in einen geistigen Daseinszusammenhang hinein. Vor der
neueren Wissenschaft erscheint er als Naturwesen innerhalb der bloßen
Naturordnung. Diese Wissenschaft wird nicht empfunden wie ein in die
Menschenseele aus einer Geistwelt fließender Strom, der den Menschen als
Seele trägt. Wie man auch über das Verhältnis der religiösen Impulse und
dessen, was mit ihnen verwandt ist, zu der wissenschaftlichen Denkungsart
der neueren Zeit urteilen mag: man wird, wenn man unbefangen die
geschichtliche Entwickelung betrachtet, zugeben müssen, daß sich das
wissenschaftliche Vorstellen aus dem religiösen entwickelt hat.

Nein, nein und nein! Selbst die Geisteswissenschaft per se, die Philosophie, entwickelt sich nur durch die Trennung vom Religiösen. Religion und Logik sind unverträglich. Philosophie ohne Logik ist unbekömmlich, ist leeres Geschwafel.
Religion ist nicht neugierig, sie hinterfrägt nicht, auch wenn das Judentum eine sehr intellektuelle Religion ist. Aber wer sieht, wie Jesaja eiert, um die Vertreibung der Juden aus dem Mythos vom auserwählten Volk heraus logisch zu erklären und ein Happy End in aussicht zu stellen, der fühlt, das Religion und Philosophie zueinander stehen wie Feuer und Wasser.

Aber die
alten, auf religiösen Untergründen ruhenden Weltanschauungen haben nicht
vermocht, ihren seelentragenden Impuls der neueren wissenschaftlichen
Vorstellungsart mitzuteilen.
Sie stellten sich außerhalb dieser
Vorstellungsart und lebten weiter mit einem Bewußtseinsinhalt, dem sich
die Seelen der Frauen nicht zuwenden konnten
.

Wahr ist, dass die alten Schablonen und Riten in unseren Köpfen, unsere angeborenen Ahnungen von der Welt, wie sie sein sollte und wie wir voraussichtlich darin zurecht kommen, dass die Basis unserer Seele auf welcher Religionen aufsetzen, indem sie den Dämonen in unseren Köpfen Namen geben und ihnen Rollen zuschreiben, welche sie für uns handhabbar machen, dass also diese alten Wurzeln unseres Wesens wirkmächtig weiter neben einem Intellekt bestehen, der sie nicht kennt, ihre Wirkung verleugnet und im Augenscheinlichen verhaftet bleibt. Die Frau weiß um den Verlust der uralten weiblichen Rolle, sie weiß um die Forderungen aus der Gesellschaft, die sie drängt ein männliches Leben zu führen und sie ist zerissen zwischen dem Intellekt und dem kulturellen Über-Ich, das sich mit ihren Wurzeln, ihrem Wesenkern nicht verträgt. Das klassische Bild einer Neurose.

Den führenden Männern
konnte dieser Bewußtseinsinhalt noch etwas Wertvolles sein. Er hing auf die
eine oder die andere Art mit ihrer Lebenslage zusammen. Diese Männer
suchten nicht nach einem neuen Bewußtseinsinhalt, weil die Überlieferung
durch das Leben selbst sie den alten noch festhalten ließ. Die moderne Frau
wurde aus allen alten Lebenszusammenhängen herausgerissen. Sie ist der
Mensch, dessen Leben auf eine völlig neue Grundlage gestellt worden ist.
Für sie war mit der Entziehung der alten Lebensgrundlagen zugleich die
Möglichkeit geschwunden, aus den alten geistigen Quellen zu schöpfen.
Die stand inmitten von Gebieten, denen sie entfremdet worden war. Mit
der modernen Familie, der modernen Technik und der modernen Gesellschaft
entwickelte sich gleichzeitig in dem Sinne - wie man die großen
weltgeschichtlichen Strömungen gleichzeitig nennen kann - die moderne
Wissenschaftlichkeit. Ihr wandte sich das Vertrauen, der Glaube der
modernen Frau zu. Bei ihr suchte sie den ihr notwendigen neuen
Bewußtseinsinhalt. Aber sie war zu dieser Wissenschaftlichkeit in ein
anderes Verhältnis gesetzt als "die führenden Männer". Diese fühlten sich
nicht genötigt, die wissenschaftliche Vorstellungsart zu ihrer
seelentragenden Lebensauffassung zu machen. Mochten sie noch so sehr mit
der "wissenschaftlichen Vorstellungsart" sich durchdringen: diese
Vorstellungsart blieb doch theoretische Überzeugung. Sie erzeugte nicht den
Trieb, das Leben auch empfindungsgemäß so zu nehmen, wie es dieser
Überzeugung restlos angemessen ist. Aber neben dieser Vorstellungsart
wirkte in ihrer Seele etwas, das sie festhalten ließ an
Lebenszusammenhängen, die sich nur sinnvoll rechtfertigen aus dem Glauben
an eine geistige Weltordnung. Man stelle sich doch nur unbefangen vor, wie
anders die Wissenschaftlichkeit auf den wirkt, der in solchen
Lebenszusammenhängen mit dem eigenen Dasein verankert ist, als auf die
moderne Frau, vor die ein/e Agitator/in hintritt und in der
folgenden Art spricht: 'Die Wissenschaft hat in der neueren Zeit den
Menschen ausgetrieben, zu glauben, daß sie ihren Ursprung in geistigen
Welten haben. Sie sind darüber belehrt worden, daß sie in der Urzeit als
Baumkletterer lebten, belehrt, daß sie alle den gleichen rein natürlichen
Ursprung haben. Und daß sie als Frau seit jeher unterdrückt sei...'

Nun, diese Aussagen zeigen, was von der hier beschworenen Wissenschaftlichkeit zu halten ist. Doch was die Welt vorantreibt ist die schiere Notwendigkeit. Weit davon entfernt, den Gedanken führender Männer zu gehorchen, wohnt dem System eine eigene Dynamik inne. Und war in einem Land erst einmal die kapitalistische Produktionsweise verwirklicht, blieb den anderen Ländern gar nichts übrig, als nachzuziehen, wollten sie nicht zuerst wirtschaftlich dann militärisch und dann als Völker völlig unter die Räder kommen.

Vor eine nach solchen Gedanken hin orientierte Wissenschaftlichkeit sah
sich die moderne (feministische)Frau gestellt, wenn sie nach einem
Seeleninhalt suchte, der sie empfinden lassen sollte, wie sie als Mensch im
Weltendasein drinnen steht. Sie nahm diese Wissenschaftlichkeit ernst, und
zog aus ihr ihre Folgerungen für das Leben. Sie traf das moderne,
technische und materialistische Zeitalter anders als die Männer.

ER hatte alles Interesse daran, die Errungenschaften der neuen Zeit in den
Rahmen dieser Lebensordnung einzuspannen. Viele Frauen waren aus dieser
Lebensordnung seelisch stärker herausgerissen. Ihnen konnte diese
Lebensordnung nicht eine Empfindung geben, die ihr Leben mit einem
menschenwürdigen Inhalt durchleuchtete. Empfinden lassen, was man als
Mensch ist, das konnte die Frau das einzige, was ausgestattet mit Glauben
erweckender Kraft aus der alten Lebensordnung hervorgegangen zu sein
schien: die wissenschaftliche Denkungsart.
Es könnte manchen Leser dieser Ausführungen wohl zu einem Lächeln drängen,
wenn auf die "Wissenschaftlichkeit" der feministischen Vorstellungsart
verwiesen wird. Wer bei "Wissenschaftlichkeit" nur an dasjenige zu denken
vermag, was man durch vieljähriges Sitzen in Bildungsanstalten sich
erwirbt, und der dann diese Wissenschaftlichkeit in Gegensatz bringt zu dem
Bewußtseinsinhalt der Feministin, die "nichts gelernt" hat, der mag
lächeln. Diese Tatsachen bezeugen aber, daß mancher hochgelehrte Mensch
unwissenschaftlich lebt, während die ungelehrte Frau ihre Lebensgesinnung
nach der Wissenschaft (bis hin zur gender-wissenschaft) hin orientiert, die
sie vielleicht gar nicht besitzt. Der Gebildete hat die Wissenschaft
aufgenommen; sie ist in einem Schubfach seines Seelen-Innern. Er steht aber
in Lebenszusammenhängen und läßt sich von diesen seine Empfindungen
orientieren, die nicht von dieser Wissenschaft gelenkt werden. Die
Feministin ist durch ihre Lebensverhältnisse dazu gebracht, das Dasein so
aufzufassen, wie es der Gesinnung dieser Wissenschaft entspricht. Was die
Soziologen (und andere Wissenschaftler) "Wissenschaftlichkeit" nennen, mag
ihr ferne liegen; die Vorstellungsrichtung dieser Wissenschaftlichkeit
orientiert ihr Leben. Für viele andere ist bestimmend eine religiöse, eine
ästhetische, eine allgemein-geistige Grundlage; für die Feministin wird die
"Wissenschaft", wenn auch oft in ihren allerletzten Gedanken-Ausläufen,
(feministischer) Lebensglaube.(...also zu ihrem Weltbild, Religion,
Glaube...) Mancher Wissenschaftler fühlt sich "aufgeklärt", "freireligiös".
Gewiß, in seinen Vorstellungen lebt die wissenschaftliche Überzeugung; in
seinen Empfindungen aber pulsieren die von ihm unbemerkten Reste eines
überlieferten Lebensglaubens.

Wie gesagt, für Steiner ist "Wissenschaft" ein Fetisch, so wie für manche der Begriff "Elite". Auch die fünf Penner, die sich unter einer bestimmten Brücke am Abend zum Saufen und Schlafen regelmäßig zusammenfinden sind eine Elite, sind unter den vielen Milliarden Menschen die Wenigen, die diesen besonderen Lebensraum bevölkern um dort ihre spezielle Kultur zu pflegen.

Und so finden wir bei den vom Glück Begünstigten nicht weniger Langweiler, Gauner, Betrüger, Miesmacher, Schleimer ... als beim Rest der Bevölkerung, auch wenn sich die oberen 15.000 vielleicht als Elite empfinden, sich mit Prosecco besaufen und in Festspielhallen abhängen. Auch der Idiot im Frack bleibt ein Idiot.

Feminismus ist eine Attitüde, wie auch Links. Die Meisten, die sich als Linke bezeichnen, leben ein rechtes Leben. Links ist eben chic, modern, weltoffen. Die Toscanafraktion der SPD hat mit dem Proletarier alten Schlages nichts mehr am Hut. Machterhalt durch Wohlfahrt ist die Strategie und je mehr Menschen am Staatstropf hängen und der eigene Kraft mißtrauen, desto besser für die SPD und die Linke.

Auf der anderen Seite würde sich jeder klassische Rechte im Grabe umdrehen, würde er das Gebaren moderner Aktionäre und Wirtschaftsführer sehen. Geldgier ist nach rechtem=katholischem=protestantischem Verständnis eine Todsünde, weil sie dem Mitmensch das nimmt, was er zum Leben braucht und Besitz zum Götzen macht.

DschinDschin

--
Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.


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