Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Neues von den Pauergörls

Maesi, Wednesday, 26.03.2008, 23:06 (vor 6479 Tagen) @ Junggeselle

Hallo zusammen

Die "Rheinische Post" bejubelt mal wieder die Alphamädchen und
Pauerfrowen:

Die 17- bis 30-Jährigen Frauen wollen heutzutage ganz
selbstverständlich alles: Beruf, Partner, Kinder und gesellschaftliche
Verantwortung. Dass die jungen Frauen von heute es für selbstverständlich
halten, auf eigenen Beinen zu stehen, hat vor allem mit Vorbildern zu tun,
meint die Soziologin Jutta Allmendinger.

Die Frauenzeitschrift befragte in Zusammenarbeit mit dem
Wissenschaftszentrum Berlin und dem Institut für angewandte
Sozialwissenschaft (infas) über 1.000 Frauen im Alter von 17 bis 19 und von
27 bis 29 Jahren nach ihren Hoffnungen und Plänen. Zentrales Ergebnis: "Die
Frauen von morgen sind selbstbewusst, stark und lassen sich nicht mehr
manipulieren. "Ich weiß, dass ich gut bin", sagen 99 Prozent der Befragten
laut Studie.

"Wir haben einen Effekt von Angela Merkel", sagt Allmendinger. Die jungen
Frauen von heute wachsen mit anderen Vorbildern auf als die Generation
davor, meint sie. Zusätzlich sähen sie an ihren berufstätigen Müttern, dass
es geht, Familie und Beruf zu vereinbaren - wenn auch mangels
Krippenplätzen und Ganztagsschulen unter Schwierigkeiten. "Was der
politische Feminismus vor 20 Jahren gefordert hat, wird heute von jeder
Frau geteilt", betont "Brigitte"-Chefredakteur Andreas Lebert.

Das komplette Geschwurbel hier:

http://www.rp-online.de/public/article/aktuelles/politik/deutschland/547979

Eine dieser typischen Studien, in denen irgendwelche wohlfeile Meinungen abgefragt werden. Die Frauen im Alter von 17 bis 19 Jahren kann man in Bezug auf ihre Meinung schon mal nicht ernst nehmen; die haben (noch) grosse Rosinen im Kopf und massenhaft Illusionen. Sie wollen alles und zwar sofort; so toericht zu denken, war schon immer das 'Vorrecht' einer unreifen Jugend. Dass das nicht geht, wird das Leben selbst sie lehren. Selbst der unbedarfte, aber vernuenftige Laie erkennt die Sinnlosigkeit, eine solche wankelmuetige Altersgruppe zu befragen, sofort.

Die 27 bis 29-jaehrigen Frauen sind da schon gesetzter. Was mich aber brennend interessieren wuerde: wieviele von denen haben ueberhaupt schon Kinder? Und sind sie tatsaechlich in der Lage Beruf (oder gar eine Karriere) und Kinder unter einen Hut zu bringen? Wenn das nicht der Fall ist, dann ist auch deren Aussage mit aeusserster Vorsicht zu geniessen. Sie urteilen ueber eine fiktive Situation, die sie gar nicht kennen. Fehlurteile sind in solchen Faellen geradezu vorprogrammiert. Da das Durchschnittsalter, in dem die Frauen ihr erstes Kind bekommen, deutlich ueber 30 Jahren liegt, war wohl nur eine Minderheit tatsaechlich betroffen.

Zur Beschreibung einer realen Situation taugen Meinungsumfragen grundsaetzlich wenig, es sei denn die Meinungen stimmen mit dem tatsaechlichen Verhalten der Menschen ueberein. Aber in der Soziologie tummeln sich inzwischen derart viele Dilettanten mit akademischer Bildung aber ohne jede Ahnung, was wissenschaftlich sauberes Arbeiten eigentlich bedeutet, dass einem angst und bange um die soziologische Wissenschaft werden kann. Frau Allmendinger hat mit ihre netten Meinungsumfrage jedenfalls die soziale Wirklichkeit nicht erhellt; stattdessen hat sie einfach die Illusionen je einer Altersgruppe von Teenagern und Twens ausgeleuchtet. Wer sich fuer Weiberphantasien interessiert, mag die Studie ruhig lesen. Wer sich nicht fuer Weiberphantasien sondern die Realitaet interessiert, verpasst nichts, wenn er die Studie ignoriert. Sich am realen Verhalten der Frauen zu orientieren ist in der Praxis fuer einen Mann allemal cleverer. Er kann sich dann darauf einstellen und vermeidet am ehesten unliebsame Ueberraschungen.

Wenn Frauen hingegen an ihrer eigenen Selbstueberschaetzung und dem Auseinanderklaffen von Anspruch und Wirklichkeit scheitern. Je nun, das ist primaer deren Problem. Es hat fuer den Mann keinen Sinn, die ganze Berg- und Talfahrt weiblicher Ueberspanntheiten, Neurosen, Realitaetsverleugnungen, Idiosynkrasien und Verschrobenheiten mitzumachen und die betr. Frauen darin womoeglich noch zu bestaerken. Bodenstaendige und vernuenftige Frauen sind den Traumtaenzerinnen allemal vorzuziehen; letztere taugen vielleicht gerade noch zum unverbindlichen voegeln.

Nihi hat uebrigens bei Femdisk den Schwachsinn hervorragend zerpflueckt. Besonders lesenswert sein Urteil ueber die 'Unabhaengigkeit der Frau', die sich aber in komplettem Widerspruch ihrer eigenen Selbsteinschaetzung nichtsdestotrotz immer staerker in Abhaengigkeit zu staatlichen Institutionen (z.B. Kinderkrippen, Ganztagsschulen, staatlichen Unterhaltsgarantien oder Sozialleistungen etc. etc.) bringt. Ich erlaube mir Nihis gelungene Analyse zu zitieren:

'Wenn (so) eine Frau sagt, sie will unabhaengig sein, meint sie, sie will in ihren Entscheidungen keine Ruecksichten nehmen muessen, jederzeit und immer alles offen haben. Mit Versorgungsleistungen aller Art hat das gar nichts zu tun, das sieht frau nicht als "abhaengig". Eher so wie die Sonne, die schliesslich auch jeden Tag aufgeht, oder die Muellabfuhr, die jede Woche kommt. Einfach so.'

Dem ist nichts mehr hinzuzufuegen. So ticken tatsaechlich viele Frauen. Auch Soziologen wie Frau Allmendinger sind abhaengig davon, dass entweder staatsfeministische Instanzen oder dumpfbackige Frauenzeitschriften von ihnen irgendwelche Allerweltsstudien zwecks Bestaetigung der eigenen Ideologie anfordern und dabei auf jegliche Wissenschaftlichkeit pfeifen. In einem serioesen wissenschaftlichen Diskurs hingegen wuerden solche mangelhaften Machwerke kurzerhand in der Luft zerrissen.


Gruss

Maesi


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