Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Die traditionelle Familie stirbt aus

Garfield, Monday, 03.12.2007, 15:42 (vor 6592 Tagen) @ Conny

Hallo Conny!

Dieser Geldadel schottet sich doch ab. Die wollen doch nicht, da jemand an ihren Reichtum Anschluß findet. Frauen geben das Geld doch eher für diesen billigen Schnickschnack aus und genau das wollen die eben. Von daher sieht man zu, daß sich möglichst viele Frauen von ihren Männern trennen und gibt denen dann das Geld des Mannes.

Das ist schon mal ein Vorteil für die Reichen.

Vergleichen wir mal die Familienstrukturen vor 50 Jahren mit den heutigen Zuständen im Hinlick auf die Verwertbarkeit der Menschen zur Profitmaximierung:

Damals ging meist nur Papa arbeiten, und dementsprechend war das Angebot auf dem Arbeitsmarkt knapper. Besonders profitminimierend wurde das in Konjunktur-Zeiten, wenn man durch Arbeitskräftemangel gezwungen war, hohe Löhne zu zahlen. Das erhöhte zwar die Kaufkraft, aber eben nur indirekt. Direkt wurde erst einmal eine Profitmnimierung festgestellt.

Mama arbeitete höchstens vor der Ehe. Sobald sie heiratete, wurde sie Hausfrau und fiel damit als Arbeitskraft aus. Dann mußte Ersatz gefunden und neu eingearbeitet werden, was auch lästig war.

Die Eltern hatten ihren Kindern gegenüber weitreichende Vollmachten. Wenn ein Kind in einem Laden quengelte, weil es Bonbons wollte, gab es eine Ohrfeige, und schon war Ruhe. Da wurde dann also auch nichts zusätzlich konsumiert, was natürlich auch profitminimierend wirkte. Und die Eltern mußten den Kindern natürlich auch kein Taschengeld geben, was ebenfalls Umsätze und damit Profite beschränkte.

Offiziell war der Mann der Herr im Haus. Real sah das zwar oft anders aus, und meist verwalteten die Frauen das Geld. Aber sie mußten, wenn sie zuviel Geld für sich selbst ausgaben, damit rechnen, daß der Mann sich scheiden läßt und daß sie dann vielleicht keinen Unterhalt bekommen. So hat sich es manche Frau wohl zweimal überlegt, ob sie sich den 25. Ring, die 18. Kette, das 23. Paar Schuhe oder den 3. Mantel kauft. Auch das wirkte konsum- und damit profitbeschränkend.

Wie sieht das nun heute aus?

Viele Frauen sind heute ebenfalls berufstätig, was mit dazu beigetragen hat, vor allem in Berufsfeldern mit niederer und mittlerer Qualifikation die Löhne zu drücken. Selbst wenn manche Jobs reine Frauendomänen sind: Viele dort arbeitende Frauen sehen ihr Einkommen nur als Zusatzverdienst und bestehen deshalb nicht auf hohe Bezahlung. Und die dort nicht arbeitenden Männer müssen zwangsläufig anderswo Jobs finden, wodurch sich dann in den Männerdomänen das Angebot an Arbeitskräften erhöht, was dann wiederum auch dort die Löhne drückt.

Da die Frauen selbst Geld verdienen, haben sie auch weniger Skrupel dabei, das für sich selbst zu verbraten, und schon wird der 25. Ring usw. gekauft. Das bringt zusätzlichen Konsum, der die Konsum-Einbußen durch die Lohndrückerei teilweise ausgleicht.

Weiterer zusätzlicher Konsum kommt von den Kindern. Die haben heute ihren Eltern gegenüber nämlich eine ganz andere Position. Weil man schon längst erkannt hat, daß man Kinder noch leichter als Frauen zum Konsum verführen kann, sind Eltern heute gesetzlich verpflichtet, ihnen Taschengeld zu zahlen. Und nicht nur das: Eltern können heute ein quengelndes Kind nicht mehr einfach mit einer Ohrfeige ruhig stellen. Da müssen sie nämlich befürchten, angezeigt zu werden - entweder von Außenstehenden oder sogar vom Kind selbst. Also kaufen sie zähneknirschend jeden bunten Müll, den das Kind haben will. Auch das ist gut für den Konsum und für die Profite.

Papa muß nun angesichts sinkender Reallöhne zusehen, wie er das alles finanziert, zumal die Kinder ja heute auch wesentlich länger ernährt werden müssen als vor 50 Jahren. Also ist er auch immer bereit, Überstunden zu schieben, um sein niedriges Gehalt aufzubessern. Auch das ist gut und wirkt profitmaximierend.

Und wenn es dann zur Scheidung kommt, darf Papa weiter zahlen - so tritt kein Konsumverlust ein. Jedenfalls nicht, WENN Papa weiter zahlt... Ganz im Gegenteil: Papa zieht nun in eine eigene Wohnung, das bedeutet, daß aus einem Haushalt nun zwei werden. Da verdoppeln sich manche Ausgaben fast - also noch mehr Konsum! Schon schiebt Papa im Idealfall noch mehr Überstunden. Wenn man zwei solcher braven Papas in der Belegschaft hat, kann man durch die so erpreßten Überstunden schon wieder einen Mitarbeiter feuern.

Und wenn das nicht reicht - umso besser! Dann muß Mama vielleicht auch wieder auf Vollzeit arbeiten, statt wie vorher nur auf Teilzeit. Vielleicht steigert sich Mama sogar aus Frust über ihre doch nicht so tolle Situation in einen Konsumrausch hinein und verschuldet sich bis über beide Ohren. Super - noch mehr Umsatz und noch mehr Profit! Die Produzenten stört es nicht, wenn der Endkunde die Waren nicht bezahlt. Die größeren Händler und Banken juckt das auch wenig, weil sie dagegen versichert sind. Nur ein paar kleinere Händler oder Handwerker sehen vielleicht bei der Privatinsolvenz in die Röhre, wenn sie nicht oder nur teilweise auf Vorkasse bestanden haben - aber das stört die Reichen nicht.

Generell ist es viel besser, wenn die Menschen in einzelne Individuen zersplittert werden, die sich nicht gegenseitig unterstützen.

Die Türken machen uns vor, daß es auch anders geht. Wenn da jemand ein Geschäft aufmachen oder sonst irgendeine Firma gründen will, dann wird nicht unbedingt ein teurer Kredit bei einer Bank aufgenommen. Nein, dann fragt man überall in der Familie rum, leiht sich dort das Geld zusammen und macht damit die Firma auf. Deshalb gibt es ja auch so viele türkische Döner-Buden, Gemüse-Läden und ähnliches. Die müssen oftmals nicht wie ihre deutschen Konkurrenten hohe Kredite mit saftigen Zinsen abzahlen. Die können ihre Schulden bequem bei der Familie abzahlen, und wenn das Geschäft mal schlecht läuft, dann droht ihnen nicht sofort die Insolvenz.

Das ist natürlich auch schlecht für die Profite der Banken und damit für die Geldanlagemöglichkeiten der Reichen. Auch deshalb müssen die Familien zerstört werden.

Freundliche Grüße
von Garfield


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