Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Ein gemeinsames Ziel: Ächtung von Gewalt gegen Frauen

GewaltGegenFrauen, Wednesday, 18.07.2007, 19:48 (vor 6729 Tagen)

Mitmachaktion für die Rechte von Frauen in Schleswig-Holstein gestartet
"Gewalt ist keine Privatsache"

Individuelle Standpunkte, ein gemeinsames Ziel: Die gesellschaftliche Ächtung von Ge-
walt gegen Frauen steht im Zentrum der bundesweiten Kampagne, die auch für
Schleswig-Holstein gestartet wurde.

Sätze wie ?Gegen Gewalt haben wir gewaltige Argumente" oder ?Rechte von Frauen nicht mit Füßen treten" stehen im Foyer des Landeshauses auf großen Schildern geschrieben. Mit solchen Slogans bewegt der Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe (bff) Menschen dazu, an der Kampagne ?Der richtige Standpunkt: gegen Gewalt" teilzunehmen. Etwa 200 Menschen, darunter Schleswig-Holsteins Frauenministerin Ute ErdsiekRave, Generalstaatsanwalt Erhard Rex oder Bernd Olbrich vom Landespolizeiamt, ließen ihren Standpunkt im wahrsten Sinne des Wortes fotografieren: Ein Bild ihrer Füße neben einem beschrifteten Schild macht deutlich, wie sie zu Gewalt gegen Frauen stehen. Schirmherrin der Kampagne, die im März in Berlin gestartet ist, ist die Bundesministerin für Frauen, Ursula von der Leyen. Weitere Unterstützerinnen sind unter anderem die TV-Köchin Sarah Wiener, die Publizistin Heidi Schüller oder Comedian Hella von Sinnen. Ziel der Veranstaltung ist es, Öffentlichkeit zu erzeugen. ?Gewalt gegen Frauen hatte gerade in letzter Zeit nicht die Aufmerksamkeit, die es haben sollte", erklärte Heike Schüttler von der psychosozialen Beratungsstelle biff in Lübeck. Sie kritisiert eine Reduzierung der landesweiten Stellen um 19 Prozent bei gleichzeitig höheren Anforderungen der Einrichtungen durch eine Zunahme von Gewalt.
Dabei hat die Gewalt viele Gesichter, wie Schüttler erläutert: ?Emotionale Gewalt kann durch Missachtung ähnliche Folgen haben wie körperliche. Gewalt gibt es in allen gesellschaftlichen und sozialen Schichten -sie ist keine Privatsache." Auch Marta Deegen, Bundes-Verbandsrätin der Frauenberatungsstellen in Schleswig-Holstein, betont: ?Wir brauchen vielfältige Angebote und Interventionen für Betroffene - sowie eine dauerhafte Vernetzung der beteiligten Einrichtungen und deren Finanzierung." Eine erste bundesdeutsche Repräsentativuntersuchung zu Gewalt gegen Frauen hat ergeben, dass insgesamt 40 Prozent der in Deutschland lebenden Frauen in ihrem Erwachsenenleben körperliche oder sexuelle Gewaltoder beides in unterschiedlicher Schwere, Ausprägung und Häufigkeit erlebt haben.
?Behinderte Frauen sind doppelt so häufig betroffen. Sie sind mit der Situation häufig überfordert und durch die Pflege in einem besonderen Abhängigkeitsverhältnis", weiß Magdalene Ossege vom Verein ?mixed pickles" im Landesnetzwerk für behinderte Frauen. Sie fügt bedauernd an: ?Oftmals sind Beratungsstellen nicht einmal barrierefrei." Deshalb fordert die Rollstuhlfahrerin: ?Rechte behinderter Frauen nicht überrollen!"
Unter www.frauen-gegen-gewalt.de stellt der bff alle Bilder ins Internet und ruft dazu auf, selbst ein Foto zuzusenden. Die Aktion endet nach der Präsentation in allen Bundesländern am 25. November am Internationalen Tag der Gewalt - bis dahin bleibt noch viel Aufklärungsbedarf, um die Öffentlichkeit über Maßnahmen zur Verhinderung von Gewalt gegen Frauen ins Bild zu setzen. (yne)
Weitere Infos unter www.frauen-gegengewalt.de oder www.frauennotruf-kiel.de


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