Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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OT: Scheiß Frog-Speak!

*carlos*, Wednesday, 20.06.2007, 03:02 (vor 6758 Tagen) @ Nihilator

Servus, Nihilator!
Ja, ja, ich weiß... in Engelland haben germanische und frankophone Wurzeln ihre Spuren hinterlasen, wenngleich das Englische eindeutig zur germanischen Sprachfamilie gehört, wenn man Morphologie, Syntax und Phonetik untersucht. Das Französische hat zwar Spuren hinterlassen, jedoch bei weitem nicht so viele, wie man vermuten möchte; diese Spuren beschränken sich in erster Linie auf das Vokabular.
Nochmals zum Französischen: Ja, richtig, auch die von Dir erwähnten Beispiele, wonach die geschriebenen Phoneme ?-au?, ?-eau? und ?-eaux? nun einmal wie ein gedehntes ?-o? ausgesprochen werden, sind natürlich auch mir bekannt. Aber: Deren Aussprache ist durchgängig regelhaft; Du kannst Dich darauf verlassen beim Lernen und späteren Lesen französischer Texte. Die Gründe hierfür können Sprachgeschichtswissenschaftler wesentlich ausgiebiger erörtern; hier nur so viel: Die französische Sprache hat sich als einzige Tochtersprache des Lateinischen am weitesten von ebendieser Mutter entfernt, und zwar hinsichtlich Morphologie, Syntax, wie auch Phonetik. Tut meinen Sympathie-Bekundungen aber keinen Abbruch.
Das Spanische ist halt genau so wie das Land, wo es gesprochen wird: Hart, hitzig, temperamentvoll, feurig und ungeduldig. Meinem Dafürhalten nach kommen heutzutage das Spanische und das Italienische dem Lateinischen am nächsten; im Vergleich zum Portugiesischen vor allem wegen der Phonetik, weniger wegen der Syntax. Wie es um das Rumänische, sowie um die in Südtirol und der Schweiz angesiedelten Sprachinseln des Ladinischen, bzw. Rätoromanischen bestellt ist, bin ich momentan ein bisserl überfragt. Das Katalanische jedenfalls weist zwar eindeutige Nähe zur französischen Syntax auf, in keiner Weise jedoch zu dessen Phonologie. Ist halt eine eigene Sprache und macht den Reigen des Lateinischen samt dessen Kindern noch ein bisserl interessanter...
Zu den slawischen Sprachen kann ich im Kern nix beisteuern; da müßtest du ja selber der Experte sein. Indogermanische Sprachfamilie, immenser Formenreichtum, der sich, im Unterschied zu den romanischen Sprachen, die ja nur Verba-Flexionsklassen aufweisen, auch in Nomina-Flexionsklassen niederschlägt, und das nicht zu knapp. ?s ist halt so wie noch im alten Lateinischen, dessen Spuren man, neben denen des Griechischen, überall noch überreichlich findet...
Und... nu denne... ganz zu schweigen von Völkern und Ländern samt deren Sprachen, welche kein Lautschriften, sondern Symbolschriften haben... da wird?s dann erst recht knifflig... lolol...

carlos


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