Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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OT: Scheiß Frog-Speak!

*carlos*, Tuesday, 19.06.2007, 23:20 (vor 6758 Tagen) @ Ekki

Servus, Ekki!
Nu ja... so sehr ich den alten Schopenhauer und seine Aphorismen ansonsten schätze... seine Frankophobie (der alte Atze hegte ja immense Abneigungen gegen Land, Leute samt Sprache!) die Du offensichtlich teilst, kann ich nicht verstehen. Die französische Phonetik weist einen weichen, den Ohren schmeichelnden Klang auf, und ich will gar nicht bestreiten, daß vor allem dessen Nasal-Laute die größte Herausforderung an den Lernenden stellen. Ich erwähne dieses Beispiel deswegen ausdrücklich, weil Du aufs Portugiesische verweist; dessen Nasal-Diphtonge und Nasal-Triphtonge besitzen nämlich einen ungleich und wesentlich höheren Schwierigkeitsgrad, als die Nasal-Vokale des Französischen; die portugiesische Aussprache so richtig schön und korrekt hinzukriegen ist kein Pappenstiel! Muß man sich als erstes mit brasilianischem Portugiesisch befassen, dann tut man sich in aller Regel viel leichter; es wird viel langsamer und weicher ausgesprochen; dasjenige aus dem Mutterland sprudelt ebenso schnell hervor wie die Sprache des ungeliebten, großen iberischen Bruders nebenan. Trotz alledem erleichtert man sich logischerweise à la longue die Lernerei, wenn man mit der schierigeren Variante, nämlich derjeinigen des Mutterlandes anfängt. Auch Deinen Einwand, die meisten aller Schlußsilben im schriftlichen Französisch blieben im Gesprochenen hingegen stumm, lasse ich nicht gelten. Die französische Aussprache unterliegt regelmäßigen Gesetzen; Du wirst kaum Ausnahmen davon finden. Die Sache mit der Silbenverschluckerei findest Du im übrigen auch im Spanischen aus Extremadura und vor allem aus Andalusien, sowie in vielen Varianten des lateinamerikanischen Spanisch, wohin ja in erster Linie Andalusier und Extremadureños ausgewandert waren, (traditionell die beiden ärmsten Regionen Spaniens) und ihre sprachlichen Besonderheiten hatten die Menschen halt mit im Gepäck gehabt. Andalusisches Spanisch klingt viel weicher als dasjenige nach den Regeln der ?Real Academia Española? (Königliche Spanische Akademie). Und, nun, das Italienische stellt dem Lernenden von seiner Aussprache her keine allzu schlimmen Hürden auf. Dessen Grammatikregeln decken sich sodann fast vollständig mit denjenigen seiner romanischen Schwestersprachen, z.B., wenn Du an die Regeln in der indirekten Rede denkst. So isses... Hättest Du hingegen das Englische bekrittelt, dann hätte ich Dir auf der ganzen Linie zugestimmt. Diese komische Sprache kennt mehr Ausnahmen als Regeln, und allein das Wort ?enough? ist ein Kuriosum erster Güteklasse. Dabei belasse ich?s, mein Lieber... Ich mag das Englische halt überhaupt nicht...

carlos


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