Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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"Ich mag nicht mehr weibisch sein!"

Freddy, Monday, 04.06.2007, 03:44 (vor 6773 Tagen) @ Nihilator

Wie Männer Gefühle zeigen? Da fallen mir als gute Beispiele
Mannschaftssport (Fußball) oder auch das Verhalten unter Kameraden in der
Armee ein.

Ich hätte als Beispiel eher Beethoven angeführt. Zumal sich die Bundeswehr im Umgang mit traumatisierten Soldaten auch nicht gerade mit Ruhm bekleckert, wie hier jüngst ein verlinktes Video gezeigt hat: Schwach sein darfst Du nicht, sondern eine Kampfmaschiche mußt Du sein! Gefühle werden eher als hinderlich angesehen, wo es um bloße Effektivität geht.

Soweit Zustimmung. Nur halte ich rein gar nichts davon, ihnen das mit
Selbstaufgabe wieder abzuringen. Männer müssen sich nicht verstecken, was
Moral und Ethik angeht. Im Grunde alles, was es da an Konsens gibt
(Menschenrechte, Verfassungen usw.), ist weitestgehend Männerwerk. Jesus,
Mohammed, Kant und Hegel waren Männer. Die Weiber können uns zu diesem
Thema nichts beibringen.


Es geht ja nicht um Selbstaufgabe, sondern um das Erkennen der eigenen Grenzen. Frauen, die in ihrem feministischen Narzißmus aufgehen, glauben doch, daß sie komplett ohne Männer leben könnten, weil sie selbst ja so toll sind, daß sie nichts und niemand brauchen - Männer schon gar nicht! Sollen wir wiederum mit unserem maskulistischen Narzißmus dagegenhalten und sagen, daß wir auch ohne Frauen auskommen, weil wir ja noch viel toller sind? Was bringt es, wenn hier Ego gegen Ego steht? Durch Selbstaufgabe erreichen wir nichts, das stimmt; durch Selbstüberhöhung erreichen wir aber auch nichts. Die Beziehung wird sich dadurch nicht bessern (wobei ich mal davon ausgehe, daß das das Ziel sein soll).

Kleiner Fehler Deinerseits: Du spricht bzgl. Tante Alice im Perfekt, der
vollendeten Form. Wie kommst Du dazu? Ich sage Dir auf den Kopf zu, daß Du
Deine unbewältigte und uneingestandene Femi-Affinität nicht immer verbergen
kannst.

Natürlich hast Du recht damit, daß Schwarzer immer noch die Männer niedermacht. Ich schrieb in der Vergangenheitsform, weil ich mir nicht jeden Tag diesen Müll anhören kann, nur um zu sehen, ob sie sich nicht vielleicht doch geändert hat. Die Chancen hierzu stehen sowieso denkbar schlecht. Meine "Femi-Affinität" besteht nur darin, daß ich den Frauen nicht die Schuld daran gebe, daß sie vom System bevorzugt werden - oder glaubst Du etwa, daß jede einzelne Frau in diesem Land für sich die feministische Theorie übernommen hat? Frauen können persönlich die größten Arschlöcher sein, ob Emanze oder nicht; aber die Umsetzung von Gleichberechtigung ist eine Frage des Systems und ich kann beim besten Willen nicht alle Frauen in diesem Land für das System verantwortlich machen.

Gleiches mit Gleichem vergelten? Zu Alice würde ich jedenfalls nicht lieb
und nett sein; da könnte sie noch so angeschleimt kommen. Was die anderen
angeht: sollen sie doch aufhören mit der Femi-Scheiße; ich wäre der erste,
der sich drüber freut und freudig die Waffen streckt. Wir haben diesen
Krieg doch weder gewollt noch angezettelt. Seit wann muß sich der
Angegriffene moralisch rechtfertigen?

Seit wann sind wir denn vollkommen unschuldig? Wer angefangen hat, läßt sich doch gar nicht sagen; der Konflikt ist viel zu tief verwurzelt. Jeder Mensch ist einerseits Täter und andererseits Opfer und niemand kann die eine oder andere Position dauerhaft belegen. Sicher sind Frauen Opfer, aber Frauen sind auch Täter. Männer sind ebenso Täter und auch Opfer. Und zwar aus Prinzip. Keiner kommt da besser weg als der andere. Wir müssen uns nicht rechtfertigen, wir müssen nur wissen was wir wollen und zwar unabhängig von unserer Kränkung.

Bisher hat die Männerbewegung einen guten Eindruck auf
mich gemacht, weil sie politische und rechtliche Situationen zum Guten
korrigieren will.


Das wollen die Femis auch. Sagen sie jedenfalls.

Ja, aber sie haben noch nicht begriffen, daß es gewisse Nachteile am Frausein gibt, die kein Gesetz der Welt aufzuheben imstande ist. Weil sie das nicht wahrhaben wollen, träumen sie vom "Garten Eden der Frauen" (wie auch immer der aussehen mag), anstatt sich mal einen Augenblick um die Realität zu kümmern. Ich finde nicht, daß wir es ihnen gleichtun sollten.

Das kann ich problemlos unterschreiben. Trotzdem ist Kritik an Frauen und
dem, wozu sie sich unter dem allgegenwärtigen Einfluß des Femifaschismus
entwickelt haben, keineswegs obsolet.

Ok, aber was willst Du denn tun? Willst Du die Frauen ändern? Das kannst Du nicht! Der Feminismus hat nur freigelegt, was immer schon da war und auch immer da sein wird. Ohne Feminismus wäre nur die rechtliche oder politische Situation eine andere, aber die Frauen wären trotzdem so problematisch wie sie heute sind. Aus dem Paradies mit den hundert Jungfrauen (oder wieviele waren es?) sind wir schon viel länger raus als der Feminismus, wie wir ihn kennen, überhaupt existiert.

Gruß,
Freddy


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