Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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"Ich mag nicht mehr weibisch sein!"

Freddy, Sunday, 03.06.2007, 20:10 (vor 6774 Tagen)

Das Problem der Lila Pudel ist: Sie kennen nichts anderes als "die Mutter", sind *um ihretwillen* untertan geblieben und glauben wie kleine Jungen, daß alles gut wird, wenn man nur den Willen der Mutter erfüllt. Ihre böse Seite haben sie noch nicht kennengelernt.

Viele Männer sind zum Glück einen Schritt weiter: Sie haben erkannt, was Freiheit bedeutet. Sie verachten die Lila Pudel, weil diese (scheinbar freiwillig) darauf verzichten, männliche Freiheit zu erfahren und statt dessen weiterhin Untertan "der Mutter" bleiben.

Das Problem dieser "freien" Männer ist, daß sie in Wahrheit nicht halb so frei sind, wie so glauben. Ohne daß es ihnen bewußt war, haben sie sich auf die Seite "des Vaters" geschlagen; in ihnen manifestiert sich nur seine gute, sondern auch seine böse Seite: Härte, Kälte, fehlendes Mitgefühl, Haß auf *alle* Frauen (weil auch "freie" Männer noch nicht erkannt haben, daß es außer "der Mutter" noch eine andere Frau gibt), Verachtung für alle Männer, die unlösbare Probleme haben (man selbst kann natürlich alle seine Probleme lösen!), Verachtung für Männer, die Gefühle zeigen (denn Gefühle sind weibisch und weibisch will man ja nicht mehr sein).

Solche Männer sind naiv, weil sie aus mangelnder Reflektion heraus ihre eigene böse Seite (oder die "des Vaters") verleugnen: "Was kann so schlimm sein an dem, was ich will? Schließlich will ich aus Prinzip immer das Gegenteil von dem, was die Frauen wollen; und das, was die Frauen wollen, *kann* ja nur schlecht sein!" Sie teilen die Welt in Schwarz und Weiß, hier die Guten und dort die Bösen; hier die Gesunden und dort die Kranken. Solche Männer entdecken an sich selbst nichts Böses und nichts Krankes. Frauen sind für sie entweder nur böse oder nur gut, aber niemals "menschlich": Denn das wäre ja eine Gemeinsamkeit; sowas muß unter allen Umständen vermieden werden!


In diesem Forum habe ich festgestellt, daß viele der hier anwesenden Männer entweder nur aus einer archaischen Wut heraus gegen "den Femi-Faschismus" sind oder sich nur aus Gründen einer abstrakten Gerechtigkeit z.B. die Wehrpflicht für falsch halten und nicht etwa deswegen, weil ihnen die armen Jungs leidtun, die von Gesetzes wegen in die Kasernen gezwungen werden. Mitleid ist ein Gefühl, und deshalb weibisch; der Mann muß sich davon unbedingt distanzieren, wenn er nicht gar für schwul gehalten werden will!

Einige Männer hier projezieren z.B. alles Böse auf die Linke, weil die Linke ja bekanntlich mit dem Feminismus übereinstimmt; in einem anderen Forum wird sogar gegen die Psychoanalyse gewettert und sich damit auf dieselbe Stufe gestellt wie die unfehlbare Kirche, der unfehlbare Nationalsozialismus oder der unfehlbare Kommunismus (was zwar nicht gewollt ist, wenn man gegen Links ist, aber na ja...). Wenn wir irgendwann wieder an der Macht sind, sollten wir Selbstreflektion endgültig verbieten und auch alles, was im geringsten Maße dazu führen könnte, daß wir uns unser Versagen eingstehen müßten. Dann können wir es endlich akzeptieren, daß die meisten Obdachlosen männlich sind! Dann werden die Schwulen mit einem rosa Stern markiert, die Asozialen mit einem schwarzen, die Kranken und Behinderten werden euthanasiert und das alles macht uns nichts aus, weil wir ja hart wie Kruppstahl sind!

[...]

Ich bin gespannt, ob (nach dem von Odin verlinkten Video) hier mehr als nur einige wenige gegen die Beschneidung von Jungen Position beziehen werden. Wahrscheinlicher ist aber, daß hinterher von Tradition gesprochen wird, wie es u.a. die Geschädigten selbst tun.

Selbstkasteiung kann ja so schön sein...

Gruß,
Freddy


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