Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Militat omnis amans

roger, Friday, 11.05.2007, 16:14 (vor 6797 Tagen) @ Chato

Ja, es muss sein, denn nur die Umkehrung des Zitats: "Jeder, der liebt,
befindet sich im Krieg!" gibt m.E. Sinn.


Ovid meint den Satz anders, als du ihn auffaßt, Roger. Das hat übrigens
Bezug zu diesem Forum hier: Die geschlechtliche Liebe - und
ausschließlich um diese geht es hier (cupido!) - sei immer eine Art Krieg
der Geschlechter, bei dem Cupido (die Begierde) ein Kriegslager errichte.
Dies gänzlich zu verneinen, wäre vermutlich verkehrt. Das bedeutet
natürlich nicht, daß nun jede Form der Liebe ein Krieg sei oder daß
Krieg und Liebe gar dasselbe wären (es ist ja gerade ihr Gegensatz,
aus dem Ovids [mäßige] "Pointe" lebt) - und übrigens auch nicht, daß ich
dem ganzen Gedanken zustimmte oder ihn besonders wichtig fände. Aber Ovid
hat's halt nun mal vor 2000 Jahren so gesagt - kann ich ja nichts für.

So, wie du es partout auffassen möchtest, bin freilich auch ich für ein
"non": Eltern bringen die Liebe zu ihren Söhne angemessenerweise nicht
dadurch zum Ausdruck, daß sie sie im Krieg draufgehen lassen.
Einverstanden - also mit "non" - weil du es bist :-)

Aber was ist mit dem Samurai, der sein Leben geringschätzt, weil seine
Loyalität höher steht? Auch da ist ja eine Form der Liebe im Spiel. Oder
mit jemandem, der in ein brennendes Haus rennt, um einen geliebten
Menschen herauszuholen? Auch das ist ja eine Form des "Krieges" um der
Liebe willen. Und was ist mit dem Menschen, der den Partner nicht verläßt,
wenn dessen Diagnose 'Multiple Sklerose' den unausweichlichen Weg in die
Hilflosigkeit vorzeichnet? Und... und... und...

Ovids Gedanke ist im Grunde läppisch und banal. Aber ich sehe in größerer
Tiefe durchaus eine Verbindung von "Liebe" und "Krieg"... und selten ist
die keineswegs, wie die Erfahrung lehrt. Das hatte jedenfalls ich
im Sinn gehabt.

Nick

Hi Nick,

schön, dass wir weitestgehend übereinstimmen :-)

Im Hinblick auf die anderen hier, denen dieses Thema wahrscheinlich schon dreifach gestrichen zum Hals heraushängt, abschließend nur dieses:

Was Ovid gemeint hat, war und ist mir so was von wurst, wurster geht nicht! Der Spruch und seine Sinnkehrung taugt lediglich als Vehikel als für Folgendes:

Wer seine Söhne liebt, schickt sie nicht in den Krieg!
Wer seine Söhne in den Krieg schickt, liebt sie nicht!

Alles andere sind für Überlegungen zweiter, dritter und x-ter Ordnung, und da muss Mann zum Vorteil seiner Aussage auch mal (skrupellos) den Mut zur Kürze haben.

gruß Roger

fight sexism ? fuck 12a GG


gesamter Thread:

 

powered by my little forum