Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Konservatismus ist Brutstätte des heutigen Staatsfeminismus

Garfield, Thursday, 21.07.2011, 12:27 (vor 5273 Tagen) @ Roslinfan

Hallo Roslinfan!

Ja, prinzipiell sehe ich das auch so. Der Feminismus ist ja nicht einmal in linken Gruppierungen entstanden, sondern im Bürgertum. Im 19. Jahrhundert waren Feministinnen oft gelangweilte Mittelschichts-Frauen.

Nur war es erst einmal so, daß niemand auf die Idee kam, diese Feministinnen für irgendeinen Zweck einzuspannen. Man amüsierte sich über dieses Phänomen, aber wesentliche Auswirkungen hatte es zunächst nicht.

Sozialistische und kommunistische Organisationen strebten zumindest anfangs wesentliche Veränderungen der Gesellschaft an, was sie auch aufgeschlossener für feministische Forderungen machte. So begannen Feministinnen, sich solchen Organisationen anzuschließen, aber größere Auswirkungen hatte das anfangs auch noch nicht. Als dann in Deutschland nach dem Ersten Weltkrieg das Frauenwahlrecht eingeführt wurde, war der Hintergedanke dabei wohl auch eher, daß diejenigen, die das eingeführt haben, dann bei den Wahlen auch besonders viele Stimmen von den Frauen bekommen würden.

Während der Nazizeit wurde alles unterdrückt, was nach Konkurrenz-Ideologie aussah, aber die Feministinnen ordneten sich bereitwillig in die NS-Organisationen ein und wurden erst einmal unsichtbar.

Nach dem Krieg gab es dann in West- und Ost-Deutschland sehr unterschiedliche Entwicklungen. Nach der Theorie, daß der Feminismus nur im linken Millieu gedeihen könne, hätte er in der DDR voll aufblühen müssen. Es war jedoch genau umgekehrt: Während in der DDR Feminismus überhaupt kein Thema war, konnte er in der Bundesrepublik wunderbar gedeihen.

Und einen Grund dafür hast du in deinem Beitrag gut beschrieben.

Freundliche Grüße
von Garfield


gesamter Thread:

 

powered by my little forum