Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Nachtrag

DvB, Sunday, 13.02.2011, 11:52 (vor 5430 Tagen) @ Flint

Ich konnte mit der Frage ob das Sein das Bewußtsein bestimmt oder
umgekehrt noch nie viel anfangen. Scheint an meiner von Geburt an
natürlichen Links- und Soziologie-Resistenz zu liegen. Ich verstehe die
Frage nichtmal. Sie interessiert mich auch nicht. Genauso wie ich keine
Lust habe, mir verquere sích in der 7er -Potenz befindlichen Perversionen
vorzustellen (falls es diese gibt).

Im Prinzip geht es dabei darum, den marxistischen Materialismus zu dokumentieren. Der ja so "wissenschaftlich" ist. Und diese Aussage ist sozusagen das Axiom, das angeblich direkt einsichtig wäre. Aus unserer alltäglichen Anschauung kennen wir dafür ja auch viel Beispiele. Kurz gesagt: sauf ne Flasche Schnaps, dann wirst Du schon sehen, wie das Sein (der Stoff, in dem Fall der Alk) Dein Bewußtsein bestimmt (in dem Fall trübt). Natürlich wird dabei geflissentlich übersehen, daß Du zu der Flasche gegriffen hast (oder auch ein anderer, der sie Dir gewaltsam eingeflößt hat). Es ist also sehr wohl doch ein bewußter Akt nötig, um ein Geschehen zu bestimmen. Über die Natur, das Universum können wir sowas natürlich schlecht sagen. Wenn ein Bewußtsein dafür verantwortlich ist, dann sicherlich nicht unseres. Und Gott ist spekulativ. Also behauptet der Atheist, daß das Sein das Bewußtsein bestimmt. Zumindest a priori. (Aber das wird nicht dazugesagt, das soll man sich wohl dazudenken; der "wissenschaftliche Marxismus" ist halt ziemlich primitiv.) Um das a priori geht es aber. Und darüber wissen wir nichts. Denn es entzieht sich der Beweisbarkeit. Aber es ist eine wichtige Frage von allgemeinem Interesse. Also ist es eine beliebte Spielwiese von Ideologien. Und die können ja schlecht sagen "tja, keine Ahnung" oder "ist doch völlig wurscht". Das ließe ja Zweifel am Alleinbesitz der Wahrheit aufkommen. Das geht nicht, denn dann wäre sie sehr bald Geschichte. Also wird halt irgendwas behauptet. Und zwar fanatisch. Wer nicht einverstanden ist, ist ein reaktionärer Menschenfeind und muß värnächtät werden.

Das Dilemma ist, nur eine Ideologie, die mindestens genauso fanatisch das Gegenteil behauptet, kann der anderen das Handwerk legen.

Ideologien selber sind übrigens hervorragende Beispiele dafür, wie fest das Bewußtsein das Sein im Griff hat. :)

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