Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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"Zivildienst heißt Lernen fürs Leben"

hquer, Wednesday, 29.11.2006, 15:46 (vor 6948 Tagen) @ Christine

@hquer

Mir ist es lieber, wenn sich 1000 Männer für
Zwangswehrdienst/Zwangszivildienst einsetzen, selbst wenn im Gegenzug nur
10 Männer sich für die von Dir genannten Themen engagieren.
Es ist weiter mMn eminent wichtig, das gerade junge Männer merken,
was in diesem Land schief läuft, von daher kann es gar nicht genug
Engagement geben.

Gruß - Christine

Servus Christine!

Sehe ich nicht so! Der Bereich Wehrpflicht hat in der Bevölkerung durchaus heftige Kritiker. Selbst die Grünen wollten oder wollen sie abschaffen. Wenn Du Leute auf der Strasse fragst wo Männer benachteiligt sind, wirst du als erstes hören: Wehrdienst! Irgendwie sind fast alle für eine Abschaffung, ausser diejenigen auf die es ankommt. Immer ist scheinbar zufällig ein Wehrdienstfreak Verteidungsminister. Aber ist das so zufällig? Sind es nicht vielmehr ökonomische Überlegungen, die dabei eine Rolle spielen? Stichwort: junge Männer sind als billige Zivis hochwillkommen. Es ist eine ähnliche Motivation wie bei der Unterhaltsgeschichte. Würden nicht die Männer blechen, müsste der Staat einspringen.

Ich glaube also, dass der Wehrdienst nicht das schwierigste unserer Probs ist. Die Ungerechtigkeit ist offensichtlicher als in anderen Bereichen.
Auf der Verpackung steht quasi schon "ungerecht" drauf. Allenfalls geht es um die feministische Verrenkung, die Wehrpflicht sein ein Ausgleich für erbrachte Leistungen der Frauen. Dies kann aber logisch widerlegt werden. Andere Bereiche sind da wesentlich schwieriger zu beackern, weil der feministische Ungeist in den Köpfen viele Denkwege blockiert hat. Das wieder freizubekommen, wird eine Mammutaufgabe.

Das alles hat nichts mit Gewichtung zu tun. Was wiegt denn schwerer, ein Mann, der ein Jahr zum Zwangsdienst verordnet wird oder ein Vater, der sein Kind nicht mehr sehen darf? Intuitiv würde ich sagen letzteres. Aber darum geht es gar nicht. Es geht darum: in welchem Bereich ist der Wahn schwieriger zu beseitigen? Dafür bedarf es dann besonderer Anstrengungen.

Keinesfalls dürfen sich Proteste zu sehr auf einen Bereich konzentrieren, denn damit sugeriert man unbewusst: ihr seid doch nur da benachteiligt! Der Wahn ist aber sehr viel umfassender als es auf den ersten Blick den Anschein hat!

Gruss,
hquer


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