Re: Gleichberechtigung und Sexismus (von Frauen)
Als Antwort auf: Re: Gleichberechtigung und Sexismus (von Frauen) von Maesi am 07. April 2002 14:39:31:
Hallo Maesi
zitieren wir unseren "casus belli" veilleicht besser erst noch einmal im Zusammenhang:
Link: http://f25.parsimony.net/forum63299/messages/110.htm
Text:
Die Antwort auf den Titel des Forums versteht sich verfassungsrechtlich
von selbst:
"Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung
usw. benachteiligt oder bevorzugt werden." (Art. 3 Abs. 3
Grundgesetz).
Daraus folgt, daß jede Norm, die - wie und aus welchen
Gründen auch immer - nach dem Geschlecht differenziert
(allein weil sie danach differenziert), verfassungswidrig
ist. Das gilt auch für die Wehrpflicht (allein) der
männlichen Jugend. Art. 12a GG ist eine verfassungswidrige
Verfassungsnorm.
Die Grundrechte binden nicht nur die Gesetzgebung, sondern
auch vollziehende Gewalt und Rechtsprechung "als
unmittelbar geltendes Recht" (Art. 1 Abs. 3 GG).
Gegen unsere Verfassung (ebenso gegen die Menschenrechte)
verstoßen heute zahllose deutsche Gesetze, Verwaltungshandlungen und
Gerichtsentscheidungen - allein zu Lasten des männlichen
Teils der Bevölkerung (Gleichstellungsgesetz, Praxis und
Begründung zum Gewaltschutzgesetz, Unterhalts-, Sorgerecht,
Quoten, Frauen-Ministerien und -Beauftragte etc.pp.).
Weiteres ist in Vorbereitung.
Fazit: Wir haben es mit dem Tatbestand vollendeter
staatssexistischer Korruption unseres Rechtsstaats zu tun
- bis in die obersten Ränge der Politik und Gerichtsbarkeit.
Höchste Zeit, das zu ändern! Vielleicht sollte man
bei weiterem Versagen auch der Verfassungsgerichtsbarkeit
das Widerstandsrecht aller Deutschen nach Art.
20 Abs. 4 GG in die Überlegungen einbeziehen. Der
Staatssexismus hat durch Aufspaltung der Bevölkerung in
eine privilegierte weibliche und eine diskriminierte
mänliche Hälfte bereits heute wesentliche Grundlagen
unserer verfassungsmäßigen Ordnung beseitigt.
Jurist
P.S.: Eine Differenzierung nach anderen Kriterien als
dem Geschlecht ist - zumindest nach Art. 3 GG - auch
dann nicht ohne weiteres verboten, wenn das differenzierende
Merkmal (Mutterschaft, eine bestimmte Krankheit oder
dergleichen) meist oder nur bei einem Geschlecht vorkommt.
In solchen Fällen ist zu prüfen, ob eine Umgehung des Art. 3
3 GG vorliegt oder nicht.
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Ich sehe in obigem Posting keine Unwahrheit und folglich auch keine Übertreibung. Übertreibungen sind Aussagen, die unwahre (eben die übertreibenden) Elemente enthalten. Eine WAHRE Behauptung KANN per se keine Übertreibung sein. Also: was wahr ist, ist keine Übertreibung, OK?
Du mühst Dich redlich, etliche Bereiche in Politik und Gesellschaft aufzuzählen, die nicht (noch nicht?) sexistisch beherrscht oder unterwandert sind. Haha! Du hast u.a. den Straßenverkehr vergessen: Die mögliche sexistische Forderung: 1) Alle Frauen haben Vorfahrt, 2) wenns kracht, zahlen allein die Herren, die sind ja sowieso an allem schuld, wieso nicht auch an allen Verkehrsunfällen? Das ist im Verkehrsrecht ja ebenfalls (noch?) nicht verwirklicht
).
Bin auf diesen Deinen Argumentationsstrang bisher nicht eingegangen, weil Du hier IMHO nur gegen Windmühlen kämpfst.
Das Posting behauptet ja gar nicht, daß ALLES sexistisch beherrscht ist. Also ist es durch Hinweis auf Fälle, in denen Sexismus nicht oder noch nicht verwrklicht ist, schon rein logisch gesehen überhaupt nicht angreifbar. Das Posting nennt ohne Anspruch auf Vollständigkeit einige signifikante Beispiele, darf ich mal zitieren?
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"Gegen unsere Verfassung (ebenso gegen die Menschenrechte)
verstoßen heute zahllose deutsche Gesetze, Verwaltungshandlungen und
Gerichtsentscheidungen - allein zu Lasten des männlichen
Teils der Bevölkerung (Gleichstellungsgesetz, Praxis und
Begründung zum Gewaltschutzgesetz, Unterhalts-, Sorgerecht,
Quoten, Frauen-Ministerien und -Beauftragte etc.pp.).
Weiteres ist in Vorbereitung.
Fazit: Wir haben es mit dem Tatbestand vollendeter
staatssexistischer Korruption unseres Rechtsstaats zu tun
- bis in die obersten Ränge der Politik und Gerichtsbarkeit."
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Also: Du hast entweder die Beipiele übersehen (auch nicht zitiert!) und/oder
im "Fazit" das Wort "vollendet" mißverstanden. "Vollendet" ist aber ganz normales Juristendeutsch und heißt, daß ein Delikt nicht bloß versucht, sondern begangen, abgeschlossen, eben vollendet ist. Das ist etwas anderes als das, was Du unterstelltst und wie Don Quichote zu widerlegen versuchst: sowas wie "vollständige, komplette, totale" Korruption. WÄRE das so oder ähnlich formuliert, WÄRE das natürlich eine (leicht erkennbare) Übertreibung. So aber ist es nicht einmal eine Übertreibung, sondern schlicht und ergreifend einfach wahr!
Daß in die "sexistische Korruption" ALLE Staatsgewalten involviert sind, inclusive BVerfG, das die Gesetze ja absegnet, steht ja wohl ebenfalls außer Frage.
Daß sich die Präsidentin des "höchsten" Gerichts schon vor Jahren mit einem wahrlich unsäglichen Artikel in der Neuen Juristischen Wochenschrift (NJW 1980, 874) als Sexistin geoutet hat, sei nur am Rande erwähnt. Trotz oder gerade mit Sexismus macht frau heute halt Karriere, nicht nur in Politik und Verwaltung, auch in der Justiz.
Die weitere Feststellung, daß die Bevölkerung in eine privilegierte weibliche und eine diskriminierte männliche Hälfte aufgeteilt wurde, ist schon deswegen richtig, weil dafür schon ein einziges sexistisches Bundesgesetz, z.B. der Zustand des heutigen BGB (Kapitel: Familienrecht) ausreicht.
Also gibt es in dem Posting keine falschen Behauptungen, folglich keine Übertreibungen.
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Im übrigen halte ich Übertreibung im Unterschied zu Dir nicht generell für unzulässig, sondern für ein absolut legitimes rhetorisches Stilmittel, WENN sie als solche ohne weiteres erkennbar ist. Genau durch ihre Erkennbarkeit unterscheidet sich Übertreibung von "echter" Unwahrheit!
Denk an Arne Hoffmanns schon fast legendären Aufsatz mit dem Titel: "Die häusliche Gewalt ist weiblich". Nachdem diese Behauptung wörtlich ja "nur" in etwa 50% der Fälle zutrifft, entrüstet sich der liebe Maesi natürlich über die klare, eindeutige, unbestreibare Übertreibung?
). Die war aber durchaus notwendig und richtig, um der gegenteiligen Propaganda endlich medienwirksam Paroli zu bieten! "Die häusliche Gewalt geht nur von Männern aus" - das war keine Übertreibung, sondern vorsätzliche Unwahrheit, eine von vielen sexistischen Lügen.
Ca. 70 seriöse wissenschaftliche Untersuchungen zum Gewaltthema mit rd 70.000 Befragten waren ja wirkungslos verpufft, verleugnet, totgeschwiegen worden! Regierung und Parlament haben die Fakten bei den Beratungen über das Gewaltschutzgesetz konsequent ignoriert. Die in den Medien erst heute aufkommende Beachtung auch der maennlichen Gewaltopfer haben wir vor allem Arne zu danken, ist vielleicht sogar direkt (siehe die erste Sendung im SWR(?)) darauf zurückzuführen. Wir sollten uns also nicht über zulässsige rhetorische Stilmittel entrüsten, sondern Arne auch für seine Übertreibung dankbar sein.
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DETAILS:
.. soweit oben nicht schon beantwortet:
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Aus vorsichtigen Äußerungen auf deren Gescheitheit zu schließen, ist genau so unrichtig wie aus klar und scharf formulierten auf deren Unrichtigkeit. Wir sollten uns lieber an der Sprache Schopenhauers oder Topitschs orientieren...
Deinen obigen Satz kann man natuerlich auch umkehren..:
Stimmt. Aber wird jemand, der etwas Rechtes mitzuteilen hat, undeutlich reden oder deutlich? Fragt uns rein rhetorisch schon Schopenhauer (Essay Schriftstellerei und Stil).
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Ist längst nicht mehr angebracht, den heutigen Staatssexismus weiterhin zu verharmlosen. Wer heute noch einen wirklich unbestechlichen Funken rechtsstaatlich-humanistischer Bildung und Gesinnung im Bauch hat, dem MÜSSEN doch die Haare zu Berge stehen!
Ich verharmlose gar nichts.
Eine Frage der Gewichtung, aber aus meiner Sicht verharmlost Du aus Deiner sicheren Schweizer Warte sehr wohl. Denke, Du kennst die deutschen Verhältnisse am Ende gar nicht so richtig? "Uns Volk" neigt ja sowieso zu Rabaukentum und Radikalimsus. Haben wir uns nicht grad noch den GRÖVAZ geleistet?
Hier gibts Sexismus wohin man schaut (Übertreibung!
- von Ausnahmen abgesehen (immer noch Übertreibung? haha!).
Perversion sogar der Wissenschaft: Sexistische "Forschung" an den Universitäten! Weld und Banks haben sich dazu auch für uns trefflich geäußert!
Wer sogar die Wissenschaft korrumpieren kann, der kann auch alles andere korrumpieren!
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Und die wenigen mir verbliebenen Haare stehen oefters zu Berge, ob der feministischen Desinformation in bestimmten Bereichen.
Freut mich, daß Dich das auch öfters entsetzt. Und bedenke, das hat SYSTEM! Das ist VORSATZ! Kennst Du eine sexistische Weisheit, die richtig ist? Dazu würde ich allenfalls sagen: auch blinde Hühner finden Körner.
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Wie aber die zunehmende Aufmerksamkeit um die maennlichen Gewaltopfer in den Medien zeigt, ist das feministische Deutungsmonopol laengst nicht so sicher, wie viele annehmen. Ich bin ueberzeugt davon, dass mit dem entsprechenden Engagement der Maennerbewegung ein feministischer Mythos nach dem anderen fallen wird.
Ersteres haben wir wohl primär Arne Hoffmann zu verdanken - den Du von Deinem Standpunkt aus aber pastoral zurechtweisen müßtest (s.o.). Denk mal drüber nach, Maesi, bitte.
Es geht auch nicht primär um Männer, sondern um die VERFASSUNG, die Gleichberechtigung, um Art. 3 GG. Du sähest mich politisch genauso erzürnt, wenn irgendeine andere Gruppe der Bevölkerung in dieser unglaublichen Weise behandelt (besser: mißhandelt) würde. Und dann kommt der liebe Maesi daher und predigt wie ein Pastor: "Kinners, ist ja alles nicht so schlimm. Wird schon werden..".
Mit Nachdruck sag ich Dir: Wehret den Anfängen! Wir haben die Anfänge längst verschlafen! Wir stecken längst mitten drin im Schlamassel!
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Verweise beispielhaft nur mal auf Georg Friedenberger, "Die Rechte der Frauen...Wie Feministinnen Gesetze diktieren", die schizophrene Argumentation und Gesetzgebung in Sachen Abtreibung/Embryonenforschung, die skandalöse Ausbeutung der männlichen Jugend durch Wehrpflicht/Ersatzdienst etc.pp.
Zuerst einmal: die Wehrpflicht nur fuer Maenner kannst Du nicht den Feministinnen unterschieben; in Deutschland wurde sie IMHO 1957 wieder eingefuehrt, damals gab es keinen politisch einflussreichen Feminismus.
a) Rede nicht von der Einführung, sondern von der ABSCHAFFUNG der Wehrpflicht. Die Abschaffung wird, vor allem nach dem Urteil des EuGH (Frauen können und dürfen, müssen aber nicht!) zum sexistischen Problem. Nach dieser Entscheidung (die ich für richtig halte) erscheint Art. 12a GG als glasklarer Verstoß gegen Art. 3 GG. Früher hat man das (halbwegs vertretbar) anders gesehen. HEUTE, nach dem Urteil des EuGH, ist das ein Ding der Unmöglichkeit.
b) Feminismus gibts schon lange (siehe Frauenwahlrecht), den gabs auch 1957.
Nur: früherer Feminismus hatte BERECHTIGTE Ziele: Gleichberechtigung.
Du solltest das, was heute unter derselben, aber falschen Fahne segelt, nicht länger als Feminismus bezeichnen. Damit tust dem früheren bitteres Unrecht!
Heutiger "Feminismus" ist etwas VÖLLIG anderes: Es ist eine verfassungsfeindliche Strömung, da auf Aushöhlung der Verfassung, insbesondere des Art. 3 GG gerichtet! Kurz: SEXISMUS.
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Die Argumentation bei Abtreibungen muss gezwungenermassen schizophren sein, da die Vernichtung menschlichen Lebens in unserer Gesellschaft ein Tabu darstellt; bei der Abtreibung handelt es sich aber um nichts anderes als um Toetung von menschlichem Leben. Aehnliches ist zu erkennen, wenn es um Sterbehilfe geht. Diese schizophrenen Argumentationen sind aber laengst nicht nur ein Problem des Feminismus sondern unserer Gesellschaft insgesamt, welche offensichtlich nicht in der Lage ist allgemeingueltige und vor allem von der Bevoelkerungsmehrheit akzeptierte Regeln aufzustellen, unter welchen Bedinungen Menschen getoetet werden koennen.
Überzeugt nicht, aber lassen wirs, führt OT.
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>Sehr gut auch folgende Links zum Thema Neo/Radikalfeminimus=Sexismus:
>Trevor Banks: http://www.secular.ws/Eunacom/publ_002.htm
>Madeline Weld: http://www.secular.ws/Eunacom/publ_003.htm
Die Links waren mir bekannt.
Hast Du aber anscheinend nicht richtig gelesen. Da kannst Du meine Meinung fast ganz genau formuliert wiederfinden.
Du mußt vor allem mal erkennen, daß Feminismus und Sexismus, über den wir hier vor allem reden, GANZ verschiedene Dinge sind! Das eine war verfassungsgemäß, das andere ist verfassungsfeindlich.
Ein riesiger Unterschied, nicht wahr?
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Im FFF (Lilith) wurde Maesi m.W. ja noch nie gesichtet. Warum eigentlich nicht? Ich tummle mich da jedenfalls manchmal ganz gern, weil ich meine, daß wir eine VERSTÄNDIGUNG der Geschlechter versuchen sollten - auf rationaler, aber bestimmt nicht auf sexistischer Basis. Irgendwie geht das manchmal auch! Mußte mich da (bisher jedenfalls) weniger über Zensur wundern als hier..
Gruss, Tommy
gesamter Thread:
- Ist Gleichberechtigung auch Gleichverpflichtung? -
Jörg,
13.03.2002, 13:56
- Gleichberechtigung und Sexismus (von Frauen) -
Tommy,
26.03.2002, 02:38
- Re: Gleichberechtigung und Sexismus (von Frauen) -
Maesi,
06.04.2002, 13:50
- Re: Gleichberechtigung und Sexismus (von Frauen) -
Tommy,
06.04.2002, 21:18
- Re: Gleichberechtigung und Sexismus (von Frauen) -
Maesi,
07.04.2002, 17:39
- Volle Zustimmung (n/t) - Jörg, 08.04.2002, 02:01
- Re: Gleichberechtigung und Sexismus (von Frauen) - Tommy, 08.04.2002, 23:49
- Re: Gleichberechtigung und Sexismus (von Frauen) -
Maesi,
07.04.2002, 17:39
- Re: Gleichberechtigung und Sexismus (von Frauen) -
Tommy,
06.04.2002, 21:18
- Re: Gleichberechtigung und Sexismus (von Frauen) -
Maesi,
06.04.2002, 13:50
- Gleichberechtigung und Sexismus (von Frauen) -
Tommy,
26.03.2002, 02:38