Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Gleichberechtigung und Sexismus (von Frauen)

Maesi, Sunday, 07.04.2002, 17:39 (vor 8646 Tagen) @ Tommy

Als Antwort auf: Re: Gleichberechtigung und Sexismus (von Frauen) von Tommy am 06. April 2002 18:18:48:

Hallo Tommy

"Stets äußert sich der Weise leise, vorsichtig und bedingungsweise". Worüber schon Wilhelm Busch lachte, scheint wohl auch Deine Devise zu sein ;-). Aus vorsichtigen Äußerungen auf deren Gescheitheit zu schließen, ist genau so unrichtig wie aus klar und scharf formulierten auf deren Unrichtigkeit. Wir sollten uns lieber an der Sprache Schopenhauers oder Topitschs orientieren...

Deinen obigen Satz kann man natuerlich auch umkehren: Aus vorsichtigen Aeusserungen auf deren Dummheit zu schliessen, ist genauso unrichtig wie aus klar und scharf formulierten auf deren Richtigkeit. Nicht die Art der Formulierung sollte im Zentrum stehen sondern der Wahrheitsgehalt.
Wenn Du Behauptungen ueber eine voellige oder zumindest weitgehende feministische Unterwanderungen kolportierst, solltest Du diese durch Argumente stuetzen. Ich habe in meinem Posting etliche wichtige Bereiche der Politik angegeben, die ich nicht fuer feministisch beherrscht halte; andererseits habe ich Bereiche angegeben, die ich fuer feministisch vereinnahmt halte. Dazu hast Du leider gar nichts angemerkt.

Ist längst nicht mehr angebracht, den heutigen Staatssexismus weiterhin zu verharmlosen. Wer heute noch einen wirklich unbestechlichen Funken rechtsstaatlich-humanistischer Bildung und Gesinnung im Bauch hat, dem MÜSSEN doch die Haare zu Berge stehen!

Ich verharmlose gar nichts. Und die wenigen mir verbliebenen Haare stehen oefters zu Berge, ob der feministischen Desinformation in bestimmten Bereichen. Wie aber die zunehmende Aufmerksamkeit um die maennlichen Gewaltopfer in den Medien zeigt, ist das feministische Deutungsmonopol laengst nicht so sicher, wie viele annehmen. Ich bin ueberzeugt davon, dass mit dem entsprechenden Engagement der Maennerbewegung ein feministischer Mythos nach dem anderen fallen wird.

Verweise beispielhaft nur mal auf Georg Friedenberger, "Die Rechte der Frauen...Wie Feministinnen Gesetze diktieren", die schizophrene Argumentation und Gesetzgebung in Sachen Abtreibung/Embryonenforschung, die skandalöse Ausbeutung der männlichen Jugend durch Wehrpflicht/Ersatzdienst etc.pp.

Zuerst einmal: die Wehrpflicht nur fuer Maenner kannst Du nicht den Feministinnen unterschieben; in Deutschland wurde sie IMHO 1957 wieder eingefuehrt, damals gab es keinen politisch einflussreichen Feminismus.
Die Argumentation bei Abtreibungen muss gezwungenermassen schizophren sein, da die Vernichtung menschlichen Lebens in unserer Gesellschaft ein Tabu darstellt; bei der Abtreibung handelt es sich aber um nichts anderes als um Toetung von menschlichem Leben. Aehnliches ist zu erkennen, wenn es um Sterbehilfe geht. Diese schizophrenen Argumentationen sind aber laengst nicht nur ein Problem des Feminismus sondern unserer Gesellschaft insgesamt, welche offensichtlich nicht in der Lage ist allgemeingueltige und vor allem von der Bevoelkerungsmehrheit akzeptierte Regeln aufzustellen, unter welchen Bedinungen Menschen getoetet werden koennen.

Sehr gut auch folgende Links zum Thema Neo/Radikalfeminimus=Sexismus:
Trevor Banks: http://www.secular.ws/Eunacom/publ_002.htm
Madeline Weld: http://www.secular.ws/Eunacom/publ_003.htm

Die Links waren mir bekannt. Sie befassen sich v.a. mit radikalen feministischen Stroemungen des amerikanischen Feminismus. Die beiden Referate zitieren aber nicht nur die negativen Auesserungen des amerikanischen Radikalfeminismus sondern auch die positiven des gemaessigten Feminismus.

Wir haben die Dinge richtig, klar und deutlich beim Namen zu nennen.

Mit dem obigen Satz bin ich einverstanden. Wir sind v.a. aber erst einmal der Wahrheit verpflichtet. Diese umfassende feministische Unterwanderung des Rechtsstaates gibt es nicht, das ist einfach uebertrieben. Was nicht heisst, dass in bestimmten Bereichen das nicht trotzdem schon geschehen ist. Indem man jedoch das Ausmass der feministischen Indoktrination masslos uebertreibt, erzeugt man nur eine Panikstimmung. Diese hysterischen Methoden sind sonst eigentlich eher in feministischen Opferschutzkreisen und deren Helferindustrie verbreitet, die sich dann in aufgeblaehten Opferzahlen und frisierten oder einseitigen Statistiken niederschlagen. Der Zweck ist klar: Menschen, die Angst haben, sind leichter zu manipulieren.

Gruss

Maesi


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