Re: Vorläufiges Ende

Garfield, Monday, 21.01.2002, 10:16 (vor 8722 Tagen) @ Beatrix

Als Antwort auf: Vorläufiges Ende von Beatrix am 18. Januar 2002 20:17:02:

Hallo Beatrix!

Ich kann deine Bedenken schon gut verstehen. Ich halte auch nichts von einem männlichen Gegenstück zum "Feminismus", denn man sieht ja, wie sowas endet.

Andererseits kann ich aber auch die anderen Männer hier im Forum gut verstehen. Die Frauenquote bei den Grünen bewirkt vor allem, daß neben den von dir erwähnten engagierten Frauen mit positiven Zielen eben auch eine nicht geringe Zahl von Frauen in die Politik gelangt, die weniger positive Ziele haben. Eben genau die, die stur auf ihre Dogmen pochen, weil sie teilweise schon jahrzehntelang mit Hilfe dieser Dogmen ihren Lebensunterhalt "verdienen". Diejenigen, die - wie im SWR-Forum von einer Frau beschrieben - beispielsweise die Forderung nach mehr Ausbildungsplätzen auch für männliche Jugendliche mit Buh-Rufen quittieren.

So ist das nun einmal bei Quotenregelungen, vor allem dann, wenn die Mehrzahl der durch diese Regelungen bevorzugten Bevölkerungsgruppe gar keinen Drang verspürt, diese Quoten zu nutzen. Das hat letztendlich den Effekt, daß aufgrund der geringen Bewerberzahl nahezu alle einen Posten bekommen, egal ob sie dafür geeignet sind oder nicht.

Solange es also Quotenregelungen in der Politik gibt, die Frauen bevorzugen, wird der Anteil der unfähigen Politiker unter Frauen immer größer sein als unter Männern. Deshalb lehnen ja auch manche Frauen Quotenregelungen ab. Weil sie nämlich aufgrund ihrer persönlichen Leistung akzeptiert werden möchten und keine Lust darauf haben, überall nur als Quotenfrau dazustehen und somit nie ernst genommen zu werden.

Und deshalb ist auch für mich eine Partei, die ihre Führungsposten nach Geschlecht und nicht nach Qualifikation besetzt, nicht wählbar.

Dazu kommt noch, daß zwar die Mehrheit der Frauen den Forderungen der Radikalemanzen keineswegs zustimmt, ihnen aber auch nicht widerspricht. Das wiederum gibt den Emanzen die Möglichkeit, sich als Vertreterinnen aller Frauen darzustellen.

Oft wird in Foren wie diesem geschrieben, daß die Männer schon selbst etwas tun müßten, um ihre Benachteiligungen zu beseitigen. Solange aber die Frauen weiterhin freiwillig oder unfreiwillig die Machenschaften einiger weniger Radikalemanzen mittragen, ist es sehr schwierig, an deren Vormachtstellung in der Gesellschaft zu rütteln. Es gibt sehr wenige Frauen, die so wie du deutlich machen, daß sie sich von der sogenannten Frauenbewegung keineswegs immer so vertreten fühlen, wie Alice Schwarzer und Co. es immer gern darstellen.

Und so bleibt den Männern mangels Interesse von weiblicher Seite eben letztendlich keine andere Wahl, als eine Gegenströmung zum Feminismus zu schaffen, auch wenn sie damit letztendlich nur in dasselbe Horn stoßen wie die Radikalemanzen.

Freundliche Grüße
von Garfield