Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 1 - 20.06.2001 - 20.05.2006

67114 Postings in 8047 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Re: Wir verzetteln uns zu sehr

Beatrix, Saturday, 22.12.2001, 19:21 (vor 8752 Tagen) @ Ferdi

Als Antwort auf: Wir verzetteln uns zu sehr von Ferdi am 22. Dezember 2001 13:40:08:

Hallo Ferdi!

Ich möchte nur kurz auf einige wenige Punkte Deines Beitrages eingehen:

Jörg schrieb einmal vor einigen Tagen, dass er dieses Forum hauptsächlich wegen des Gewaltschutzgesetzes und wegen seiner schwerwiegenden und folgenreichen juristischen Konstruktionsfehler ins Leben gerufen hat.

Der Einleitungstext auf der Startseite läßt aber anderes vermuten.

Was mir des weiteren in der Diskussion allgemein auffällt ist, dass, wenn ein männlicher Forenteilnehmer auf Mißstände hinweist, die durch die feministische Gesetzgebung, die vorwiegend aus zwei Ministerien kommt, verursacht werden, sofort von der Gegenseite

Also mich stört der Begriff "Gegenseite"

auf das Problem Frau und Beruf, Frau und Verdienst, Frau und leitende Jobs in der Wirtschaft und vor allem Frau, Beruf und Haushalt gezeigt wird.

Das liegt - zumindest von meiner Seite aus - daran, weil ich ein Problem ungern nur einseitig betrachte und immer für eine ausgewogene Betrachtungsweise bin.
Frauendiskriminierung und Männerdiskriminierung gehören notwendigerweise zusammen und sind 2 Seiten derselben Medaille.

Dabei entsteht bei mir der Eindruck, dass dadurch die männerfeindliche und teilweise auch verfassungs- und grundgesetzmissachtende Gesetzgebung gerechtfertigt werden soll.

Das glaube ich nicht. Ich hatte selber bei keiner der Frauen, die regelmäßig hier schreiben, diesen Eindruck. Daß es sehr viele Ungerechtigkeiten gegenüber MÄnnern gibt, hat hier noch keine Frau bezweifelt.

Diese beiden Problemkreise haben aber nichts miteinander zu tun.

Wenn Du das so siehst, dann kommt Dir der Hinweis auf Themen wie Vereinbarkeit von Familie und Beruf natürlich merkwürdig vor. Geh aber bitte mal davon aus, daß es sehr viele Leute, besonders Frauen, anders sehen.

Während der zweite von mir angeführte Problemkreis in erster Linie von den Partnern, die zusammenleben, selbst zu lösen ist und somit Aussenstehende nicht involviert sind, treffen die Probleme, die durch Ersteres geschaffen werden, nach dem Gieskannenprinzip alle, also auch Unschuldige, Friedliche, Frauenfreunde und prinzipiell alle Männer.

Nochmal zum verstehen: Du meinst, häusliche Gewalt ist ein individuelles Problem, aber Vereinbarkeit Familie-Beruf ein gesellschaftliches? Oder hab ich Dich falsch verstanden? Also für mich gehört beides unbedingt zusammen. Häusliche Gewalt entsteht durch Frustrationen, fehlendes Verständnis, fehlende Akzeptanz, fehlende Anerkennung von Leistungen, gestörte Kommunikation und Überforderung. Und all diese Ursachen hängen sehr stark mit den gesellschaftl. Rahmenbedingungen zusammen. Eine geringe Vereinbarkeit von Familie und Beruf führt entweder zur Überforderung im häusl. Bereich oder zur Beschneidung berufl. Chancen. Beides bedeutet für Frauen permanenten Frust, der sich ohne weiteres im engsten Umfeld auch mal gewaltsam entladen kann.

Wie kommt das? Meines Erachtens nur dadurch, dass extrem männerfeindliche Politikerinnen es geschafft haben, Ministerinnen zu werden und als Regierungsmitglieder ideale Bedingungen vorfinden und auch kräftig nutzen, ihren Sexismus in Gesetzesform als Waffe gegen den verhassten Teil der Bevölkerung einzusetzen.

Das ist VErfolgungswahn. Entschuldige bitte, aber es wäre ratsam, sich mal von dem ewigen Feindbild Radikalfeminismus wieder ein wenig frei zu machen. Die Mehrheit aller Frauen sieht in Mnnern NICHT das verhaßte Geschlecht. Laß Dir sowas bitte nicht einreden!

Das Gewaltschutzgesetz ist ein Paradebeispiel.

*seufz* Und schon bist Du wieder beim Gewaltschutzgesetz gelandet.
Was sollen wir denn noch machen, um dagegen zu protestieren? Reichen Unterschriftenlisten auf offenen Briefen, Aktion Gegenwind, BIFIR, Fernsehberichte und Bücher wie das von Arne Dir noch nicht aus?

Warum schreiben Du, plupp und etliche andere immer wieder die gleichen Argumente dagegen, die wir doch alle inzwischen auswendig können?
Wen willst Du denn noch überzeugen? In diesem Forum?
Wenn Dir eine neue Aktion einfällt, bitte gerne. :-)

Was ergibt sich daraus? Neben ausgesprochen heftigen Reaktionen vor allem ein weitreichender Vertrauensverlust bei vielen Männern.

Das ist nun wirklich ein interessantes Thema. Darüber würde ich gerne mehr lesen, wie sich das praktisch bereits auswirkt bei Männern.

Nicht nur bei solchen, die bereits schlechte Erfahrungen in einer Partnerschaft gemacht haben, sondern auch bei solchen, die davon wie ich bisher verschont geblieben sind. Bei mir geht dieser Vertrauensverlust inzwischen so weit, dass ich keine Frau mehr im Auto mitnehme, wenn nicht noch ein Zeuge dabei ist,

Das ist schade. Ich selber habe da weniger Bedenken, Anhalter mitzunehmen, auch einzelne Männer. Weil ich nämlich noch ziemlich viel Vertrauen übrig habe. Die meisten Menschen sind harmloser als sie scheinen.

Wie sieht das bei anderen Männern mit dem Vertrauen aus?

Was kann getan werden? Wir müssen, vor allem in möglichst vielen Internetforen und Webseiten die Probleme thematisieren,

An welche hast Du denn noch gedacht? In den meisten ist das Ganze ja längst Thema.

wir müssen Leserbriefe schreiben, wenn in Zeitungen über das Gewaltschutzgesetz als Schutz von Frauen vor Männern berichtet wird und die schweren Konstruktionsfehler unterschlagen werden.

Ja, und ich hoffe, es tun auch wirklich viele Männer und überlassen das nicht nur wenigen Aktivisten.

> Wenn dann unsachgemässe, hasserfüllte Gegenreaktionen kommen, dann zeigt das doch nur, dass die Argumente gesessen haben, dass Gegenargumente und Rechtfertigungen fehlen, dass die Gegenseite schachmatt sitzt.

Warum liegt mir das wohl nur so quer im Magen, daß hier dauernd von "Gegenseite" und "Gegenargumenten" und kriegerischen Vokabelen die Rede ist? Warum magst Du Dir nicht lieber unter den Frauen, die nicht so radikal denken, Verbündete suchen? So langsam geht auch der gutwilligsten Frau noch die Lust aus, sich für Männerbelange zu engagieren, wenn ständig nur von Geschlechterkampf und dem Feindbild Frau die Rede ist. :-((((

ciao
Beatrix


gesamter Thread:

 

powered by my little forum