Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 1 - 20.06.2001 - 20.05.2006

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Wir verzetteln uns zu sehr

Ferdi, Saturday, 22.12.2001, 15:40 (vor 8752 Tagen)

Hallo zusammen,

Jörg schrieb einmal vor einigen Tagen, dass er dieses Forum hauptsächlich wegen des Gewaltschutzgesetzes und wegen seiner schwerwiegenden und folgenreichen juristischen Konstruktionsfehler ins Leben gerufen hat. Mittlerweise liest man aber hier mehr über Frauenparkplätze, Sicherheitsbedenken in abendlichen Stadtteilen und Parks und ähnlichem, wobei die eigentlich wichtigen Dinge aus dem Blickfeld geraten. Ob es nun Frauenparkplätze gibt oder nicht, und ob sie gesetzliche Relevanz haben oder nicht, ist mir eigentlich egal. Ich benutze sie ohnehin nicht, da ich mit dem Einparken woanders keine Probleme habe.

Was mir des weiteren in der Diskussion allgemein auffällt ist, dass, wenn ein männlicher Forenteilnehmer auf Mißstände hinweist, die durch die feministische Gesetzgebung, die vorwiegend aus zwei Ministerien kommt, verursacht werden, sofort von der Gegenseite auf das Problem Frau und Beruf, Frau und Verdienst, Frau und leitende Jobs in der Wirtschaft und vor allem Frau, Beruf und Haushalt gezeigt wird. Dabei entsteht bei mir der Eindruck, dass dadurch die männerfeindliche und teilweise auch verfassungs- und grundgesetzmissachtende Gesetzgebung gerechtfertigt werden soll. Diese beiden Problemkreise haben aber nichts miteinander zu tun. Während der zweite von mir angeführte Problemkreis in erster Linie von den Partnern, die zusammenleben, selbst zu lösen ist und somit Aussenstehende nicht involviert sind, treffen die Probleme, die durch Ersteres geschaffen werden, nach dem Gieskannenprinzip alle, also auch Unschuldige, Friedliche, Frauenfreunde und prinzipiell alle Männer.

Wie kommt das? Meines Erachtens nur dadurch, dass extrem männerfeindliche Politikerinnen es geschafft haben, Ministerinnen zu werden und als Regierungsmitglieder ideale Bedingungen vorfinden und auch kräftig nutzen, ihren Sexismus in Gesetzesform als Waffe gegen den verhassten Teil der Bevölkerung einzusetzen. Das Gewaltschutzgesetz ist ein Paradebeispiel. Der Titel dieses Gesetzes assoziiert den Gedanken: Hiermit soll Gewalt vermieden werden. Laut Text Gewalt gegen jeden, unabhängig vom Geschlecht. In der propagandistischen Begleitung ist aber nur von Schutz von Frauen vor gewalttätigen Männern die Rede. Von den umgekehrten Fällen kein Wort. Wenn man fragt, warum, hört man oft als Antwort, weil es erheblich mehr Fälle gibt, wo Gewalt von Männern ausgeht, als umgekehrt. Hier wird also die Anzahl der Fälle zum Kriterium dafür gemacht, dass die Gewalttaten von Männern schwerer bewertet werden und für gewichtiger gehalten werden, als die Gewalttaten von Frauen. Das finde ich nicht in Ordnung. Jede Gewalttat ist ein schlimmes Verbrechen und hat in einem Rechtsstaat, der sich die Gerechtigkeit auf die Fahnen geschrieben hat, gleiche Ahndung zu erfahren. Hier wäre es vielleicht besser, wenn die Ahndung solcher Taten von einem Computer vorgenommen würde, in den man die Art und den Hergang der Tat eingibt und der daraufhin das Strafmass ausspuckt, ohne Rücksicht auf das Geschlecht des Täters.

Weiterhin missfällt mir an diesem Gesetz, dass es das Prinzip der Unschuldsvermutung bis zum Beweis der Schuld quasi abschafft. Das eröffnet doch Erpressungshandlungen von Seiten der Frau Tür und Tor, zumal es der von Arne Hoffmann beschriebenen Art der Gewaltausübung bei Frauen - Hinterlist, Lügen, falsche Anschuldigungen, Frauen üben ja weniger körperlich-physische Gewalt aus - Rechnung trägt.

Was ergibt sich daraus? Neben ausgesprochen heftigen Reaktionen vor allem ein weitreichender Vertrauensverlust bei vielen Männern. Nicht nur bei solchen, die bereits schlechte Erfahrungen in einer Partnerschaft gemacht haben, sondern auch bei solchen, die davon wie ich bisher verschont geblieben sind. Bei mir geht dieser Vertrauensverlust inzwischen so weit, dass ich keine Frau mehr im Auto mitnehme, wenn nicht noch ein Zeuge dabei ist, denn ich kann ja nie wissen, ob sie nicht meine Brieftasche oder wer weiss was sonst noch will, aber nicht, indem sie mir eine Waffe vor´s Gesicht hält, sondern indem sie mir droht, zu behaupten, ich hätte sie bedroht oder sexuell missbraucht. Früher kamen mir solche Gedanken nie in den Sinn, denn - sollte so etwas mal passieren, hätte nie der Beweis angetreten werden können, weil ich ein reines Gewissen habe und so etwas nie machen würde. Heute kann ich das nicht mehr ausser Acht lassen, da der Frau in einem solchen Falle bedingungslos und beweislos geglaubt wird.

Das muss einfach gesehen werden, Arne Hoffman belegt es ja vielfach in seinem Buch durch recherchierte Beispiele, und selbst Beatrix, die als Frau wohl in diesem Punkt über alle Zweifel erhaben ist, berichtete uns von einem ähnlichen Vorfall in ihrem unmittelbaren Bekanntenkreis.

Was kann getan werden? Wir müssen, vor allem in möglichst vielen Internetforen und Webseiten die Probleme thematisieren, wir müssen Leserbriefe schreiben, wenn in Zeitungen über das Gewaltschutzgesetz als Schutz von Frauen vor Männern berichtet wird und die schweren Konstruktionsfehler unterschlagen werden. Spektakuläre Aktionen wie Schweigemärsche usw. bringen nichts, sie werden kaum wahrgenommen und desavouieren uns als Querulanten. Nein, wir müssen reden und schreiben, argumentieren und nochmals argumentieren. Arne Hoffmann´s Buch liefert uns frei Haus soviel Munition, damit können wir die Feministinnen argumentativ an die Wand nageln. Wenn dann unsachgemässe, hasserfüllte Gegenreaktionen kommen, dann zeigt das doch nur, dass die Argumente gesessen haben, dass Gegenargumente und Rechtfertigungen fehlen, dass die Gegenseite schachmatt sitzt. Heftige Überreaktionen sind besser zu vermeiden. Ich bin selbst bereit, mich deswegen an die eigene Nase zu fassen und sowas in Zukunft zu vermeiden. Dafür wird um so härter argumentiert.

Steter Tropfen höhlt den (Femi)-Stein. Selbst Hochgebirge aus Granit sind im Laufe der Zeit durch das ständig fliessende Wasser abgetragen worden, da wird es dem Feminismus, so hart er sich auch derzeit präsentieren mag, nicht anders ergehen.

In diesem Sinne schöne Wochenendgrüsse an alle Menschen!
Ferdi


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