Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Manpower contra Frauenpower

Ekki, Wednesday, 16.11.2005, 16:48 (vor 7325 Tagen) @ Garfield

Als Antwort auf: Re: Manpower contra Frauenpower von Garfield am 16. November 2005 12:49:46:

Hallo Garfield!

Vielen Dank für die wie immer differenzierte und interessante Antwort.

Ein richtiger "Knackpunkt" war für mich folgender Satz von Dir:

Meine Frau hat auch ihre liebe Not dabei, entsprechende Wünsche ihrer Großmutter abzublocken. Da kommen dann Bemerkungen wie "Ach, es wäre ja schön, wenn ich noch mal ein Urenkelkind erleben könnte..."

Dieser Satz hat eine Frage in mir hoch gebracht, die mich schon länger beschäftigt und ganz besonders hier in Polen für mich immer wieder relevanter wird:

Wieso ist es unsereinem so unglaublich einfach gemacht worden, ledig und kinderlos zu bleiben?

Ich kann mich an viele Forderungen erinnern, die seitens meiner Eltern und anderer Menschen an mich herangetragen wurden.

Ein Drängen nach Familiengründung zählte nicht dazu, im Gegenteil:

Dem Ekki im Alter von Anfang 20, der sich nichts so sehnlich wünschte wie heiraten, zeigte man den Vogel und meinte, er solle erst mal einen anständigen Beruf ergreifen und sein erstes Geld verdienen, und nicht den letzten Schritt vor dem ersten tun.

Hier in Polen geht es genau anders herum:

Erst neulich war in einem langen Artikel über Großfamilien der Satz zu lesen:

"Der Mensch ist soviel wert, wie er seiner Familie ist."[/i]

Und nun mache insbesondere der deutsche Leser nicht[/u] den Fehler, zu meinen, es gehe hier darum, wieviel Geld man nach Hause bringt.

Es geht hier darum, daß hier in Polen das Kinderkriegen als Selbstzweck und höchster Lebenszweck angesehen wird.[/u]

Karriere ist eher Nebensache.

Daß es in vielen Familien entsprechend aussieht, ist für die Propagandisten dieses Lebensstils nicht nur kein Grund, zur Besinnung zu kommen, sondern sie preisen dies als beste Lebensform und warnen vor dem gottlosen Westen, in dem Kinder nichts sind und Karriere alles ist.

Wenn ich in meiner Jugend Maienblüte in Polen gelebt hätte - ich wäre wahrscheinlich ziemlich schnell Ehemann und Vater geworden.

Welches Ende das genommen hätte, ist offen.

Meint sehr nachdenklich

Ekki


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