Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Gegenfeuer

Ridcully, Sunday, 17.07.2005, 03:50 (vor 7450 Tagen) @ Doink

Als Antwort auf: Re: Gegenfeuer von Doink am 16. Juli 2005 21:53:

Hallo Doink!

"Zeitgeist ist Massenpsychologie. Versuche mal argumentativ den Femiwahn anzugreifen.>Es kann zwar nicht schaden, verpufft aber weitgehend wirkungslos. Warum?

Die denkfaule Masse hat ihre Klischees im Kopf und blockt ab."

Kann ich nur bestätigen. Wie ich schon mal schrieb, gibts bestenfalls ein mitfühlendes Lächeln von guten Freunden.

"Dem grassierenden Femiwahn Argumente wie "Männer sind in Wirklichkeit benachteiligt" entgegenzuhalten, mag zwar partiell richtig sein, ist aber unklug i.S. einer effektiven Bewusstseinsänderung. Die Lücke zwischen persönlicher Überzeugung und Realitätsabbildung ist zu groß. Wir müssen die Leute ihre Argumente praktisch selbst zimmern lassen. Die Menschen sind am meisten dann von etwas überzeugt, wenn sie selbst darauf gekommen sind. Wir sollten ihnen nur die Stützen geben, etwa: "Die meisten Obdachlosen sind Frauen!" Im Gehirn des Gegenüber wird nun ein Realitycheck ablaufen, in deren Folge die Aussage umgedreht wird. Wenn das nun im richtigen Kontext passiert, ist der Lerneffekt zehnmal höher als wenn ich direkt sage "die meisten Menschen ohne Dach überm Kopf sind Männer!"

Ich will Deine Methode keineswegs abwerten halte sie aber für zu umständlich. Auch wenn das prinzipiell gehen mag, wenn man so um zehn Ecken kommt, kommt doch nix an. Ich glaube, man muss eher mit breiter Brust und guten Argumenten immer wieder dasselbe behaupten, bis es in der Öffentlichkeit akkzeptiert wird. Hat der Feminismus doch auch so gemacht. Ich hab mal n bisschen auf der Homepage von Alice Schwarzer rumgesurft und da behauptete die gute Frau in den 70ern auf Grund ihrer Thesen ganz schön persönlich angemacht worden zu sein. Auch wenn ich der guten Frau sonst wenig unbesehen glaube, das glaube ich wohl. Wir können daraus lernen: Eine Minderheitenmeinung kann sich durchsetzen, auch wenn sie der Mehrheit gegenübersteht, wenn sie konsequent und hartnäckig vertreten wird.

Feminismusbefürwortung kann i.d.S. auch sinnvoll sein, ist aber nicht ungefährlich. Maßlose Übertreibungen werden früher oder später abgebaut, das ist wahr. Und was, wenn es aus dem Ruder läuft? Der Schaden wäre gigantisch. Vorsicht ist geboten!

Wahr auch nur ein weiteres Ratespiel, was Du mit Feuer meinst. Ich werde jedenfalls nie sagen: "Also die Frauen sind ja noch viel unterdrückter, als der Feminismus denkt."
Halte das, wie du ja auch, für gefährlich.
Grüße
Ridcully

Gruss - Doink


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