Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Dieses Forum hat in letzter Zeit viel Qualität verloren.

Conny, Saturday, 16.07.2005, 01:30 (vor 7451 Tagen) @ Texaco

Als Antwort auf: Dieses Forum hat in letzter Zeit viel Qualität verloren. von Texaco am 15. Juli 2005 21:03:

In diesem Forum steht entschieden zu viel Quatsch. Zu viel Albernheiten, zu viel Platitüden, zu viel Stammtischgejaule. Das war mal anders. Offenbar hat sich ein Stammpublikum hier eingenistet, das sich im Laufe der Zeit eine neue Weltanschauung zurecht gelegt hat, und mit dieser sehr zufrieden ist. Der größte noch stattfindende Erkenntnisgewinn läuft nach dem Schema: "Schaut mal hier." - 100fache Antwort: "Jaja, da haben wir es mal wieder. Weiber!"

wenn dieses, wie du es ausdrückst, "stammtischgejaule" am stammtisch diskutiert werden könnte, wäre schon viel erreicht. das wird auch der grund sein, warum sowas hier zur sprache kommt, da man sich hier einigermaßen sicher fühlen kann, nicht gleich in einem riesen krach zu sein.

Eine Weltanschauung taugt nichts, wenn sie nur dazu dient, das eigene Ego zu schützen. Sie sollte nicht auf Fiktionen angewiesen sein, sondern mit den tatsächlichen Verhältnissen übereinstimmen. Und sie sollte deshalb auch aussichtsreiche Wege für das praktische Handeln aufweisen.
Jeder Teilnehmer hat vermutlich bereits - teils massive - Ungerechtigkeiten erlebt, bei denen er aufgrund ihres Geschlechts Frauen gegenüber benachteiligt wurde. Das festzustellen und sich darüber auszutauschen ist wichtig. Es ist aber ziemlich ärmlich, wenn man sich auf Dauer mit der "Einsicht" begnügt, daß erstens das Weib schlecht ist, und man zweitens eh nichts ändern kann. (Es ist natürlich denkbar, daß beides zutrifft und in der individuellen Erfahrung immer wieder bestätigt wird. Nur ist niemand hier im Stande, solche Schlüsse zu ziehen. Sie werden hier nämlich aus Denkfaulheit vertreten, nicht aus überreicher Überlegung, Beobachtung und Erfahrung.)

die eigenen erlebnisse lasse ich lieber ruhen. die lasse ich persönlich besser ruhen, daß ich nicht immer wieder diese ohnmächtige wut spüren muß.

Die sich breitmachende Denkfaulheit ist auch der Grund, weshalb auf die oberdumpfen Diskussionsangebote von Trollen immer wieder bereitwillig eingegangen wird: nicht aus Unbeherrschtheit, sondern aus Dekadenz.
Das Forum sollte meiner Meinung nach ein Ort sein: An dem Neuigkeiten zusammen getragen werden. An dem analysiert wird, was passiert. An dem darüber nachgedacht wird, wie bestehende Benachteiligungen für Männer beseitigt werden können. Und darüber, wie ein Zusammenleben, -lieben, -arbeiten etc. mit Frauen funktionieren kann, wenn Männer auf ihre Rechte pochen und den Schwanz mal nicht einziehen. Zeugungsstreik und Beziehungsabbruch sind vielleicht manchmal notwendige Mittel, aber kein Ziel.

wenn es um die beseitigung der benachteiligung geht habe ich hier festgestellt, daß es oft eine art teufelskreis zu sein scheint. wenn ich da in meinem leben zurückblicke muß ich feststellen, daß ich die nicht langsam und gemächlich gelöst habe sonder durch einen unkonventionellen weg und rasch (eine möglichkeit wäre einfach die pille für den mann). meiner meinung nach gehört so etwas allerdings nicht in einem öffentlichen forum diskutiert. wenn es krieg ist, dann läßt man den gegner doch nicht in den schlachtplan blicken. man versucht ihn durch eine öffentliche diskussion eher zu verwirren.

Anders formuliert, nicht ganz wörtlich zu nehmen: begreife daß du im Krieg bist, bereite den Krieg, und auch gleich die Nachkriegsordnung.

meine meinung: der krieg steckt seit dem beginn der männerbewegung in der planung. größtes problem: mobilisierung der massen.

Du darfst dir keine Niederlage leisten, aber du wirst hinterher den Frieden für die Zukunft sichern müssen, und das geht nur, wenn du die Verlierer befreist, nicht besiegst. [Bitte keine Anschlußdiskussion über historische Analogien ja-nein-geschmacklos. Es geht darum, etwas zu verdeutlichen, mehr nicht.]

das kann man doch über kontrollinstanzen sichern, die die gleichheit ständig kontrollieren und dort eingreifen, wo es nötig ist. die größte schwierigkeit wird darin bestehen, nicht übers ziel hinaus zu schießen. machtgierig ist der mensch ja. hat er erst mal blut gerochen gibts kein halt mehr. man müßte sich einen definierten zeitpunkt festlegen, zu dem dann zunächst ein waffenstillstand beschlossen wird.

Hier bestehen schwere Unzulänglichkeiten und ich meine, Forenteilnehmer hier sollten an ihrer Beseitigung mitarbeiten, anstatt sich in wohlfeile Empörung und Geblödel zurückzuziehen.

auch geblödel kann durch zufall einen schlachtplan zeigen. er es ist nicht sehr produktiv, aber die möglichkeit besteht dennoch.

freundliche grüße
Conny


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