Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Gleichstellung beim Wetter

Jolanda, Monday, 27.06.2005, 17:48 (vor 7469 Tagen) @ Connny

Als Antwort auf: Re: Gleichstellung beim Wetter von Connny am 27. Juni 2005 00:27:

Lieber Conny

Ich möchte nun auf keinen Fall leere Phrasen dreschen.

Du hast echt viel Scheisse erlebt und auch ich weiss gar nicht so recht, was man dazu sagen soll. Dein Vetrauen ist in den Grundmauern erschüttert und wen wundert das.

Ich bin betroffen, dass du in dir das Bild verinnerlicht hast, dass Kinder nur Unheil bringen.

Ich habe zwei Kinder und liebe sie sehr und wenn ich sie verlieren würde, dann würde ich daran zerbrechen.

Und genau das geschieht manchen Männern, nur, dass Männer dem hilflos ausgeliefert sind, was man bei den Frauen nicht behaupten kann. Also ich kann diese Ohnmacht in vielen Situationen schon nachvollziehen und kann auch nachvollziehen, dass das Wut und Frustration schafft.

Und noch was, ich denke, dass wenn man es so weit gebracht hat, dass man gelernt hat auch ohne Sex gut klar zu kommen, dass man dann trotzdem ein erfülltes und glückliches Leben haben kann. Also es ist nicht so, dass ich denke, ein Mann braucht um jeden Preis eine Frau, damit er mit ihr schlafen kann. Ich traue es den Männer durchaus auch zu, dass sie über dieses Bedürfnis hinaus wachsen, wenn sie für sich darin den einzigen Weg sehen, nicht über den Tisch gezogen zu werden und selber bestimmen zu können, was sie wann sagen und machen und wie sie leben.

Es ist einfach traurig, wie weit wir es gebracht haben. Es lebe die Emanzipation und ihre Folgen. Ein Befreiungsschlag der Frauen, der sie je länger desto mehr ins absolute Abseits befördert.

Bemerken werden sie es erst, wenn es so viele sind, die dort stehen, dass sie sich gegenseitig auf die Füsse treten.

Ich weiss nicht, was geschehen muss, damit wir erkennen, dass das wohl nicht der richtige Weg sein kann. Ich weiss es echt nicht. Ich weiss einfach, dass das so tief in den Köpfen der Menschen sitzt, diese ganzen Klischees, dieses Frau-Opfer Mann-Täter, Frau sanft, Mann schwanzgesteuert.

Man(n), das ist mindestens so überholt, wie der Mann, der mit Pfeil und Bogen hinter dem Wild herjagt.

Gerade im Umgang mit Kindern, beobachte ich viel, wie sanft Männer sein können, wie einfühlsam. Nur bei den Kindern kann sich der Mann das erlauben, ohne dass er gleich damit rechnen muss, dass man das ausnutzt.

Und ich erlebe auch oft, gerade im Umgang mit Kindern, wie laut und hysterisch Frauen werden können.

Manchmal weiss ich echt nicht, was ich schreiben soll. Wenn ich so lese, was ihr so erlebt und mir durch den Kopf gehen lasse, was ich so mitbekomme jeden Tag, auch im realen Leben.

Aber ich bin eine unverbesserliche Optimstin. Ich werde nicht resignieren und einfach so abwarten und zuschauen. Und ich hoffe, dass das viele andere auch nicht im Sinn haben.

Herzlicher Gruss
Jolanda


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