Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 1 - 20.06.2001 - 20.05.2006

67114 Postings in 8047 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Re: @Garfield, Re: Was ist das Wohl des Kindes? (lang)

Gast999, Saturday, 21.05.2005, 15:16 (vor 7509 Tagen) @ Wodan

Als Antwort auf: Re: @Garfield, Re: Was ist das Wohl des Kindes? (lang) von Wodan am 20. Mai 2005 20:47:

Das Aufwachsen unter Gleichaltrigen ist übrigens anormal.
Kindergruppen, die ohne Zwang zustandekommen, bestehen stets aus mehreren Jahrgängen. Dort "erziehen" dann die Älteren die Jüngeren, z.B. kümmern sich ältere Mädchen (ganz von sich aus; huch!) um die Krabbelkinder.

Keineswegs. Das Aufwachsen unter Gleichaltrigen ist der Regelfall in beinah allen Kulturen.

Nö. Ich bin mit Geschwistern, Cousins und den verschieden alten Kindern aus meiner näheren Umgebung aufgewachsen (Altersspanne ca. 6 Jahre).

Die industrielle Revolution in Europa hat dafür gesorgt, daß viele Kinder, die daheim aufwachsen den vater als Erzieher meist missen müssen. Dies ist anomal.

Finde ich nicht unbedingt, denn es kommt primär auf die Qualität der Beziehung an und nicht auf die Quantität, deshalb kann der Vater auch durch relativ kürzeren Kontakt am Abend und am Wochenende erzieherisch wirken und eine hervorragende Beziehung zu seinem Kind aufrechterhalten. Das feministische Gemaule, Väter würden zu wenig Zeit mit ihren Kindern verbringen, läuft deshalb ja auch voll ins Leere. :-)

Das Qualitätsargument gilt natürlich für beide Eltern. Von den Kibbutzniks weiß man, daß trotz Ganztagsbetreuung mit nur stundenweisem Elternkontakt die Kinder immer eine ganz spezifische positive Beziehung zu ihren Eltern bewahren konnten. Dennoch wollten Eltern und Kinder mehr beisammen sein, als es vorgesehen war. Das wollte man unterbinden, weil es ideologisches Ziel war, die Kinder gerade nicht auf familiale Werte sondern nur auf die Gemeinschaft hin zu erziehen. Bekanntlich sind familiale Werte aber die grundlegende Voraussetzung für die Entwicklung darüber hinausgehender Beziehungen! (Es soll sogar Studien geben, nach denen Kibbuzkinder emotional weniger Tiefgang haben als familiär sozialisierte Kinder.)

Ebenfalls aus Untersuchungen im Kibuz ist bekannt, dass sich trotz der Abschaffung der Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern und des gesamten egalitären Anspruchs wieder geschlechtstypische Domänen etabliert haben mit dem Ergebnis, dass der gesamte pädagogische Bereich vorwiegend durch Frauen, der politische Bereich von den Männern beackert wird. Von daher sehe ich für deutschland schwarz bezüglich einer Erhöhung des Männeranteils in den erzieherischen Berufen.

Das dt. Scheidungsrecht verstärkt dies.

Die Abschaffung des Schuldprinzips ist neben der Abtreibung das 2. Standbein des Feminismus. Beide sollte man abschlagen.

Der geburtenschwund hat dafür gesorgt, daß vile Kinder als Einzelkinder aufwachsen. früher auch nicht üblich. Beides zusammen, also: Vaterschwund und Geschwisterschwund, gepaart mit deutschem Mutterkult (Mutti ist die beste fürs Kind, nur ja nicht unter Gleichaltrige lassen) hat unsere Kinder zu Robinsons der Kinderzimmer gemacht.
Gleichaltrige gab es früher zahlreicher. Auch Verschiedenaltrige - aber die gibt es auch in den Kindergärten. In den Schulen erst wird streng in Jahrgänge eingeteilt.

In den Schulen geht es um Wissensvermittlung. Da ist es effektiv, wenn die Kinder einer Gruppe alle halbwegs auf demselben intellektuellen Entwicklungsstand sind. Die strikte Trennung von Krippen- und Kindergartenkindern ist mir dagegen unverständlich. Wozu braucht man "homogenes Menschenmaterial", wenn nicht deshalb, weil es einfacher in eine Richtung zu lenken ist? Über die Richtung selbst dürfte es kaum Zweifel geben, oder? Das Betreuungspersonal erhält eine feministisch ausgerichtete Ausbildung, demnächst sogar ein Schmalspur-Hochschuldiplom.
Wenn ich in der Situation wäre, eine Kinderbetreuung oranisieren zu müssen, würde ich mir bestimmt keine Feministin engagieren.

Unsere Kinder brauchen und wollen in der Mehrheit den Umgang mit anderen Kindern und kein Mutti-Solo. Erziehung NUR durch Mutti ist nicht förderlich.

Wovon sprichst du? Ich kenne kein einziges zuhause aufwachsendes Kind,das als Einsiedler gehalten wird. Jedes Kind hat einen Anspruch auf Betreuung und erziehung durch seine Mutter und seinen Vater. Wie die beiden sich das aufteilen, ist ihre Sache. Erfahrungsgemäß entscheiden sie sich mehrheitlich dafür, dass gerade in der frühen Kindheit die Mutter die primäre "Bezugsperson" sein soll. Ich glaube nicht, dass das von ungefähr kommt, angesichts von Struktur und Funktion des weiblichen Körpers (Stillen).

Gruß
Wodan

Gruss


gesamter Thread:

 

powered by my little forum