Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 1 - 20.06.2001 - 20.05.2006

67114 Postings in 8047 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Re: mein Reden

ein weiterer Andreas, Saturday, 14.05.2005, 13:24 (vor 7518 Tagen) @ Jeremin

Als Antwort auf: Re: mein Reden von Jeremin am 13. Mai 2005 23:18:16:

Nicht eine einzige hat offen zugegeben, was hier klar nachgewiesen wurde, einige musste ich sich regelrecht selbst in ihren wirren Fluchtargumentationen fangen lassen. Und selbst dann wurde vehement abgestritten, was drei Postings vorher offen zutage lag.
Im Gegenzug wurde ich natürlich mit den sattsam bekannten Nichtargumenten versorgt und wenn alle Stränge rissen, mit Spott überzogen. Mein Fazit war nach geraumer Zeit: Keine Frau ist in der Lage, ihre all ihr Denken beherrschende Gefühlswelt auch nur zu hinterfragen, geschweige denn, zu verstehen.

Moin Jeremin,

ich habe auch diese Erfahrungen gemacht, bis ich schließlich zu der Erkenntnis kam, es macht keinen Sinnen, mit Frauen über das Weibliche reden zu wollen. Es ist ein weibliches Urbedürfnis, das eigene Wesen nicht dem Licht der Aufklärung ausgesetzt zu sehen.

Der in Beziehungsfragen so unerfahrene Nietzsche hat das Weibliche bis auf den Boden durchschaut - mehr noch als Schopenhauer - und es auch ausgesprochen. Folgerichtig wird er vom Feminismus am massivsten - wiederum mehr als Schopenhauer - angegriffen. Ich kann aus meiner persönlichen Beziehungserfahrung und aus meinen persönlichen Diskussionserfahrungen jeden Satz bestätigen, den Nietzsche schreibt.


Bisher war glücklicher Weise das Aufklären Männer-Sache, Männer-Gabe – man blieb damit „unter sich“; und man darf sich zuletzt, bei allem, was Weiber über „das Weib“ schreiben, ein gutes Misstrauen vorbehalten, ob das Weib über sich selbst eigentlich Aufklärung will – und wollen kann ... Wenn ein Weib damit nicht einen neuen Putz für sicht sucht – ich denke doch, das Sich-Putzen gehört zum Ewig-Weiblichen? – nun, so will es vor sich Furcht erregen: - es will damit vielleicht Herrschaft. Aber es will nicht Wahrheit: was liegt dem Weibe an Wahrheit! Nichts ist von Anbeginn an dem Weibe fremder, widriger, feindlicher als Wahrheit, - seine große Kunst ist die Lüge, seine höchste Angelegenheit ist der Schein und die Schönheit. Gestehen wir es, wir Männer: wir ehren und lieben gerade diese Kunst und diesen Instinkt am Weibe: wir, die wir es schwer haben und uns gerne zu unsrer Erleichterung zu Wesen gesellen, unter deren Händen, Blicken und zarten Torheiten uns unser Ernst, unsre Schwere und Tiefe beinahe wie eine Torheit erscheint. Zuletzt stelle ich die Frage: hat jemals ein Weib selber schon einem Weibskopfe Tiefe, einem Weibsherzen Gerechtigkeit zugestanden? Und ist es nicht wahr, dass, im Großen gerechnet, „das Weib“ bisher vom Weibe selbst am meisten missachtet wurde – und ganz und gar nicht von uns? – Wir Männer wünschen, dass das Weib nicht fortfahre, sich durch Aufklärung zu kompromittieren: wie es Manns-fürsorge und Schonung des Weibes war, als die Kirche dekretierte: mulier taceat in ecclesia! Es geschah zum Nutzen des Weibes, als Napoleon der allzuberedten Madam de Staël zu verstehen gab: mulier taceat in politicis! – und ich denke, dass es ein rechter Weiberfreund ist, der den Frauen heute zuruft: mulier taceat de muliere!
(Nietzsche - Jenseits von Gut und Böse)

Gruß

Andreas


gesamter Thread:

 

powered by my little forum