Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Sind Männer bald überflüssig?

Nick, Friday, 13.09.2002, 02:50 (vor 8490 Tagen) @ Banshee

Als Antwort auf: Re: Sind Männer bald überflüssig? von Banshee am 12. September 2002 16:56:37:

Hallo Banshee,

meinst du, für solche Leute hätten die Rechte anderer Menschen irgendeine Relevanz, sobald dies für sie eine "Einschränkung" bedeutete? Ich glaube, dieses Recht auf Mutter und Vater (ja, das gibt es, sehe ich auch so), das ist denen so scheißegal wie sonstwas. Sie verstünden, fragte man sie, nicht einmal den genauen Sinn der Frage.

Ein Indiz für die allgemeine Haltung zum Leben ist für mich: wievielen Leuten ist es wurscht, ihre Kinder abzutreiben? Ohne daran einen besonderen Gedanken zu verschwenden - außer den natürlich, welche "Scherereien" ihnen das persönlich macht: die "Scheißberatung", der "blöde Schein", die Ausschabung: all das vermasselt den schönen Urlaub auf den Malediven, der doch schon gebucht war. De facto und in praxi ist Abtreibung heute doch für viele eine "nachgelagerte Verhütungsmethode".

Diese Kleinen haben aber doch auch ein Recht darauf, ihr Leben zu leben, oder nicht? Ich meine ja. Die sind doch auch einmalige Entwürfe des Menschseins, die sich niemals wiederholen werden, die sich niemals verwirklichen werden. Wofür werden die denn "geopfert"? Hier in Berlin kommen z.B. auf 1000 Geburten 360 Abtreibungen. Sind das alles die "verzweifelten 15-jährige in der Ausbildung", die nach schweren inneren Kämpfen keinen anderen Ausweg mehr sahen? Mal ehrlich?

Vor 30 Jahren ungefähr gab's eine riesige Emma-Kampagne (die Älteren werden sich erinnern): "Mein Bauch gehört mir!" In dem unüberbietbar dumpf-brutalen Egoismus dieses Satzes ist der Kern des ideologischen Feminismus ebenso kondensiert, wie das Prinzip des sich abzeichnenden Konsenses über die "Segnungen der Reproduktionsmedizin". Die Logik ist genau dieselbe.

Ich meine, genauso wie diese nie geborenen Leben in die Verfügung ihrer Erzeuger / Nicht-Gebärerinnen genommen werden, genauso wird über die künftigen Musterkinder aus der Retortenfabrik verfügt werden. Ohne mit der Wimper zu zucken! Garantiert!

Und keinen wird's groß stören: man wird es alles als "total normal" empfinden, und diejenigen zur Nachhut des Mittelalters erklären, die es nun mal nicht normal finden wollen.

Recht auf Vater und Mutter? Quatsch! Mama und Mama sind lesbisch. Sie haben furchtbar viel zu tun und furchtbar wenig Zeit, weil sie sich "selbstverwirklichen". Das Kind kommt optimiert aus der Fabrik, sie sorgen dann für eine "gute Erziehung", wie Jolanda schreibt: staatlicher Kinderbetreuungsdienst, Profis (feministisch natürlich :-)), die das "begabte" Kind optimal fördern. Brave New Lilac World...

Ich habe hier schon einmal geschrieben, daß die Marginalisierung des Mannes durch den Feminismus, also das, was wir hier diskutieren, nur der Anfang der Marginalisierung des Menschen an sich ist. Die Frontlinie verläuft nicht zwischen Mann und Frau, sondern zwischen Mensch und Egomonster. Die Frauen "dürfen" heute nur ungehemmter narzißtische Monster werden, wenn sie dies wollen, denn die feministische Lobby hat sehr viel in dieser Richtung "erreicht". Und das öde Ideologie-Konstrukt vom "Patriarchat" schließt die Männer erstmal davon aus - außer den "neuen" (Blöd-)Männern, die sich anpassen und einschleimen.

Wir Männer haben mehr zu verteidigen als nur "unsere" Männerinteressen, meine ich. Wir sollten das recht verstehen und zwar den geforderten Dressurerfolg verweigern, also nicht den feministischen Ansprüchen an den "neuen Mann" folgen, uns nicht einschleimen etc. Aber wir sollten weiterschreiten, uns nicht im Kleinkrieg gegen einzelne Frauenprivilegien verzetteln, nicht gegen die Frauen "kämpfen", sondern aufzeigen, was an vielen der gängigen "Fraueninteressen" und -privilegien so gefährlich ist - für alle Menschen.

Ja: sogenannte "Fraueninteressen" waren und sind Motor und Speerspitze von vielen schlimmen Horrorentwicklungen der letzten Jahrzehnte. In meinen Augen ist das genau so, entgegen der dröhnenden Propaganda, entgegen der lila Selbstbeweihräucherung. Frauen können davon "profitieren". Und sehr viele tun es, ohne Skrupel. Die Girlies lernen heute ja schon von klein auf diese Leitbilder. Sie werden sich also nicht mehr was besonderes dabei denken.

Sie müssen es aber nicht. Und einige tun es auch nicht, ganz bewußt.

Darauf sollten wir hinwirken.

Meint der Nick


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