Das 10. Gebot
Als Antwort auf: Re: Es ist richtig... von XRay am 04. Juli 2002 14:56:24:
Hallo!
Ja, da waren die 10 Gebote, die Moses verkündet haben soll?
Wurden da etwa Männer bevorzugt?
Es gab da ein "Du sollst nicht begehren deines nächsten Weib". Das ist klar eine Restriktion für Männer. Das kann bedeuten, daß Frauen wohl "der Nächsten Mann" nicht egal sein musste. Aber nein, Frau war "der Nächsten Mann" ohnehin egal (oder? es gibt vielleicht auch Tabus, die lange leben).
Das 10. Gebot, welches Du hier zitierst, lautet aber vollständig und bei möglichst treuer Übersetzung:
Du sollst nicht versuchen, etwas an dich zu bringen, das deinem Mitmenschen gehört, * weder seine Frau noch seinen Sklaven oder seine Sklavin, sein Rind oder seinen Esel noch irgend etwas anderes, das ihm gehört.
*etwas, das deinem Mitmenschen gehört: wörtlich "das Haus deines Mitmenschen." Mit »Haus« ist nicht das Gebäude, sondern der gesamte Besitz gemeint.
2. Buch Mose, Kapitel 20, Vers 17 in der Übersetzung der Deutschen Bibelgesellschaft von 1997 (Gute Nachricht Bibel)
Die antiken Juden sahen die Frauen als Eigentum des Vaters und dann des Ehemannes an. Das geht aus vielen Stellen des alten Testamentes hervor, und aus dieser ganz besonders.
Und die Übersetzung mit begehren Deines Nächsten Weib ist einfach verfälschend, besonders wenn dies als sexuelles Begehren aufgefasst wird. Schließlich will das 10. Gebot ja auch nicht untersagen, mit fremden Eseln Sex zu haben.
Ich mag das 10. Gebot besonders deswegen, weil man damit gläubigen Christen vor Augen führen kann, dass Gott die Sklaverei schützt. Zumindest kommt man zu diesem Schluss, wenn man, wie eben gläubige Christen, glaubt, die 10 Gebote stammten von Gott.
Gruß,
Daddeldu
P. S.: Hier noch ein paar andere Übersetzungen:
LUT
Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Frau, Knecht, Magd, Rind, Esel noch alles, was dein Nächster hat.
Röm 7,7; Röm 13,9
ELB
Du sollst nicht das Haus deines Nächsten begehren. Du sollst nicht begehren die Frau deines Nächsten, noch seinen Knecht, noch seine Magd, weder sein Rind noch seinen Esel, noch irgend etwas, was deinem Nächsten gehört.
Mi 2,2
HFA
Begehre nicht, was deinem Mitmenschen gehört: weder sein Haus noch seine Frau, seinen Knecht oder seine Magd, Rinder oder Esel oder irgend etwas anderes, was ihm gehört.
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04.07.2002, 06:28
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- was ist Foren-Ping-Pong - Norbert , 04.07.2002, 12:18
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