Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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OH MEIN GOTT!! Uni Zürich pampert die Frauen zu wenig!

Bero, Sunday, 18.09.2011, 00:14 (vor 4624 Tagen) @ Manifold

Ich habe es nicht erwähnt, weil Gleichberechtigung, Gleichverpflichtung
und Gleichwertigkeit für mich selbstverständlicherweise untrennbar
zusammenhängen, wie ich immer wieder betont habe. Ausserdem ging es gar
nicht explizit um Gleichverpflichtung - aber wie auch immer.

Richtig, es ging um Gleichberechtigung. Also feministische Rosinenpickerei, für die du ja bist.

schliesslich wurde die Einführung des allgemeinen Männerwahlrechts durch
die allgemeine Wehrpflicht nur für Männer vergolten. Dies war auch der
Grund, dass Frauen lange Zeit gegen das Frauenwahlrecht waren - weil sie
Angst hatten, dann selbst auch Wehrpflicht leisten zu müssen.

Und warum war die Angst unbegründet? Warum bekamen sie, wie überall, wo der Fetisch "Gleichdingens" herrscht, Rechte ohne Pflichten geschenkt?

Das Problem ist somit nicht die Abschaffung eines sinnvollen Prinzips,
sondern dass es aufgrund eines gynozentrischen Zeitgeistes nicht konsequent
auf alle Menschen angewendet wird. Ergo nichts, was sich nicht ändern
liesse.

Das würde mich interessieren, wie du das machen willst.

zweifelsfrei unterschiedlich, doch sie sind bei beiden genügend
ausgeprägt, so dass man beide nicht rechtlich gesondert behandeln muss.
Wenn du das nicht akzeptieren kannst, dann ist das dein Problem - jedoch
nicht jenes der Natur.

Das ist richtig, es ist keinesfalls das Problem der Natur. Sondern meines. Und deines. Und das von den meisten, die hier schreiben und lesen.

Der zwischengeschlechtliche Unterschied in der Befähigung ist auch
kleiner ausgeprägt als innerhalb eines jeweiligen Geschlechts.

Das ist eine genderistische Lüge. Leicht- und Schwerathleten sowie die Schach-Ligen sollten Beleg genug sein.

Doch du
führst die tendenzielle Unfähigkeit lediglich bei den Frauen als Argument
an um sie von Rechten auszuschliessen, jedoch nicht bei unfähigen Menschen
im Allgemeinen.

Moment, das habe ich doch (noch) gar nicht geschrieben. Bisher habe ich lediglich geschrieben, dass gleiche Rechte nicht gerechtfertigt sind. Wie kommst du zu der Annahme, dass die Ungleichheit ausschliesslich zum Nachteil von Frauen sei? Genauso wie zu der Frauenbenachteiligung im Mittelalter?

Warum schliessen wir nicht einfach alle dummen, unfähigen,
körperlich schwachen Menschen von politischen Rechten aus? Du müsstest
logischweise auch Behinderten politische Rechte absprechen, wenn du
konsequent sein wolltest.

So konsequent bin ich, das ist lediglich ein Gebot der Vernunft. Und so konsequent sind auch Staaten mit angeblicher Gleichberechtigung. Wer Unmündige und eingeschränkt Urteilsfähige (egal ob Behinderte, Kinder, Frauen) wählen lässt, gibt damit nur Mündigen mehr Stimmen. So ganz unbekannt ist die Problematik auch unter Polit-korrekten ja nicht. Betreuer, die Alten oder Pflegebedürftigen die Hand zur "richtigen Partei" führen, sind ja nun nichts neues und keine reine Theorie.

Die Biologie schreibt uns keine "Rollen" vor, sondern gibt uns Optionen
und Handlungsspielräume, wie wir leben können - und diese sind viel
grösser, als du offensichtlich zu akzeptieren bereit bist.

Sind sie das? In Wahrheit sind sie doch viel eingeschränkter, als du das zu akzeptieren bereit bist. Willkommen in der Realität!

Es sind
vielmehr die Ideologien wie der Genderismus und dein traditionalistischer
Geschlechterhierarchismus, welche die Menschen in Korsette zwängen und
ihnen damit bewusst ihre Freiheit wegnehmen wollen.

Freiheit beinhaltet für jeden Menschen, im Einklang mit seinem Wesen zu leben. Dies ist gottgegeben bei Männern und Frauen grundunterschiedlich. Im Sinne einer Ideologie sein Wesen verleugnen zu wollen, ständig anders sein zu müssen als man eigentlich will und sein Gefühl das einem sagt, gar als Kind systematisch das aberzogen zu bekommen und auf Gleichheit getrimmt zu werden, ist das Gegenteil von Freiheit.
Du gibst dich liberal und befürwortest so etwas nicht, aber in Konsequenz führt deine Gleichheitsvorstellung dazu. Für deren Umsetzung brauchst du andere, neue Menschen. Sonst kommt nur das heraus, was wir gerade haben.

Wer sagt, dass Frauen nicht gleiche Pflichten ableisten können? Siehe
Israel, wo Frauen auch Wehrpflicht leisten, genauso wie Männer.

Gutes Beispiel! Sie leisten ja eben nicht genauso wie Männer. Männer müssen drei Jahre, Frauen zwei. Männer unterliegen wesentlich länger der Reserve. Frauen werden sofort freigestellt, wenn sie Kinder haben oder verheiratet sind. Nichtjüdische Frauen sind sowieso befreit, nichtjüdische Männer nicht.
Und keinesfalls werden Frauen in wirklich heiklen Situationen oder gar im Gefecht eingesetzt. Schon deshalb, weil das auch die Kampfkraft der Männer versaut.
Es handelt sich also lediglich um Ungleichbehandlung auf etwas anderem Niveau. Oder, noch besser: um ein funktionierendes Konzept (anders als hiesige) zur Ankurbelung von Geburtenraten.

Ausserdem beruhen gerade Menschenrechte und das Recht auf einen fairen
Prozess alleine aufgrund der Existenz eines Menschen und dass er am Leben
ist. Und es ist gerade deshalb ethisch, Rechte an Pflichten zu binden, weil
es die Nachhaltigkeit der Gesellschaft gewährleistet, denn jedes Recht hat
seine Kosten.

Da kann ich keinem Wort widersprechen.

ausschliesst, extrem willkürlich ist - vorallem wenn du zu einer dieser
ausgeschlossen Gruppen gehören würdest. Du würdest die Betonung der
moralischen Gleichwertigkeit aller Menschen bei gleichzeitiger Verweigerung
gleicher Rechte für dich selbst sofort als Hohn und heuchlerisch
entlarven.

Stimmt. Das gleiche gilt aber für gleiche Rechte ohne irgendwelche Pflichten.

Dass du dies hier und jetzt nicht zu akzeptieren bereit bist, liegt wohl
daran, dass du deine Ansichten nicht konsequent zu Ende denkst oder dich
nicht in andere hineinversetzen kannst - aber das ist wohl deinem
fortgeschrittenen Alter geschuldet.

Das ist nicht so gut gebrüllt, wie du vielleicht dachtest. Es ist nicht mein Problem, die Dinge nicht zu Ende zu denken, sondern deines. Du denkst die Dinge aus Sicht eines Staates, einer Gesellschaft, welcher nach Belieben erwünschte Bedingungen herstellen kann. Typisch links. Dass die Gesellschaft aus der Summe der Handlungsweisen der Individuen, darunter Männer und Frauen, besteht, denkst du als Liberaler merkwürdigerweise nicht. Männer behandeln Frauen nun einmal nicht wie ihresgleichen, und Frauen Männer ebenso nicht.
Wie willst du das denn ändern? Sie dazu zwingen? Sie beizeiten umerziehen? Du musst dazu einen neuen Menschen schaffen, der zu deiner angestrebten Gesellschaft passt. Es muss ein geschlechtlich weitgehend neutralisierter Mensch sein.
Merkst du immer noch nicht, dass du mit deinen unrealistischen Hoffnungen auf "wahre Gleichberechtigung" dem Genderismus das Wort redest?

Du versimplifizierst diese Begriffe und schmeisst sie in einen Topf um
deinen Verstand vor den schreienden Widersprüchen deines fragiles Weltbild
zu schützen.

Manifold, wirklich, mein Weltbild ist nicht von schreienden Widersprüchen bedroht. Es ist immerhin gestützt durch den tausendfachen Nachweis seiner Richtigkeit und Funktionsfähigkeit. Deines nicht.

Und Gleichmacherei ist eine Floskel, hinter der sich konservative
Frauen vor den Pflichten einer konsequenten Gleichberechtigung verstecken,
wie letzthin Frau Gygax von den SVP Frauen - und nur Pudel und
Frauenschleimer bestärken diese noch in dieser Meinung.

Gleichberechtigung, Gleichstellung und dergleichen sind immer Gleichmacherei. Nicht umsonst gibt es die klassische Aussage, dass es recht sei, Gleiches gleich, Ungleiches aber ungleich zu behandeln.
Dass es feministische Profiteurinnen gibt, die sich auch diese Begriffe nützlich zu machen versuchen, tut dem keinen Abbruch. Wenn du alles, was Feministinnen mal gesagt oder vertreten haben, als auf alle Zeit kontaminiert betrachtest, darfst du gar nichts mehr sagen.

Wo schrieb ich, dass Gleichmacherei christlich sei? Lern' lesen.

Im vorigen Beitrag. Ich habe es doch gelesen, sonst hätte ich nicht darauf geantwortet.

bestimmt oder ganz kommunistisch, dass das Sein das Bewusstsein prägt.
Doch dies trifft offensichtlich nicht zu, so dass das Mannsein und das
Frausein unabhängig von der Gleichberechtigung existieren muss und von
diesen nicht beeinflusst wird.

Also zunächst: natürlich bestimmt das Sein das Bewusstsein, da ist es völlig egal, ob das Marx oder wer auch immer gesagt hat. So ignorant kann man doch nicht sein, nicht zu sehen, dass der Sohn eines Milliardärs, von Privaterziehern gelehrt und erzogen und dann durch die Eliteunis der Welt getingelt, ein anderes Bewusstsein entwickeln wird als ein Arbeitersohn, der am Rande der Armut in staatlichen Betreuungsangeboten aufwächst?
(Interessanterweise übrigens der Arbeitersohn häufig rechtes oder liberales Denken, der Reiche eher linkes).
Die gleiche Ignoranz gilt dem Geschlecht gegenüber. Selbst in Koedukation aufgewachsen, sind Jungen und Mädchen ganz unterschiedlich, ihre Strategien und Ziele der Werbung umeinander ganz anders, die Folgen von Kontakten ebenso. Das ist aber genau das Gegenteil von Genderismus.
Umgekehrt bestimmt aber auch das Bewusstsein das Sein, das hat Marx, denke ich, übersehen (wollen). Wer liberal gesinnt ist, Unternehmergeist hat, an Eigenverantwortung glaubt, wird in einer halbwegs freien Gesellschaft ganz woanders landen als ein vergleichbar Talentierter ohne diese Eigenschaften. Eigentlich gilt das sogar auch für eine ganz unfreie Gesellschaft. In der einen wird man halt Unternehmer, in der anderen Schwarzmarkthändler oder Politfunktionär.

Deine gedankliche Verwandtschaft mit dem Genderismus ist ein weiterer
Hinweis darauf, dass dein Weltbild ein Feminismus mit umgekehrtem
Vorzeichen ist.

Diesen Schwachsinn nehme ich dir mal nicht übel.

heuchelst uns ein christliches Weltbild vor, aber in Wahrheit lehnst du
einen der zentralen, ethischen Thesen Jesu ab - nämlich dass alle Menschen
vor Gott gleichwertig sind und somit einen moralisch gleichen Wert in
Seinen Augen haben.

Vor Gott gleichwertig? Das habe ich noch nie irgendwo gelesen oder gehört. Woher hast du das? Bibel in gerechter Sprache? Ich hatte ja schon einmal gefragt, vergeblich.


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