Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Beschneidung, Vergewaltigung, Todesstrafe (lang)

Markus, Tuesday, 03.12.2002, 15:06 (vor 7847 Tagen) @ Arne Hoffmann

Als Antwort auf: Re: Beschneidung, Vergewaltigung, Todesstrafe (lang) von Arne Hoffmann am 29. November 2002 21:51:14:

Hallo Arne,

Ja, aber nur um das Klischeebild "Täter Mann - Opfer Frau" aufzubrechen. Die Realität ist eben komplexer.

Was wirkt auf dich überzeugender. Jemand, der bestimmte Fehler oder Umstände einräumt, oder jemand der auf jede Anschuldigung mit einer Gegenanschuldigung antwortet? Auf mich persönlich wirkte deine Antwort sehr subjektiv. Einfach weil es wichtig war die Frauen als Täter zu bennennen, die Männer hier aber unerwähnt zu lassen. Ich denke wenn wirklich eine breite Masse erreicht werden will, dann ist es überzeugender, wenn man selbstkritisch mit sich und seinem Geschlecht umgeht.

Was die Knast-Vergewaltigungen angeht: Das Argument "die Täter sind doch auch Männer" hört man hier immer wieder.
[quote]Etwa auch wenn es darum geht, dass Männer häufiger Opfer von Gewaltkriminalität werden. Das klingt dann immer so, als brauche man sich um die männlichen Opfer nicht zu kümmern, weil doch Männer auch die Täter wären. Diese Logik verkennt, dass Opfer und Täter beide wiederum Opfer eines männerfeindlichen Systems sind.
[/quote]

Ich erkenne hier nun nicht warum der Kanst männerfeindlich sein soll. Es gibt Männer- und Frauengefängnisse. Dieser Umstand macht die Männer zu Vergewaltigern mit Opferstatus? Onanie ist Liebe an und für sich. Vergewaltigt werden muss also keiner. Das Opfer "Täter" sehe ich hier nicht.

Eine Analogie: In den Großstädten der USA sind die meisten Verbrechensopfer Schwarze - zu etwa 80 Prozent durch ANDERE Schwarze. Da geht auch kein vernünftiger Mensch hin und sagt: "Solange die Neger das unter sich ausmachen, ist mir das egal." Hier existiert bereits ein Bewusstsein dafür, dass diese Gewalt einem rassistischen System zu verdanken ist. Dieses Bewusstsein besteht noch nicht, wenn es um Männer geht.

Ich denke mal Männer haben schon immer andere Straftaten begangen als Frauen. Ein Mann kann von Mutter Natur aus - kräftemäßig bevorteilt - eine Frau locker niederschlagen. Eine Frau aber dürfte umgekehrt hier wohl mehr Probleme haben. Natürlich ist es so, dass durch Waffen dieses naturgegebene Kräfteverhältnis ins Wanken kommt, nur dies spiegelt sich auch klar in Kriminalitätsstatistiken wieder, in denen die Frauen in den letzten Jahren ziemlich aufholen. Ich denke mal dieses Bewußtsein wird automatisch entstehen, wenn die zukünftigen Geiselnehmer, Bankräuber oder Serienkiller auch Frauen sind. Im Moment ist dies aber maximal bei fanatischen Terroristen der Fall und im Terrorismusbereich hatten ja auch wir in unserer Vergangenheit diverse Frauen.

Sexueller Missbrauch ist immer schlimm. Ich möchte auch nicht den Eindruck erwecken ich bagatellisiere hier etwas. Mein Engagement richtet sich hier aber einfach nur an dem Umstand aus, dass für Männer und Frauen in diesem Bereich zu wenig getan wird. Ein Vergewaltiger wird zum Beispiel vor Gericht zu einer Haftstrafe und einer Therapie verurteilt. Er wird also auch dazu verurteilt, dass ihm geholfen wird. Ein Opfer hingegen muss sich um die eigene Hilfe selbst kümmern, sich mit Krankenkassen herumschlagen und sich selbst aufrappeln sich Hilfe zu suchen.
Der Umstand also, dass sowohl für Frauen, als auch Strafgefangene zu wenig getan wird, läßt mich emotional dazu tendieren, mich für die Gruppe zu engagieren, die keine Straftat begangen hat.
Ich halte dies aber für genauso legitim und wichtig, wie dein Engagement im Straftäterbereich. Es ist einfach eine persönliche Präferenz.

Liebe Grüße,

Markus


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