Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Machtbewußtsein

DschinDschin, Monday, 12.06.2006, 21:12 (vor 6546 Tagen) @ Freddy

Was Du im Prinzip darstellst, ist das heute fehlende Machtbewußtsein des
Mannes, welches er früher offenbar noch hatte. Durch den Umstand, daß er
seine Macht politisch nutzen kann (das hat er in der Vergangenheit ja
schon getan), wäre es an sich keine neue Aufgabe für ihn, die schlechten
Verhältnisse wieder zurechtzurücken.

Du machst den gleichen Fehler wie die Femitanten und verwechselst gesellschaftlich vorgegebene Rollen mit Macht. Macht beschreibt die Fähigkeit zu geben und/oder zu nehmen. Der Mann war in früheren Zeiten eher weniger mächtig als heute, jedenfalls der typische Mann, weil sich die Macht, wie auch heute bald wieder, in den Händen einer kleinen Führungsschicht zusammenballte. Mit Sicherheit war der wahlberechtigte Arbeiter nicht mächtiger als seine nicht wahlberechtigte Frau. Außerdem gibt es nicht den Mann, so wenig wie es den Russen oder den Franzosen gibt, es gibt nur Männer, viele einzelne Männer. Und die Interessen dieser vielen Männer sind nicht so einheitlich, dass man eine Größe "der Mann" bilden könnte, der ihre Interessen ausreichend beschreibt. Wir sollten nicht vergessen, dass die Zugehörigkeit zu einer gesellschaftlichen Schicht bedeutsamer ist, als das Geschlecht.
Die letzte Frage zu diesem Abschnitt ist, ob die Verhältnisse für einen Mann denn zur Zeit wirklich schlecht sind? Zwar haben wir demographiebedingt einen Frauenmangel, aber heute kann ein Mann ohne Frau ganz gut leben. Er kann, wenn er mag, mit anderen Männern eine Wohngemeinschaft bilden, ohne in der Gesellschaft Anstoß zu erregen. Er trifft auf eine Frauengeneration, die wass die Offenheit für sexuelle Avancen betrifft, freier und williger ist, als alle Vorgängergenerationen. Er kann sexuelle Kontakte pflegen, ohne zuvor sich über einen Ehevertrag knechten zu müssen.

Genau dieses Bewußtsein fehlt heute,
dabei müßten wir doch vor den Frauen (um die es ja geht) im Grunde keine
Angst haben, oder? Es nimmt mich wunder, daß nach der angeblichen
jahrhundertelangen Unterdrückung der Frau durch den Mann plötzlich die
"Luft raus" sein soll. Warum nicht wieder Unterdrückung, um es mal
überspitzt zu sagen. Gut, das ist ein böses Wort und eine Mär dazu, aber
faktisch haben doch die Männer den Frauen die politischen Rechte
gegeben! Ohne Druck, wie ich dazusagen muß.

Dieser Abschnitt ist besonders interessant, und Du hast den zentralen Punkt angesprochen. Die ach so patriarchalisch gesonnenen und auf Unterdrückung der Frau bedachten Männer haben den Frauen alle denkbaren Freiheiten und inzwischen leider auch Privilegien eingeräumt, ohne dass die Frauen sich diese Wohltaten durch ernsthaften Kampf erwerben mussten. Wenn man bedenkt, welchen Blutzoll die Männer entrichten mussten, um politische Freiheiten zu erhalten, wird klar, dass das Gerede der Femitanten reiner Stuss ist.

Und der zweite Punkt ist noch bedenkenswerter. Wären sich die Männer einig, könnten sie den Frauen ohne große Gegenwehr alle Wohltaten wieder entziehen. Ein Beispiel ist der Iran nach der islamischen Revolution. Wo waren Sie da, diese Kämpferinnen für die Freiheit der Frau? - Fehlanzeige!
Interessant, nicht?

Zuletzt ein Wort zum stärkeren Sexualtrieb der Männer. Das mag ja alles stimmen. Aber vergesst nicht, die Frauen sind dafür viel hungriger als Männer nach Nähe. Wenn Du ihnen natürlich zu verstehen gibst, dass Du nur am Poppen interessiert bist, wirst Du bei vielen Frauen nicht landen können. Wenn Du aber an einer ernsthaften Beziehung interessiert und appetitlich hergerichtet bist, dann sieht die Sache schon ganz anders aus. Ja, ich weiß, das Zahlenverhältnis. Das System tut ja schon was: Es werden mehr Mädchen geboren. Und bis die groß sind, müssen eben alle Männer sich bei der Partnersuche etwas mehr anstrengen, z.B. mal über die Kreisgrenze hinaus Marketing betreien. Nicht warten, bis die Gießkanne kommt sondern hingehen, wo gegossen wird.

Gruß DschinDschin

--
Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli.


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