Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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"Der Mann ist das Haupt der Frau" ... (Allgemein)

Manifold ⌂, Saturday, 21.04.2012, 12:39 (vor 4394 Tagen) @ Manifold

Da Misogyn auf meinem Blog noch dieses schöne Bibelsprüchlein angeführt hat (Epheser 5,22-24):

"Die Weiber seien untertan ihren Männern als dem HERRN. Denn der Mann ist des Weibes Haupt, gleichwie auch Christus das Haupt ist der Gemeinde, und er ist seines Leibes Heiland. Aber wie nun die Gemeinde ist Christo untertan, also auch die Weiber ihren Männern in allen Dingen."

Hier meine Antwort:

@ Misogyn:

Du begehst nachwievor den gleichen Fehler. Einzelne Bibelstellen kann man in ihrer Gültigkeit nicht über die gegenteilige Mehrheit und dem Geist des Evangeliums stellen, sonst respektiert man die Autorität der Bibel nicht:

"Auch in der "Frauenfrage" ist ein Schlüssel, wie die Mehrheit der Aussagen in der Bibel lautet. Und die Mehrheit der biblischen Aussagen stellt eindeutig klar, dass Männer und Frauen gemeinsam nach Gottes Ebenbild geschaffen sind und dass sich das auch in der Gleichheit ihres Dienstes ausdrückt. Manchmal verhalten sich Christen aber nicht analog zu dieser Mehrheit von Aussagen, sondern genau anders herum: Sie halten an einer hierarchischen Sicht fest, solange nicht jeder Vorbehalt aus einer schwer verständlichen Bibelstelle ausgeräumt ist. Damit befindet man sich scheinbar auf der sicheren Seite und respektiert die Autorität der Bibel. Das aber ist keine korrekte Hermeneutik 1 (1), keine richtige Auslegung der Bibel. Im Gegenteil: Wir missachten damit die Autorität der Bibel als Ganzes, indem wir willkürlich einen kleinen Teil über das Ganze stellen. Es gibt viele schwierige Fragen in der Theologie. Die Autorität der Bibel respektiert, wer sagt: Wenn eine Position durch die Mehrheit der biblischen Aussagen klar belegt wird, wollen wir diese Position vertreten - in aller Regel verhält sich auch jeder Mensch so (etwa, wenn es um Polygamie, Monarchie oder Sklaverei geht ...). Wer sagt: "Selbst wenn 99 Prozent der Bibelstellen für die Gleichheit [wortwörtlich "equality", das Englische unterscheidet nicht sprachlich zwischen Gleichberechtigung, Gleichwertigkeit und Gleichheit] sprechen, aber ein Prozent die Hierarchie zu stützen scheint, halten wir an der Hierarchie fest", der betreibt keine korrekte Hermeneutik."

Du pflückst also willkürlich einzelne Bibelstellen entgegen dem Geist des heiligen Buches aus ihrem historischen und textuellen Kontext und Zusammenhang heraus um dein unchristliches, unbiblisches Weltbild zu stützen.

Die von dir angeführte Bibelstelle bezeugt lediglich eine Anerkennung für eine bestimmte, in Ephesus damals existierende Form der Ehe, jedoch keine Bestätigung, dass dies für immer Gottes Wille sei. Denn Epheser 6,5, wo Paulus die Sklaven zum Gehorsam gegenüber ihren Herren wie gegenüber Jesus aufruft, rechtfertigt er ja schliesslich auch nicht die Sklaverei, sondern anerkennt lediglich dass es diese Institution gibt, weil die Kirche damals noch zu schwach war, um die Sklaverei abzuschaffen.

Man darf die Bibel nicht willkürklich und inkonsequent interpretieren, indem man wie du einzelne Bibelstellen entgegen der Mehrheitsmeinung verabsolutiert. Sonst dürften wir Männer auch keine Frauen anfassen (1 Korinther 7,1: "Es ist gut für den Mann, keine Frau anzufassen"), müssten die Sklaverei wieder einführen (Epheser 6,5) oder die ganze Zeit Wein trinken (1 Timotheus 5,23).

Ich empfehle dir dringend einmal, dieses Dokument, welches genau deine Position wissenschaftlich und fundiert entkräftet, komplett durchzulesen:

http://rostan.net/forum/Ortberg%20Artikel.pdf

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"Zur Durchführung seines Zieles erachtet der Maskulismus [...] als aufrichtig und sinnvoll: [...] das ursprüngliche Anliegen einer wirklichen Gleichberechtigung beider Geschlechter." - Michail A. Savvakis


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