Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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JUNGENFÖRDERUNG Bildungsklick

Tom, Wednesday, 07.10.2009, 14:20 (vor 5927 Tagen) @ Roslin

An der besagten Schule gibt es übrigens tatsächlich "Jungenförderung", das ist was der Rektor meinte, als er schrieb, man sei schon weiter, als die Homepage vermuten ließe. Vom Turm hat die entsprechende Seite gestern in seinem Beitrag von 16:36 verlinkt, Seite 162: Jungenförderung. Dort heißt es:

Jungenförderung
Einen weiteren wesentlichen Bestandteil sozialpädagogischer Arbeit stellt die Jungenförderung dar, welche besonders in jüngster Zeit zunehmend ins Zentrum schulischer Projekte gerückt ist. Aus diesem Grund sieht es die Anne Frank Gesamtschule Rheinkamp als ihre Aufgabe, ihre männlichen Schüler darin zu stärken, sich mit bestehenden gesellschaftlichen Männlichkeitsvorstellungen auseinander zu setzen und sich von Stereotypen des vermeintlich starken Geschlechts loszulösen. Anliegen ist es, das Selbstvertrauen der Jungen zu stärken und sie (darin) zu bestärken, auch in Krisensituationen gewaltfrei zu agieren und zu reagieren sowie sich nicht vor der Inanspruchnahme von Hilfsangeboten zu scheuen.
Coolnesstraining (7. und 8. Klasse): Bei diesem Konzept handelt es sich um ein Kooperationsprojekt der Anne Frank Schule und der Polizei Wesel. Es wird von zwei Polizeibeamten der Abteilung Präventionsarbeit und dem Schul-Sozialpädagogen geleitet. Zielfaktoren des Trainings sind:
1. Faktor Thematik: "Erfahren und Erleben der eigenen Männlichkeit":
Diese Thematik beinhaltet die Auseinandersetzung mit den Themen 'Was macht Männlichkeit aus?'; 'Wie fühlt sich Männlichkeit an?'; 'Ist Männlichkeit mit Kraft und Gewalt gleichzusetzen?'. Das Männlichkeitsempfinden soll erweitert und Gefühle und Regungen zugelassen werden können (ohne Angst vor Spott zu haben).
2. Faktor Regeln:
Zu Anfang des Trainings werden drei Regeln vorgegeben und diskutiert:
(1) Jeder meldet sich, wenn er sprechen möchte. (2) Jeder hört dem Anderen zu. (3) Keiner verletzt andere körperlich oder seelisch.
3. Faktor Spaß und Spiel:
Unter Zuhilfenahme der drei genannten Regeln werden alle Themen und theoretischen Hintergründe spielerisch erarbeitet und vertieft.
4. Faktor Vertrauen:
IV
Die Projektleiter versuchen, eine vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen, um mit den Jungen bspw. über die Wichtigkeit der Vaters im individuellen Aufwachsen zu sprechen. Dabei wird sowohl über die tatsächliche, als auch über eine wünschenswerte Beziehung zum eigenen Vater gesprochen. Jungen-Trophy (Jahrgang 6): Einmal in jedem Schuljahr findet dieses Event für alle Jungen der sechsten Klasse statt. In den Klassen werden Jungen-Teams zu je fünf Schülern zusammengestellt, welche je nach Aufgabenstellung beliebig ausgetauscht werden können. Die Jungen haben Aufgaben aus den Gebieten Geschicklichkeit, Wissen, Spaß und Spiel zu bewältigen. Entscheidend hierbei ist, dass in diesem Projekt nicht nur Punkte für die beste Leistung vergeben werden, sondern gleichwertig auch für die Soft-Skills Teamgeist und Soziale Fairness. Durch dieses Konzept wird den Jungen die Gelegenheit geboten, sich spielerisch für die gesamte Klasse einzusetzen und ihre leistungsorientierten und sozialen Fähigkeiten einzusetzen.
Geschlechtsspezifische Arbeitsgemeinschaften: Der Schul-Sozialpädagoge bietet den männlichen Schülern der Klassen 5 bis 8 an, sich an speziellen Jungen-Arbeitsgemeinschaften zu beteiligen. Das Spektrum der AG's umfasst je nach Interesse die Themen Werken, Umwelt, Sport, Entspannung oder Kochen und Backen. Die Jungen können sich in diesen AG's in vertrauter Umgebung dem Alltag entziehen, außerdem ist zu beobachten, dass in dieser ungezwungenen Atmosphäre häufig jungenspezifische Themen zur Sprache kommen, die ansonsten nicht so offen behandelt werden. Die rege Teilnahme und das positive Feedback verdeutlichen, dass vermehrte Projekte dieser Art in der Lebenswelt Schule dringend nötig sind.
Jungenwochenende: Unter dem Motto "Abenteuer und Natur" findet zu Abschluss des Schuljahres für die Jahrgänge 7 und 8 das Jungenwochenende statt. Ziel ist, das Gruppengefühl der Jungen untereinander zu fördern und die Vorteile des gegenseitigen Unterstützens zu begreifen. Unterschiedliche Aktivitäten sind an diesem Wochenende Programm: Zelten, Radfahren, Lagerfeuer, Klettern, Schwimmen, Nachtwandern, Orientieren mit Kompass und Karte, Organisation der eigenen Verpflegung und zahlreiche Gruppenspiele. Um das Verantwortungsbewusstsein der Jungen zu stärken, müssen sich die Jungen verbindlich für dieses Wochenende anmelden.
Ansprechpartner für Jungen: Der bereits erwähnte Sozialpädagoge, der die Projekte koordiniert und begleitet, ist um den Vertrauensaufbau zu den Schülern bemüht. Somit ist die Möglichkeit gegeben, dass die Jungen neben der Teilnahme an den diversen Angeboten, auch durch zusätzliche Beratungsarbeit einen Ansprechpartner für Notlagen und Sorgen haben. Neben den erwähnten Projekten nehmen die Jungen analog zum Girls' Day an speziellen, berufsorientierten Maßnahmen der Schule teil. Die Anne Frank Gesamtschule Rheinkamp in Moers strebt eine Intensivierung der Jungenarbeit an.


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