Niemand, der die Piratenpartei nicht wählt, wählt die Zensur!

tut nichts zur sache, Friday, 18.09.2009, 21:22 (vor 5945 Tagen) @ Cäptn Pommes

Eben nicht - es geht um die Durchsetzung von Ideologien. Wenn die Piraten
je in die Situation kommen, ihr Programm durchzusetzen, werde ich und
vielen tausend andere Arbeitslos werden.

Das kannst du sicher nicht so pauschal sagen. Wenn es bei dir um Software geht, dann kann man auch mit dem "drum herum" Geld verdienen.

Hier versucht eine Gruppe, ihre
Interessen auf Kosten von anderen Gruppen durchzusetzen.

Das sehe ich anders. Im digitalen Zeitalter, in dem man eben sehr einfach und noch dazu verlustfrei Informationen beliebig oft kopieren kann, macht unser jetziges Urheberrecht einfach keinen Sinn mehr. Ein Stück Software, das leicht zu kopieren ist auch noch Geld zu bezahlen - da denkt doch jeder: Ja warum denn? Soll ich die fürs anfertigen eines Datenträgers bezahlen, der noch dazu ohne menschliches Einwirken von Maschinen und Automaten erstellt wird? Gut, es ist eine Vorleistung nötig, die dank eines fehlerhaften Geldsystems extrem teuer wird, da man sich diese Vorleistung heute nur noch per Kredit überhaupt leisten kann. Wenn ich mir vorstelle, daß ich von einem und dem selben Programm unterschiedliche Versionen kaufen kann, die nur durch ein paar Schalter daran gehindert werden, ihren vollen Leistungsumfang zu besitzen, dann frage ich mich eben schon, was das für eine gierige Menschheit ist.

Im Unterschied zur industriellen Revolution ist eben die informationelle Revolution eine sehr viel mehr umwälzende Revolution und desto länger wir den Sprung hinüber nicht schaffen, desto schmerzhafter wird sie.

Schau dir mal die
Urheberdiskussion und die Bildungsdiskussion an.

Kapitalistisch ist hier natürlich, Information zurück zu halten und sie möglichst teuer zu verkaufen. Aber ist das wirklich für die Menschheit das beste? Hätte wirklich jeder zugang zum Wissen dieser Welt, könnten manche Dinge sicher gelößt werden, die in unserem kapitalistischen System nicht gelößt werden kann, da das Wissen geheim gehalten wird.

Wir müssen den Kapitalismus überwinden, damit Wissen auch weiter gegeben wird. Man kann eben auch am Ruhm einer Leistung, Vorteile geniesen und nicht nur durch das erstandene Geld.

Mehr Freiheit, dass ich nicht lache - mehr Unfreiheit oder
weniger Freiheit muss das heißen. Arbeitslosigkeit macht frei? Staatlicher
Dirigismus für Freiheit? Glaub ich kaum.

Ich spreche nicht von mehr Arbeitslosigkeit. Ich spreche wenn dann von weniger Arbeit für alle. Das könnten wir uns leisten! Denn sehe dir mal die realen Arbeitslosenzahlen an und setze die in Realation zu den Werte erschaffenden. Du würdest sehen, daß wir locker mit 30 Stunden pro Woche eine annähernde Vollbeschäftigung hätten. Wenn es noch dazu für Tätigkeiten, für die heute einfach kein Geld da ist und nur ehrenamtlich oder gar nicht erledigt werden, Geld geben würde, da Geld auch ausreichend vorhanden sein könnte und nicht wie im Mangel zur Zeit, hätten vielleicht auch Menschen mit schlechter Bildung, die heute unten durch fallen, eine Arbeit.

Was den Wegfall unnützer Arbeit angeht, können dir einige
Kommissionierer und Fließbandzuarbeiter, Küchenhilfen und Büroboten
vielleicht ein paar Takte erzählen. Die braucht auch keiner und es trifft
gerade die Menschen ohne Ausbildung, die in diesen "unnützen" Jobs
wenigsten noch Arbeit und Lohn fanden.

Es gibt sicher auch Dinge, die diese Menschen tun könnten, die heute nicht erledigt werden können.

Zu dieser Thematik habe ich gerade heute in einem PDF ein passendes Zitat gelesen: „Die Schaffung von Reichtum ist durchaus nichts Verachtenswertes, aber auf lange Sicht gibt es für den Menschen nur zwei lohnende Beschäftigungen: die Suche nach Wissen und die Schaffung von Schönheit. Das steht außer Diskussion – streiten kann man sich höchstens darüber, was von beidem wichtiger ist.“ Arthur C. Clarke

hier: http://www.deweles.de/files/soziale_marktwirtschaft.pdf

Die Piraten sind aber keine gute Protestpartei, weil sie eventuell
vielleicht doch über die 5 % Hürde kommen könnten. Grauenhafte Vorstellung.
Politik ist das Problem, nicht die Lösung.

Es ist für dich nur eine grauenhafte Vorstellung, weil du in deinem Weltbild gefangen bist und dich davon nicht befreien kannst.