Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Niemand, der die Piratenpartei nicht wählt, wählt die Zensur!

Cäptn Pommes, Friday, 18.09.2009, 16:58 (vor 5945 Tagen) @ tut nichts zur sache


Es geht um ein klein wenig Freiheit.

Eben nicht - es geht um die Durchsetzung von Ideologien. Wenn die Piraten je in die Situation kommen, ihr Programm durchzusetzen, werde ich und vielen tausend andere Arbeitslos werden. Hier versucht eine Gruppe, ihre Interessen auf Kosten von anderen Gruppen durchzusetzen. Schau dir mal die Urheberdiskussion und die Bildungsdiskussion an. Das ist tatsächlich wie Wikipedia. Und was meinst du, was der Brockhauskiller jetzt mehr zur enzyklopädigschen Kultur beigetragen hat? Klar, ich bin auch für die Freiheit des Internets, gegen politische Kontrolle (auch bei der Nahrungsaufnahme) und auch gegen dieses überzogene, jeden kriminalisierende Urheberrecht - und dafür stehen die Piraten auch, aber sie stehen halt auch gleichzeitig für eine Abschaffung des geistigen Eigentums und für freie Bildungsmedien. Mehr Freiheit, dass ich nicht lache - mehr Unfreiheit oder weniger Freiheit muss das heißen. Arbeitslosigkeit macht frei? Staatlicher Dirigismus für Freiheit? Glaub ich kaum.

Sicherheit geht auf kosten der Freiheit und

sozial ist eigentlich, was unnütze Arbeit, deren Leistung keiner braucht,
vermeidet und nicht was Arbeit schafft.

Kennst du die Geschichte mit den Telefondesinfizierern?
Ist auch egal, aber erzähl mal deine tollen Vorstellungen den Arbeitslosen dieser Republik. Was den Wegfall unnützer Arbeit angeht, können dir einige Kommissionierer und Fließbandzuarbeiter, Küchenhilfen und Büroboten vielleicht ein paar Takte erzählen. Die braucht auch keiner und es trifft gerade die Menschen ohne Ausbildung, die in diesen "unnützen" Jobs wenigsten noch Arbeit und Lohn fanden. Die sitzen jetzt beim Arbeitsamt rum ohne Chance auf Arbeit, weil es diese Stellen nicht mehr gibt. Echt gute Vorstellung von Sozial. Kein Wunder, das Piraten auf allen 7 Meeren gejagt wurden.

Es gibt Stellen, dir wirklich keiner braucht - Frauenforscher, Gleichstellungsbeauftragte, Ökotrophologen sind gute Beispiele - und wo willste mit denen hin? Sollen die das File-sharing betreuen? Abgesehen davon - die stehen nicht zur Disposition.


Genau deswegen sollte man sie auch wählen.

Nö, sollten wir nicht. Das muss jeder mit seinem Gewissen ausmachen und wenn ihm die Piraten ideologisch was bringen, ist das auch völlig in Ordnung. Jedem Autor steht es frei, auf sein Honorar zu verzichten (das kann er allerdings bei den meisten Verlagen auch, jeder Lehrer kann selbst unentgeltlich unterrichten).

Die Piraten sind aber keine gute Protestpartei, weil sie eventuell vielleicht doch über die 5 % Hürde kommen könnten. Grauenhafte Vorstellung. Politik ist das Problem, nicht die Lösung.

Um es noch einmal auf Piratenniveau zu sagen: eineParteiisteinParteiisteinePartei


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