Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Märchen und Feminismus

AK-sieben, Saturday, 22.08.2009, 23:47 (vor 5971 Tagen)

Habe eigentlich auf der Seite von Bild der Wissenschaft etwas anderes gesucht, und bin dann darüber gestolpert:

Die Psychologie des Märchens

War Märchenfan und in meiner Kindheit war kein Märchenbuch in der Stadtbibliotheke vor mir sicher. Was das mit Femanzen zu tun hat? Aus dem letzten Absatz des Artikels:

Märchen haben jedoch auch noch eine andere wichtige Funktion: Sie schaffen für Kinder häufig die ersten Berührungspunkte mit fundamentalen Wahrheiten und Problemen wie Angst, Aggression und Tod. Bertignoll findet daher ebenso wie Psychanalytiker Dieckmann an der so häufig kritisierten Brutalität der Märchen nicht nur Negatives. Zudem lassen Märchen im Gegensatz zu vielen modernen Erzählungen Interpretationsraum und bieten Projektionsflächen, da vieles ausgesprochen knapp und offen formuliert ist.

Und da fielen mir sofort zwei Diskussionen mit zwei Frauen ein die genau dieses Argument verwendeten. Beide nannte als Beispiel das gleiche Märchen und darin die gleiche Textstelle. Beide male mußte ich grinsen und verwies auf das Kinderprogramm diverser privater Sender.

Kann man anhand solcher Aussagen Feministinnen erkennen? Mindestens die Infizierten.
Und warum sind Feministinnen gegen Märchen? Das alte Spiel. Hier wird schon kleinen Kindern gezeigt wie böse Frauen sein können. Ebenso werden Bilder von Mann und Frau transportiert (wollte hier nicht Rollen schreiben).
Paranoid? Schizophren? Abgedreht? Wie man's nimmt. Ein paar Beispiele:

Böse Frauen
Kinder werden von Eltern ausgesetzt Hänsel und Gretel
Stiefmutter versucht Stieftochter zu töten Schneewitchen und die 7 Zwerge
Frau kriegt einfach nicht genug - Mann zahlt mit dafür Der Fischer und seine Fru bzw. Mann und Frau im Essigkrug

Rollen
Mann besiegt Drachen und heiratet die Prinzessin (Name des Märchen ist mir leider entfallen)
Prinz erlöst Mädchen aus dem Schlaf oder der Knechtschaft oder... Cinderella ...


Vergessen wird, wie im zitierten Absatz beschrieben, das hier erste Erfahrungen den Kindern vermittelt werden. Außer acht lassen hier die Feministinnen das auch positive Bilder vermittelt werden.

Da wären z.B.
Die kluge Frau, die ihrem Mann das lang ersehnte Gefühl vermitteln kann Von einem der Auszog das Fürchten zu lernen
Fleiß wird belohnt - Faulheit bestraft Frau Holle
...
Ließe sich bestimmt eine lange Liste erstellen. Und mir drängt sich die folgende Frage auf. Wenn der Feminismus in der Zukunft hier einen Erfolg verbucht, wo hört das dann auf? Als nächstes dann die Siegfriedsage? Da sind ja die Frauen besonders böse, intrigant, hinterhältig, skrupellos...
Wilhelm Busch? Balladen? Wird dann das Lied >>Sabinchen war ein Frauenzimmer...<< verboten?

Hoffe wir kriegen die Kurve. Für mich ist das auch ein Stück Kultur, und wäre schade wenn es verloren ginge.

Btw: Falls Interesse besteht folgende Artikel sind auch auf Bild der Wissenschaft zu finden

HPV-Impfung: Nebenwirkungen ähnlich wie bei etablierten Immunisierungen
und
Wie die Pille den Männergeschmack verändert
War doch hier auch schon Thema, falls ich mich richtig erinnere.


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