Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

233.682 Postings in 30.704 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Geniesst die Niederlage, der Sieg wird schrecklich.

Maesi, Tuesday, 18.08.2009, 23:53 (vor 5975 Tagen) @ Roslin

Hallo Roslin

Ich erwarte den Anbruch eines neuen biologistischen Zeitalters, das mir
offen gestanden schon jetzt nächtens den Angstschweiß austreten lässt.

Das Problem sind weder der Biologismus noch der Soziologismus an sich sondern lediglich die politischen Umsetzungen davon. Jede politische Umsetzung irgendeiner Ideologie wird irgendwann zum Unrechtsstaat fuehren, und zwar stets dann, wenn immer mehr Bereiche der politischen Umsetzungsgewalt unterworfen werden. Das Resultat ist dann immer wieder dasselbe: der totalitaere Staat.

Ich bin überzeugt davon, dass die westliche Kultur, kaum dass sie sich aus
dem Dreck des linken Straßengrabens, in dem wir jetzt liegen, erhoben haben
wird, quer über den Fahrdamm torkelt, um in den rechten Straßengraben zu
kippen und im dortigen Modder zu planschen.

Von dem einem kollektivistischen Strassengraben in den anderen auf der gegenueberliegenden Strassenseite. Treffendes Bild! Sozialistisch sind beide Strassengraeben, sowohl der auf der linken wie auf der rechten Strassenseite.

Eine Fortbewegung AUF der Strasse, schon gar in Richtung Fortschritt,
erwarte ich dagegen nicht.

Man kann sich auch auf freiem Feld fortbewegen. Wer auf der Strasse bleibt, der ist gezwungen, der Strasse zu folgen. Das ist v.a. dann wenig vorteilhaft, wenn die Strasse an ein Ziel fuehrt, das man eigentlich gar nicht erreichen will. Da ist man mit der Bewegung auf freiem Feld womoeglich besser bedient, wenn man zu einem bestimmten ueber die Strasse nicht erreichbaren Ziel gelangen will. Natuerlich gilt es dabei manches Hindernis zu umgehen/uebersteigen, das es auf der Strasse nicht gibt, weil beim Strassenbau alles hinderliche weggeraeumt wurde.

Die Wahrscheinlichkeit, dass es nicht besser wird, sondern nur auf andere
Weise schlecht, wird umso größer, je länger die gegenwärtige Verblendung
noch andauert.

Worin liegt die gegenwaertige Verblendung? Denn nur wenn man die erkennt, kann man sie auch ueberwinden. Liegt die Verblendung nicht darin, dass man glaubt, alle Probleme politisch loesen zu koennnen? Jede festgestellte oder eingebildete Ungerechtigkeit mit politischen Machtmitteln zu korrigieren? Biologismus bzw. Soziologismus sind doch lediglich zwei der unzaehligen ideologischen Transportmittel, derer sich die Politik zur Fortbewegung bedient. Wird dann aber nicht ein Mehr an Politik die Verblendung nur noch verschlimmern, anstatt sie zu beseitigen? Fragen ueber Fragen...

Umso heftiger wird die erfolgende Gegenreaktion sein, weil der Schmerz der
angerichteten Schäden größer und größer wird und damit die Wut.

Vielleicht. Und dann wird der freiwerdende Furor noch groessere Schaeden anrichten. Wer sich da reinsteigert bzw. reinsteigern laesst, ist selber schuld. Abstand ist ein probates Mittel gegen solche emotionalen Entwicklungen. Man muss sich der Tragoedie ja nicht entgegentreiben lassen.


Gruss

Maesi


gesamter Thread:

 

powered by my little forum