Ja
Hallo Peter
Aber haben "wir" (=Gegner des Feminismus/Gender-Mainstreamings etc.)
tatsächlich schon konrketes vorzuweisen?
Ja durchaus. Zum Beispiel wird der Anti-Feminismus mittlerweile in den
Mainstream-Medien wahrgenommen und die Feministas sind zunehmend gereizt in
der Konfrontation.
Gewiss gibt es gewisse Veraenderungen und Korrekturen. Ob die auf das Konto der sogenannten Maennerbewegung gehen, ist IMHO strittig. Ich halte es vielmehr fuer eine voellig normale, individuell erfolgte Reaktion auf ungesunde gesellschaftspolitische Entwicklungen (politische Frauenprivilegierungen, Frauenverehrungen, Frauenfoerderungen sowie politische Maennerdiffamierungen, 'positive' Maennerdiskriminierungen etc. etc.). Die Maennerbewegungen sind nicht Ursache der Reaktion sondern selber Folge und damit Teil der Reaktion.
Trotzdem steht uns das schlimmste noch bevor. Da gebe ich dem Poster 'Beobachter' voellig Recht. Die politischen Schuetzengraeben werden derzeit ausgehoben und besetzt. Die Phase des wirklich heissen politischen Kampfes steht uns noch bevor. Wahrscheinlich ist jedoch, dass rechtzeitig vor dem machtpolitischen GAU die politischen Fuehrer hueben und drueben einen Kuhhandel abschliessen und hernach die politischen Machtbereiche gegenseitig abstecken. Kaempfen tun selten die Generaele und schon gar nicht die Politiker, kaempfen und sterben tun jeweils praktisch nur die Soldaten. Wehe dem, der freiwillig als 'Soldat' bei den von den politischen Fuehrern beherrschten ideologischen Armeen anheuert. Er wird ausgebeutet und verheizt, wie das schon immer mit Soldaten getan wurde.
-> Zeugungstreik. Männer haben keine Lust mehr ohne gesellschaftliche
Würdigung ihrer Rolle den Zahlesel zu machen. Und zwar insbesondere die
Männer, auf deren zahleselfähigkeiten die Frauen scharf sind.
Die Zeugungsverweigerung, sei es als bewusst inszenierter Zeugungsstreik oder einfach aus einer eher intuitiven Zeugungsunwilligkeit heraus, ist wohl die am schnellsten wirkende und als maennliches Individuum am leichtesten zu ergreifende Waffe gegen den Feminismus. Leider traegt man(n) damit gleich die gesamte Gesellschaft zu Grabe. Operation gelungen, Patient tot.
Mittelfristig wird das Dekadenzphänomen "Feminismus" aber eh untergehen.
So schnell kannst du gar nicht schauen, wie die Frauen wieder mit wehenden
Röcken in die Küche eilen, wenn in der Aussenwelt kein allmächtiger Papa
Staat mehr ihren allumfassenden Schutz garantiert.
Dazu muss zuerst der Papa Staat zusammenbrechen, womit die Individuen wieder auf ihre eigenen Faehigkeiten und Fertigkeiten zurueckgeworfen werden und nicht mehr auf Kosten der jeweils anderen schmarotzen zu koennen glauben. Die heute staatlich gepamperten Frauen gehen beim Untergang des Staates logischerweise mit diesem unter, soweit sie sich nicht einen neuen Protektoren (eben einen Mann) angeln koennen. Die Staatsfeministen werden beim Staatskollaps natuerlich ganz schlechte Karten haben; sie werden (wie in Rumaenien seinerzeit die Mitglieder der Securitate) bis zum aeussersten fuer den Erhalt der staatsfeministischen Machtstrukturen, von denen sie leben, kaempfen. Die wesentlich zahlreicheren staatsabhaengigen Unterhalts- oder Wohlfahrtsempfaengerinnen hingegen werden wie von Dir, Peter, beschrieben handeln. Ein simpler Austausch von Protektoren, wie er im Zuge der Verpolitisierung/Verrechtlichung der Familien schon einmal vorgenommen wurde, als der Ehemann durch den politischen Gesamtehemann 'Rechts- und Wohlfahrtsstaat' mehr und mehr ersetzt wurde. Nach dem Zusammenbruch oder einer sehr starken Redimensionierung des Staates entwickelt sich das dann wieder zurueck. Frauen sind in dieser Hinsicht sehr berechenbar.
Den direkten (d.h. politischen) Kampf gegen den Staat kann man jedoch vergessen. Wer sich politisch betaetigt, unterwirft sich den politischen Spielregeln und damit den Machthabern. Es ist ein Trugschluss zu glauben, man koenne das Wesen der Politik durch die Politik selbst aendern. Die 68er-Aktivisten sind geradezu das Paradebeispiel dafuer, wie die Politik eine einst ausserhalb der politischen Strukturen (=Establishment) befindliche Bewegung assimiliert hat. Heute gehoeren die spaetpubertaeren 68er schon laengst selber zum politisch-buerokratischen Establishment, halten sich aber in voelliger Verkennung der Tatsachen noch immer fuer Revoluzzer.
Wer sich nicht auf der Grundlage der Verfassungsmaessigkeit/Gesetzlichkeit befindet, der wird schon bald eingeknastet oder psychologisch 'gesundtherapiert', und das aufgrund voellig demokratisch beschlossener Gesetze. Die neuen Gulags sehen sicherlich etwas bequemer und behaglicher aus als die alten in der dahingegangenen Sowjetunion, aber es sind halt immer noch Gulags. Ist Bautzen eigentlich noch in Betrieb? Falls nicht, koennte es schon bald wieder in Betrieb genommen werden - diesmal unter demokratischer Verwaltung. Abu Ghraib im Irak hat bekanntlich ein aehnliches Schicksal durchgemacht; lediglich die Herren und teilweise die Insassen wurden ausgetauscht.
Nein, der Kampf gegen den Staat muss indirekt (d.h. apolitisch) gefochten werden, will er erfolgreich sein. Die Zeugungsverweigerung ist eine solche Kampfmethode, denn noch kann kein Mann politisch zur Kinderzeugung gezwungen werden. Wie oben schon erwaehnt fuehrt das jedoch direkt in den gesellschaftlichen Exitus, ist also keine besonders kluge Strategie. Ausserdem koennte die die Fortpflanzungsmedizin diese 'Waffe' irgendwann stumpf werden lassen, da dann Kinder durch kuenstliche Befruchtung gezeugt werden koennten. Die Kinder aus der technisch-oekonomischen Massenproduktion wuerden dann ueber die Zwangswohlfahrtsgemeinschaft alimentiert und von staatlichen Funktionaeren versorgt, politisch einheitlich korrekt erzogen und ausgebildet. So, wie es die sozialistische Theorie schon lange als wuenschenswert postuliert. Der unterhaltsrechtlich ausgebeutete Zahlpapa wird dann je laenger je staerker durch den wohlfahrtsrechtlich ausgebeuteten Untertanen ersetzt.
Das Gruenden von kleinen Gegengesellschaften (z.B. in Form von Familien), die bewusst die Einfluesse des Staates in ihre internen Angelegenheiten unterbinden, ist eine weitere Methode. Die Musels in Deutschland haben das (zumeist wohl intuitiv) erkannt und handeln danach. Ihre Familienangelegenheiten gehen den Staat nichts an, und die staatlichen Behoerden haben grosse Muehe sich in muslimischen Familieninterna einzumischen. Deswegen sind die traditionellen Musels auch so verschrieen bei den staatsgeilen Kontrollneurotikern, die bei deren Familien ueberall 'rechtsfreie' Raeume vermuten, die der Staat gemaess der vorherrschenden Kontrollneurose eigentlich lueckenlos ueberwachen muesste. Einen aehnlichen Weg wie die Musels gehen auch Angehoerige gewisser basiskirchlicher (v.a. freikirchlicher) Glaubensgemeinschaften.
Die letztere Methode ist deutlich anarchischer und v.a. viel erfolgversprechender als die Zeugungsverweigerung, die frueher oder spaeter entweder am kollektiven gesellschaftlichen Suizid oder an den Fortschritten der Reproduktionsmedizin scheitern wird. Die Machthaber im Staat werden Zehntausende, Hunderttausende oder gar Millionen von kleinen (familiaeren) Gegengesellschaften schon allein aus Ressourcengruenden nicht kontrollieren koennen, noch nicht einmal, wenn das politische System zum totalitaeren Polizeistaat mutiert, was es IMHO unweigerlich wird. Vielmehr sind die Machthaber auf die 'wohlwollende' Mitarbeit ihrer Untertanen angewiesen. Das ist die Lektion, die wir aus den repressiv-totalitaeren Systemen in den sozialistischen Staaten eigentlich lernen sollten. Keiner dieser Staaten haette sonderlich lange existiert, wenn nicht die Masse der Untertanen ihn durch ihren Opportunismus gestuetzt haette.
Gruss
Maesi
gesamter Thread:
- Haben wir konkrete Erfolge vorzuweisen? -
Knödelvertilger,
17.08.2009, 21:19
- Nein - Dragman, 17.08.2009, 21:31
- Ob Reden ausreicht? - Mus Lim, 17.08.2009, 21:34
- Haben wir konkrete Erfolge vorzuweisen? -
Mirko,
17.08.2009, 21:46
- Haben wir konkrete Erfolge vorzuweisen? - Knödelvertilger, 17.08.2009, 22:26
- Haben wir konkrete Erfolge vorzuweisen? -
Schwarzer Beutel,
17.08.2009, 22:41
- Haben wir konkrete Erfolge vorzuweisen? - Mirko, 17.08.2009, 22:43
- Haben wir konkrete Erfolge vorzuweisen? -
Beobachter,
17.08.2009, 23:13
- Haben wir konkrete Erfolge vorzuweisen? -
Christine,
17.08.2009, 23:37
- Haben wir konkrete Erfolge vorzuweisen? - Beobachter, 18.08.2009, 00:04
- Geniesst die Niederlage, der Sieg wird schrecklich. -
Roslin,
18.08.2009, 00:06
- Geniesst die Niederlage, der Sieg wird schrecklich. -
Mirko,
18.08.2009, 00:54
- Biologismus, der ernst zu nehmen ist, blendet den Einfluß der Kultur nicht aus. -
Roslin,
18.08.2009, 01:47
- Nature vs. nurture -
Tätiger,
18.08.2009, 03:31
- Nature vs. nurture -
Narrowitsch,
18.08.2009, 04:52
- Nature vs. nurture - Tätiger, 19.08.2009, 01:12
- Nature > nurture bei der Intelligenz. - Roslin, 18.08.2009, 07:26
- Nature vs. nurture -
Narrowitsch,
18.08.2009, 04:52
- Nature vs. nurture -
Tätiger,
18.08.2009, 03:31
- Biologismus, der ernst zu nehmen ist, blendet den Einfluß der Kultur nicht aus. -
Roslin,
18.08.2009, 01:47
- Aber nur vielleicht ... - Dragman, 18.08.2009, 01:19
- Geniesst die Niederlage, der Sieg wird schrecklich. - Maesi, 18.08.2009, 23:53
- Geniesst die Niederlage, der Sieg wird schrecklich. -
Mirko,
18.08.2009, 00:54
- Haben wir konkrete Erfolge vorzuweisen? -
Christine,
17.08.2009, 23:37
- Ja - Peter, 18.08.2009, 02:01
- Handeln - pappa_in_austria, 18.08.2009, 10:37
- Haben wir konkrete Erfolge vorzuweisen? -
Dampflok,
18.08.2009, 13:08
- Haben wir konkrete Erfolge vorzuweisen? ... -
DerZaungast,
18.08.2009, 15:59
- Haben wir konkrete Erfolge vorzuweisen? ... - Knödelvertilger, 19.08.2009, 02:18
- Haben wir konkrete Erfolge vorzuweisen? ... -
DerZaungast,
18.08.2009, 15:59