Feminismus zu Abtreibung bzw. Stammzellenforschung
Wie argumentieren Feministinnen zur Abtreibung / zur Stammzellenforschung? Habe mal nachfolgend versucht, ihre Position darzulegen (Die Präzisierung dieses Standpunktes; bzw. auch andere Ansichten hierzu sind höchst willkommen):
Nun, Feministen sind absolute Gutmenschen. Insofern stehen sie auch immer für die Menschenwürde, die Gerechtigkeit (Bibel in gerechter Sprache), etc., also einfach für alles Gute auf dieser Welt ein. Daher ist auch die Stammzellenforschung abzulehnen – hingegen die Abtreibung nicht.
Wie geht das?
Pflichtenethik ist nicht ein Ding des Feminismus, denn damit einhergehend würde die eigene Verantwortung zentral. Aber Pflichten laufen den eigenen Dogmen des Feminismus zuwider: Selbstverwirklichung, Eigennutz, also Egoismus. Die Lösung für den Feministen kann daher nur lauten: Kontextualisierung, also auch Relativierung!
Dies sei kurz am Beispiel einer Prof. Dr. Hille Haker, Professorin für Moraltheologie/Sozialethik im Fachbereich der katholischen Theologie an der Goethe Universität in Frankfurt am Main illustriert. Ihre Ethik zur Abtreibung/Stammzellenforschung sieht folgendermassen aus:
1. Alle Embryonen haben von Anfang an eine Menschenwürde.
2. Dies ist aber eigentlich egal, denn es geht allein um den Kontext, in dem Menschen miteinander interagieren. Insofern muss also die Beziehung zwischen Mutter und Kind bzw. Forscher und Embryo betrachtet werden. Oder anders gesagt: Das Würdekonzept muss kontextsensitiv beurteilt werden.
3. Also muss eine Güterabwägung im jeweiligen Kontext erfolgen: Bei einer Schwangerschaft wird das Gut der Autonomie der Mutter angegriffen. Dagegen steht das Fürsorgeprinzip gegenüber dem Kind. Aber feministisch gesehen ist die Freiheit der Frau das oberste Gut, daher ist ein Schwangerschaftsabbruch durchwegs vertretbar – das Fürsorgeprinzip wiegt die Autonomie der Mutter nicht auf.
4. Anders bei der Stammzellenforschung: Der Forscher steht im Prinzip in keiner Beziehung zum Embryo. Hier steht eher der Kontext im Bezug auf den Nutzen für die gesamte Gesellschaft im Vordergrund. Da aber Stammzellen auch alternativ gewonnen werden können, ist dies keine ethisch vertretbare Option. Also sollte Stammzellenforschung gesetzlich verboten werden.
Feminismus ist der letzte Dreck!
Kotz und Gruss,
Amplus
gesamter Thread:
- Feminismus zu Abtreibung bzw. Stammzellenforschung -
Amplus,
21.07.2009, 04:59
- Wenn Männer Kinder bekämen, wäre die Abtreibung längst ein Sakrament. -
Amplus,
21.07.2009, 05:23
- Im Gegenteil! - Gismatis, 21.07.2009, 11:19
- Es wäre wohl eher ein Sakrileg :-D (o.T.)
-
Zottel,
21.07.2009, 22:00
- Kontext - Mus Lim, 21.07.2009, 06:22
- Feminismus zu Abtreibung des Mannes - phaidros52, 21.07.2009, 08:50
- Feminismus zu Abtreibung bzw. Stammzellenforschung - chrima, 21.07.2009, 20:52
- Feminismus zu Abtreibung bzw. Stammzellenforschung -
Holger,
21.07.2009, 22:03
- Feminismus zu Abtreibung bzw. Stammzellenforschung -
Amplus,
22.07.2009, 01:47
- Noch ein weiterer Textausschnitt betreffend des Standpunktes von Hille Haker - Amplus, 22.07.2009, 03:30
- Feminismus zu Abtreibung bzw. Stammzellenforschung -
Amplus,
22.07.2009, 01:47
- Für lebenslange Spätabtreibung von Feministen
-
Für eine Welt ohne Feministen,
22.07.2009, 17:44
- Wenn Männer Kinder bekämen, wäre die Abtreibung längst ein Sakrament. -
Amplus,
21.07.2009, 05:23