No Trollposting without alienation

Dragman, Thursday, 09.07.2009, 23:36 (vor 6014 Tagen) @ Pilatus

"Wer sich also an "don't feed the troll" hält, stimmt zu???"

In politischen Debatten, und um eine solche würde es sich mit Femanzen ja handeln, würde einem vorgeworfen, sich von solchen Ansichten nicht distanziert zu haben. Dass man dies nicht getan habe, lasse darauf schließen, dass man selbst so denke. Das ist natürlich kompletter Stuss. Aber darauf kommt es leider nicht an. Es kommt nur auf die Außenwirkung dieser Killerapplikation an: Wir würden mit diesen Inhalten identifiziert und dafür verantwortlich gemacht. Darin liegt die politische Notwendigkeit der Distanzierung. Für die Praxis hieße das, zuerst distanzieren und dann nicht mehr "ernähren", d. h. ignorieren. Dieses Vorgehen ließe sich im Nachhinein als Argument nutzen: Seht her, wir haben uns distanziert und sicherheitshalber den Kontakt eingestellt. Okay, man kann einwenden, dass man sich von Dritten die Spielregeln diktieren lässt. Der Einwand ist faktisch richtig, trägt aber nicht. Denn unsere Position ist insgesamt noch so schwach, dass uns viele Dritte diktieren, was geht und was nicht. Deswegen halte ich es in der Lage für grundsätzlich besser, unnötige, weil unergiebige, Risiken zu meiden und sie da einzugehen, wo es sich vermutlich lohnt.