Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Audur Capital

Amplus, Sunday, 31.05.2009, 23:59 (vor 6053 Tagen) @ Mustrum

Sie träumen eben davon, eine "Mannschaft" zu sein, also ganz betont keine
"Frauschaft". Sonst muss immer alles, jeder und man selbst gegendert
werden, hier jedoch nicht.

Es wird sich ja immer drüber aufgeregt, wenn z.B. von "Feuerwehrmännern"
statt von "Feuerwehrleuten" oder "Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmännern" die
Rede ist, hier aber ist die Bezeichnung "Mannschaft" für eine
ausschließlich weiblich besetzte Truppe plötzlich ok.

Inkonsequent irgendwie.

Hierzu einmal mehr absolut zutreffend der "Maskulist":

(...)
"Es überrascht so nicht, wenn EMMA gern das Bild einer muskulösen Athletin präsentiert, die in typisch männlichem Gehabe ein Siegestor feiert, das sie zur "Fußballweltmeisterin 1999" hob. Ein kleines Wörtchen aber, ein Wörtchen, das EMMA und ihresgleichen sonst nie vergessen, fehlt in der Bezeichnung. Denn "die US-Stürmerin Brandi Chastain, die sich im Freudentaumel nach dem Siegestor der neuen Fußballweltmeisterinnen 1999 ihr Trikot über den Kopf reißt", wurde bloß Frauenfußballweltmeisterin und nicht Fußballweltmeisterin schlechthin; denn zu diesem Titel hätte ihre Weibschaft die beste Mannschaft besiegt haben müssen und nicht bloß eine andere Weibschaft, wie es der Fall bei diesem von der EMMA mitgefeierten Ereignis war.
(...)
Die Antwort ist: Eben weil sonst die höchst mögliche physische Leistung der Frau im direkten Vergleich mit der des Mannes schmerzlich relativiert würde. Denn Weib- / Frauschaft als Pendant zur Mannschaft würde in niemandes Bewußtsein Entsprechung herstellen, sondern nur Differenz betonen! Und die raffinierte Begriffswahl des Feminismus erwägt sehr wohl, wo ersteres oder letzteres zuträglich für seine Ziele ist.
(...)
Was nun die Überpräsentation der Frauen in symbolischen Abläufen betrifft, zeigte sich in der Inszenierung der Eröffnungsfeierlichkeiten bei der Olympiade 2000 in Sydney, bei welchen die letzte Etappe der Überbringung des olympischen Feuers, die feierliche Phase also, der ein aus allen Teilen der Erde angereistes Publikum beiwohnt und die stets als grandiosestes Spektakel des Gesamtablaufs den Höhepunkt der Spiele antizipiert, ausschließlich von Athletinnen zelebriert wurde. Nicht Mann und Frau reichten sich abwechselnd das Feuer zum Anzünden der olympischen Feuerstätte, sondern Frauen allein unter sich. Männer wurden ausgeschlossen!
(...)
Welche Größe doch die Läuferin erweisen würde, die sich weigert, die Flagge ihres Landes bei Feierlichkeiten zu tragen, weil sie nicht eine Ehre annehmen möchte, die, nach den Prinzipien des Athletismus, einem anderen - ihrem schnelleren männlichen Landsmann - gebührte! Welche Größe die Soldatin, die den Offiziersgrad ablehnt, weil sich andere an der Front gefährdeten; welche die Frau, die nicht in das Rettungsboot einsteigt, solange es nicht sicher ist, daß kein Mann dafür sterben muß! Und welche Armut, daß eine Ideologie, die seit Jahrzehnten im Namen der Frau grassiert, ihre Vertragsspezies mit grellen bunten Stiften auf alle Wände malte, und sie dabei als egozentrische, sich selbst verwirklichende, quasi hirnlose Impertinenzen karikierte, die nur deswegen aufrecht zu gehen vermögen, weil sie den Hexenbesen ihrer Führerinnen verschluckt zu haben scheinen!
(...)
So, sie können es also nicht, die Frauen? Sie können nicht allein ihr Bob-Gefährt heben, und das obwohl die Bremserin, "Frau Jana Petersik, eine Gewichtheberin" ist? Frauen können nicht einer Disziplin ganz nachkommen, die ihnen zuliebe und im Sauseschritt zu einer olympischen gekürt wird? Wurde hier also eine Disziplin, die teils Nichtkönnen demonstriert, mit Bemühungen des Internationalen Olympischen Komitees, und zwar Bemühungen, die so intensiv angestrebt wurden, daß sich Kenner über ein Tempo verwundert sehen mußten, bei welchem sogar die Beachtung von Grundmenschenrechten hintangestellt wurde, zur olympischen Disziplin erhoben?
(...)
Diese Fragen werden nicht aus rhetorischem Eifer formuliert. Sie sind nicht nur wesentlich, weil sie uns mitten in jenes Dilemma der Emanzipation führen, in welchem, gleich wie in einer Hexenküche, die gesellschaftspolitischen Zutaten präpariert werden, deren Anwendung in den vergangenen Jahrzehnten uns bewegt, heute von einer "Brunnenvergiftung" zu sprechen. Sie sind auch noch keineswegs genug. Wir wollen vielmehr noch etwas auf deren Spur verweilen, um zu einer noch zentraleren Frage hin zu gelangen, deren Antwort uns viel von der Zusammensetzung der suspekten Mixtur aufzeigen wird, die unsere soziale Umwelt heute vergiftet. Wir werden uns zu diesem Zweck weiterhin an die Analyse der Ausdünstungen aus jener Küche halten, an die Analyse weiterer feministischer selbstverräterischer Ausführungen und Verlautbarungen."

Quelle

Und ebenfalls nachzulesen in seinem absolut lesenswerten Buch "Medusa schenkt man keine Rosen" (S. 270-278).

Gruss, Amplus


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