Ideologische Sprache und Denke - DIE Seuche der Moderne
Guten Tag Peter!
Ich halte ja wenig von diesem Links-Rechts-Schema, da letztlich jeder was
anderes darunter versteht.
Das haben alle ideologischen Schemata so an sich. Dafür sind sie ja schließlich da: damit ein jeder das jeweils umlaufende Sprachgewölk mit denjenigen Inhalten zu füllen vermag, mit denen er es gerne gefüllt sehen möchte. Es sind immer die zusammengerollten Zeitungen von gestern, die man sich da gegenseitig auf den Kopf zu hauen versucht... bis halt der nächste große Vereinheitlicher sich erhebt, der es dann für alle gleich "regelt"...
Man könnte ja z.B historisch begründet die Forderung nach Freiheit des
Individuums und der Gleichheit der Menschen als "linke Position"
bezeichnen. Nur steht diesen Forderungen ja der Feminismus diametral
gegenüber.
Das besagt nun überhaupt gar nichts. Derartigen Parolen sind immer schon allemal diejenigen diametral entgegengestanden, die sie erhoben haben. Sonst hätten sie sie ja nicht erhoben, sondern hätten sich so verhalten.
Nichts ist weiter weg vom Gedanken der Egalite als der Feminismus, der ja
letzlich nichts weiter ist als eine mehr oder weniger verbrämte
geschlechtsbezogene Version des Rassismus.
Auch das ist nun keineswegs neu, sondern das war immer schon so gewesen. Wer war denn weiter von der pathetischen Phraseologie der Revolution von 1789 entfernt, als ihre eifrigsten Rübe-ab-Aktivisten, die Jakobiner? Wer war weiter von "Brot und Frieden" entfernt, als die Bolschewiken? Wer ist weiter von der völlig verrückten Idee der sogenannten "Gleichberechtigung" entfernt, als gerade die feministischen AktivistInnen? Wundert das wen? Mich nicht. Das ist alles völlig "normal" - und taugt eben nichts von Anbeginn an.
Wer also als "Männerrechtler" gegen die vorsätzliche Benachteiligung der
Männer durch den Staat, gegen die staatliche Absicherung und den Ausbau von
Frauenprivilegien und gegen den gesellschaftlichen Frauenkult insgesamt
angeht, wirkt damit automatisch "links" im Sinne von Liberte, Egalite,
Fraternite.
Es ist nicht sinnvoll, mit derartigen Begriffen zu operieren, da sie tückisch vermint sind aus Prinzip. "Liberté, Egalité, Fraternité" – Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit – das sind ideologische Begriffe, Peter. Ideologische Begriffe bedeuten regelmäßig das Gegenteil dessen, was sie aussagen (genial: Orwells "Liebesministerium"), also hier etwa: Unfreiheit, Gleichmacherei und allseitiger Haß. Daß das wahr ist, beweist die Geschichte je und je ... immer dann wieder auf's Neue, wenn der jeweils jüngste Rausch gerade wieder einmal vorüber ist, denn während seines Wirkens erscheint es den Leuten ja, als sei das genau anders.
Der dritte Begriff in dieser populären ideologischen Trias ist übrigens eine mythologische Nachdichtung aus dem Jahre 1871. Die Original-Parole von 1789 lautete eigentlich: Liberté, Egalité, Proprieté (Freiheit, Gleichheit, Eigentum).
Der größte Irrtum der sog. "Männerbewegung" ist es, daß sie die Phraseologie ihrer Todfeinde übernimmt.
Nick
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Wenn wir Toren wüßten, daß wir welche sind, wären wir keine.
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Joachim,
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29.05.2009, 11:49
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Joachim (der 1.),
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- Menschenverachtung - gehts ne Nummer kleiner? -
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- Wo ging im Marxismus die Frauenfrage verloren? -
Willi,
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- Die ging nicht verloren. -
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28.05.2009, 16:50
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Willi,
28.05.2009, 16:59
- Die ging nicht verloren. - Nihilator, 28.05.2009, 18:34
- Die ging nicht verloren. -
Willi,
28.05.2009, 16:59
- Die ging nicht verloren. -
EinLeser,
28.05.2009, 16:50
- Revision linker Positionen? -
Peter,
29.05.2009, 01:39
- Rabulistik! -
EinLeser,
29.05.2009, 02:06
- Polemik! -
Peter,
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Peter,
29.05.2009, 03:29
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- Die Quadratur des Kreises - Chato, 29.05.2009, 13:30
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